bin01
Aktuelle Wirtschafts-Tendenzen

Wenn von der Wirtschaft des Baskenlandes die Rede ist wird häufig von einer De-Industrialisierung in den 1980er Jahren gesprochen, die mit starkem Wachstum in den Bereichen Tourismus, Gastronomie und Dienstleistung kompensiert wurde. Diese Behauptungen sind nur bedingt richtig. Denn das Baskenland weist nach wie vor einen starken Industriesektor auf. In den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation sind viele Firmen führend – nicht zuletzt durch die Förderungs-Politik der baskischen Regierung.

Die verschiedenen Industrie-Sektoren stellen trotz der in den 1980er Jahren begonnenen Produktionskrise nach wie vor 25% der baskischen Wirtschaft. Bereiche wie Automobile, Windenergie, Werften, Digital-Technologie, Mobilität und Logistik oder Maschinenbau gehören zu den Stärken. Der Text ist eine Beschreibung vor der Coronavirus-Krise. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich das wirtschaftliche Panorama nach der Pandemie ändern wird.

Die Industrie steht nach wie vor im Mittelpunkt der baskischen Wirtschaft. Auch wenn das Jahr 2019 für diesen Sektor mit einer leichten Konjunkturbremse begann. Diese Entwicklung hat sich im Laufe der Monate verstärkt, von Rezession ist die Rede. Viele Expert*innen sprechen von einem längerem Zeitraum mit geringem Wachstum. Gegen Ende des Jahres 2019 stellt sich das Panorama für die Industrie-Cluster (sektorale Verbände oder Netzwerke) in den verschiedenen Bereichen sehr unterschiedlich dar. Ebenso die Zukunftsaussichten.

Die Perspektiven sind nicht nur geprägt von äußerlichen Unsicherheits-Faktoren wie Brexit oder Handelskonflikten, sondern auch von den Veränderungen und Übergängen im Energiebereich. Der Automobil-Sektor zum Beispiel bewegt sich nur langsam in eine Etappe ohne fossile Brennstoffe, das konditioniert die Branche. Im Schlepptau leiden auch Unternehmen der Stahlproduktion und Gießereien. Die Energie-Gruppen hingegen erleben die positiven Impulse der erneuerbaren Energien. Auch die Eisenbahnbauer, die nachhaltige Mobilität anbieten, erfreuen sich einer guten Konjunktur. (1)

bin02Cluster - Netzwerke

In der Wirtschaftssprache hat sich in den vergangenen Jahren der aus dem Englischen stammende Begriff “Cluster“ eingebürgert. Wikipedia erklärt ihn folgendermaßen: “Cluster können aus ökonomischer Sicht als Netzwerke von Produzenten, Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Dienstleistern, Handwerkern und verbundenen Institutionen mit einer gewissen regionalen Nähe zueinander definiert werden, die über gemeinsame Austauschbeziehungen entlang einer Wertschöpfungskette entstehen oder die sich aufgrund gemeinsamer günstiger Standort-Faktoren regional ballen. Die Mitglieder stehen dabei über Liefer- oder Wettbewerbs-Beziehungen oder gemeinsame Interessen miteinander in Verbindung. (2)

Cluster in der Region Baskenland

Das System der baskischen Industrie-Verbände – Cluster – basiert auf der Kooperation von Unternehmen, Institutionen und Universitäten, die in bestimmten Wirtschafts-Sektoren ein gemeinsames Interesse verbindet. Die Mitglieder dieser Verbände arbeiten zusammen, weil ihnen klar ist, dass sie auf dem Weltmarkt nur gemeinsam eine Chance haben und deshalb entsprechend ihre Interessen artikulieren und verteidigen müssen.

Wichtigste Ziele des Clusters sind die Internationalisierung, sprich: die Ausdehung auf internationale Märkte; die Innovation in technologischer und unternehmerischer Hinsicht; sowie generell die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Dafür haben sich 2.100 Unternehmen, Institutionen, Behörden, Technologie-Zentren und Universitäten in den baskischen (und teilweise staatlichen) Clustern zusammengeschlossen Manche davon sind in mehr als einem Verband vertreten.

Die Mitglieder dieser Cluster beschäftigen im Baskenland 250.000 Arbeitskräfte, im Ausland kommen noch einmal 100.000 Beschäftigte dazu. Der gesamte Umsatz der in den Clustern vertretenen Organisationen betrug im Geschäftsjahr 2018 ca. 77 Milliarden Euro. Darin enthalten sind die Umsätze, die in den ausländischen Niederlassungen erzielt wurden. (1)

Zwölf baskische Industrie-Sektoren

Im Folgenden ist von zwölf Industrie-Sektoren die Rede, die jeweils zu einem Cluster-Verband gehören: 1. Automobil-Industrie (Verband: ACICAE), 2. Energie-Unternehmen (Basque Energy Cluster), 3. Luftfahrt-Industrie (HEGAN), 4. Eisenbahn-Produktion (MAFEX), 5. Stahlproduktion (Bergbau und Herstellung – SIDEREX), 6. Gießereien (FUNDIGEX), 7. Maschinen und Werkzeuge (AFM), 8. Werften (Foro Marítimo Vasco – Baskisches Meer Forum), 9. Digital-Technologie (GAIA), 10. Biowissenschaft und Gesundheit (Basque Health Cluster), 11. Klima (ACLIMA Basque Environment), 12. Logistik und Transport (Logistica y Movilidad de Euskadi – Logistik und Mobilität Baskenland).

bin031 – Automobil-Industrie

Die Unternehmen des Sektor Automobil-Industrie haben sich im Cluster ACICAE zusammengeschlossen (Basque Country Automotive Cluster) (3). Der Verband hat zum Ziel, diesen Sektor im Baskenland voranzutreiben. Zum einen durch Kooperation zwischen den beteiligten Unternehmen, zum anderen mit einer gemeinsamen Antwort auf die großen Herausforderungen der Zeit. ACICAE gilt als der erste Industrie-Verbund im Bereich Automobil-Industrie in Europa. Seit seiner Gründung 1993 hat er zu einer schnellen Entwicklung beigetragen, die Umsätze sind nach eigenen Aussagen in den vergangenen 25 Jahren um das sechsfache gestiegen: 18,4 Milliarden Euro und 85.000 Beschäftigte über die Welt verteilt.

Diesel-Krise bremst Verkäufe

Der Sektor der Automobil-Industrie spielt in der baskischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle. 300 Unternehmen sind Teil von ACICAE, darunter Giganten wie Gestamp oder Cie Automotive. Zusammen erwirtschaften sie einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro, was 25% des baskischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) darstellt. Beschäftigt sind im Sektor 100.000 Personen, ohne die Belegschaft von Mercedes-Vitoria (die Zahlen von ACICAE und aus dem Artikel sind an dieser Stelle etwas widersprüchlich).

Der Sektor leidet unter der “allgemeinen Verunsicherung“, die in der öffentlichen Diskussion um die Umweltverträglichkeit von Diesel ihren Ursprung hat. Sicher auch als Folge der Betrügereien über Schadstoff-Emissionen, in die einige große europäische Unternehmen verwickelt sind. “Die Umwelt-Vorschriften, die technologischen Änderungen und die unglücklichen Botschaften einiger verantwortlicher Politiker haben dazu geführt, dass viele potentielle Käufer zögern oder sich für gebrauchte Fahrzeuge entscheiden, die deutlich mehr Umweltbelastung verursachen. Das ist nicht vorteilhaft für die Industrie“, so eine Aussage aus dem Cluster.

Dazu kommt, dass es sich um einen zyklisch funktionierenden Sektor handelt, auf den sich internationale Spannungen wie Brexit, Handelskonflikte und Konjunkturabschwung auswirken. “Hinter uns liegen Jahre von Rekordwachstum, umso deutlicher spürbar ist jede Rückwärtsbewegung“, so die Verantwortlichen von ACICAE. Sie gehen für 2019 von einem Wachstum zwischen 3 und 5 % aus, ähnlich wie im vergangenen Jahr. Der Optimismus gründet sich auf die “Diversifizierung“, die durchgeführt wurde, mit mehr als 300 Werken auf 32 Länder verteilt.

Dennoch erlebte der Sektor Ende Oktober 2019 eine Negativ-Überraschung, ausgelöst durch die Schnellfusion von Fiat und PSA. Gestamp kündigte an, mit weniger Einnahmen und Gewinnaussichten für das ganze Jahr zu rechnen (Ebitda). Das hatte an der Börse einen Kurseinbruch zur Folge, der sich auch auf Cie Automotive auswirkte.

Neben der Fahrzeug-Produktion existiert in der baskischen Hauptstadt Vitoria Gasteiz ein großes Michelin-Werk mit 3.400 Beschäftigten zur Reifen-Produktion. Der ebenfalls Reifenmulti Bridgestone in Basauri und Usansolo (Bizkaia) beschäftigt 1.000 Personen. Größter Arbeitgeber im nicht zur Region Baskenland gehörenden Navarra ist Volkswagen mit einem Werk südlich von Pamplona, in dem 5.050 Personen beschäftigt sind. Hier wurden 2019 insgesamt 320.500 Fahrzeuge gebaut, von den 91% ins Ausland exportiert wurden.

bin042 – Der Energie-Sektor

Rückenwind durch den Impuls erneuerbarer Energien: Der starke baskische Energie-Sektor schwimmt derzeit auf der Welle der erneuerbaren Energien. Dieser Bereich ist im Baskenland durch multinationale Konzerne wie Siemens-Gamesa oder Iberdrola außerordentlich gut vertreten. Zum baskischen Energie-Verband gehören Unternehmen, die mit Stromleitungen, Windkraft, Wellenenergie, Sonnenenergie, Energielagerung, energetischer Effizienz, elektrischen Autos, sowie Öl und Gas arbeiten. Dazu kommen Teile der öffentlichen Verwaltung, die mit Energieversorgung zu tun haben. Der Cluster wurde 1996 gegründet und ist ein gemeinnütziger Verein.

José Ignacio Hormaeche, Generaldirektor des Energie-Verbands “Basque Energy Cluster“ spricht von einem Umsatz von weltweit 55 Milliarden Euro, den dieser Sektor erwirtschaftet, mehrheitlich die beiden genannten Unternehmen, die in der halben Welt vertreten sind. Die Mehrheit der 150 im Cluster vertretenen Betriebe sind deutlich kleiner, die Produktion im Baskenland selbst mit 23.5000 Beschäftigten beläuft sich auf 14 Milliarden, 40% davon gehen in den Export.

“Die baskischen Unternehmen haben den günstigen Moment auf den internationalen Märkten genutzt, denn weltweit wird viel Geld in erneuerbare Energien investiert.“ Dabei handelt es sich um Wind und Sonnenenergie, sowie dafür notwendige Infrastrukturen. Der einzige Schwachpunkt dieser Ausweitung sind die hohen Kosten. Sie sollen mit technischer Innovation kompensiert werden. De facto jedoch auch mit dem Abbau von Personal.

Hinter der guten Konjunktur stehen nicht nur die erneuerbaren Energiequellen, sondern auch alle Begleit-Erscheinungen des Übergangs in eine Gesellschaft, die auf Kohle verzichtet. Als Beispiele stehen baskische Unternehmen wie Ibil, Ormazabal, Ingeteam oder ZIV, die mit vielen anderen in das Geschäft der Wiederaufladung elektrischer Autos eingebunden sind. Neben dem Bereich der “grünen Energien“ hat sich auch der Bereich Öl und Gas etwas erholt, auch wenn er seine früheren Höhen nicht mehr erreicht.

bin053 – Luft- und Raumfahrt

Der baskische Luft- und Raumfahrt-Sektor, organisiert im ebenfalls gemeinnützigen Vereins "Basque Aerospace Cluster“ (5) befindet sich derzeit in gespannter Erwartung der Entscheidung der US-Regierung, die auf eine Subvention für das europäische Unternehmen Airbus mit Strafzöllen für den Sektor reagiert. Dabei sieht sich die US-Regierung unterstützt durch die Welt-Handels-Organisation WTO. Von den neuen Strafzöllen betroffen wären verschiedene europäische Länder und die dortigen Unternehmen, sofern sie in die USA exportieren wollen. Für die Direktorin des Clusters, Ana Villate, ist es noch zu früh, um die Konsequenzen abzuschätzen. “Wir müssen abwarten, welche Produkte und unter welchen Bedingungen die US-amerikanischen Behörden die Strafzölle anwenden“.

In einer vorherigen Studie ging HEGAN davon aus, dass die von ihren Mitgliedern produzierten Komponenten nicht von den neuen Exportzöllen betroffen sein werden, ihr Umfang beträgt immerhin 245 Millionen Euro. Betroffen seien lediglich die in Europa fertiggebauten Flugzeuge. Aber wenn die Airbus-Maschinen um 10% teurer werden, ist davon auszugehen, dass der Konzern die Kosten auf seine Lieferanten abzuwälzen versucht.

Handelskonflikte USA – Europa

Momentan beschränkt sich Villate auf die Feststellung, jedwedes Hindernis, jedweder Handelskonflikt habe negative Auswirkungen und bremse die wirtschaftliche Entwicklung. Trotz dieser aktuellen Probleme geht der Verband weiterhin von einem Wachstum wie im vergangenen Jahrzehnt aus. Im Frühjahr gingen die Verantwortlichen von einer 4%-igen Umsatzerhöhung aus, gegenüber den 2,45 Milliarden Euro im Jahr 2018. In jenem Jahr wurden Produkte im Wert von 1,63 Milliarden exportiert, die Zahl der Beschäftigten betrug 15.000. Der Sektor zeigt Zeichen von Stärke, zum Beispiel mit dem Kauf des britischen Unternehmens GE Humble durch Aernnova. Interessanter Fakt im Hintergrund ist, dass Airbus seine Gewinne um 50% erhöhen konnte, was im Kontrast steht zur Krise bei Boeing.

Etwas großspurig heißt es im Baskenland: “Wenn die NASA Raketen ins All schickt, fliegt immer baskische Technologie mit“. Die Aussage trifft im Kern jedenfalls zu. Was im Gegensatz dazu gerne verschwiegen wird ist, dass baskische Technologie auch dann beteiligt ist, wenn im Jemen die Bevölkerung mit Drohnen oder anderen Mordinstrumenten massakriert wird. Denn Luft- und Raumfahrttechnik hat viel mit Waffenproduktion zu tun. Unternehmen wie AERNNOVA oder Sener Aeroespacial sind im Baskenland bekannt als Firmen, die an der Entwicklung von Waffen und anderen Rüstungsgütern beteiligt sind. Antimilitaristische Organisationen weisen seit Jahrzehnten auf diese fatale Beteiligung hin. Die Unternehmen selbst legen über diese Vorwürfe den Mantel des Schweigens. Eine Forschungsgruppe dokumentierte vor Jahren die Subventionen und Bürgschaften, die die baskische Regierung für die Produktion und Lieferung von Kriegsgerät an die Unternehmen bezahlt.

Im Frühjahr 2019 organisierten antimilitaristische Initiativen in der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz einen Kongress zum Thema “Waffen Eusko Label für Kriege“. Der Sender Cadena Ser berichtete darüber unter dem Titel “100 baskische Unternehmen nehmen direkt an Kriegen teil“ (6). Dabei wurden auch Namen genannt: Aernnova in der Provinz Araba; in Bizkaia ITP oder Asener, in Gipuzkoa Sapa; und im nordbaskisch-französischen Iparralde Dasao und Turbomeca. Unter dem Suchbegriff “industria armas euskadi“ sind Dutzende von Links zu finden, die über unternehmerische Kriegsbeteiligung aus dem Baskenland informieren. Kein Thema für Leuchtreklame.

bin064 – Sektor Eisen- und Straßenbahnbau

Arbeit an der nachhaltigen Mobilität: Der Bau von Eisen- und Straßenbahnen steht derzeit unter einem guten Stern, weil solche Transportmittel gegenüber anderen einen nachhaltigen Charakter aufweisen. Davon geht man bei MAFEX aus, der spanischen Vereinigung dieses Industriezweigs, in der die baskischen Unternehmen eine wichtige Rolle spielen (7). Denn 40% des Umsatzes und der Exporte dieser Branche werden im Baskenland erwirtschaftet, mit einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2018. Der Sektor setzt sich zusammen aus multinationalen Konzernen wie CAF aus Beasain (Gipuzkoa, die Eisen- und Straßenbahnen für Auftraggeber in allen Kontinenten baut und aus einem Netz von kleineren und mittleren Betrieben, die als Zulieferer fungieren.

MAFEX ist ausnahmsweise kein baskischer, sondern ein spanischer Cluster, 2004 gegründet und mit derzeit 87 Mitglieds-Unternehmen, die 80% der spanischen Exporte in diesem Sektor realisieren. Laut MAFEX wächst das Geschäftsvolumen dieses Sektors seit 2011 weltweit. Für die kommenden Jahre werden Zuwachsraten von 2,6% erwartet. Die Unternehmen dieses Sektors profitieren in besonderem Maße davon, dass das staatliche Transport-Monopol bis 2020 aufgehoben wird. Bei Aufträgen für Normal-und Hochgeschwindigkeits-Züge erhält das Staatsunternehmen RENFE also künftig private Konkurrenz.

Der baskische Großfabrikant CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles), der alle paar Monate durch spektakuläre Aufträge aus aller Welt glänzt, sorgte kürzlich für eine bittere Kontroverse, nachdem das Unternehmen einen Auftrag annahm, eine Straßenbahn durch die besetzten Gebiete im Westjordanland zu bauen. Selbst Betriebsrat und Belegschaft des Unternehmens sprachen deutlich gegen diesen Auftrag aus, offenbar gibt es neben dem Anspruch auf Arbeit auch noch Reste von moralischer Haltung was den Gegenstand der Produktion anbelangt.

MAFEX will die Privatisierung auf staatlicher und europäischer Ebene nutzen, um die Eisenbahn ins Zentrum der Transportpolitik zu rücken. “Weil sie nachhaltig sind können sie einen Beitrag leisten gegen den Klimawechsel.“ Der Verband sieht für den spanischen Staat die Notwendigkeit einer langfristig angelegten und stabilen Politik im Bereich Transport. Bisher war dies nicht der Fall, politische Instabilität (und Korruption) haben Investitionen für notwendige Erneuerungen verhindert. Ein Problem sieht der Verband an der mangelnden Offenheit und Transparenz vieler internationaler Märkte, die sich an der positiven Haltung europäischer Staaten ein Beispiel nehmen sollten.

bin075 – Stahlproduktion

SIDEREX ist der 1996 gegründete Verband der Unternehmen der Stahlproduktion (Asociación Clúster de Siderurgia, oder: Cluster Association of Steelworks) (8). Sein Ziel ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit dieses Sektors über Kooperation und Ausweitung der Produktion auf internationale Märkte, Internationalisierung genannt.

Bei SIDERERX sind die wichtigsten Unternehmen des Sektors vertreten: Stahlproduktion, rostfreier Stahl und Legierungen, Walzwerke, Ingenieurbüros, Maschinenbau für Komponenten, sowie das baskische Netz von Wissenschaft, Technologie und Innovation. Es besteht eine Kooperation mit Clustern von ähnlichen Industrie-Produktionen (AGRAGEX, FUNDIGEX, MAFEX, SIDEREX). Dieser Bereich der baskischen Industrie hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wechsel und Niedergänge erlebt, Werksschließungen, Produktionsverlagerungen, Bankrotte oder Übernahmen durch größere multinationale Konzerne. Zu den wichtigsten Unternehmen gehören Fagor von der MCC-Kooperative Mondragon, Arcelor Mittal, Sidenor.

Spürbarer Gegenwind

“Das Jahr 2019 ist ziemlich durchmischt“, sagt der Generaldirektor des Verbands, Asier San Millán. Er vermeidet Alarmismus, gesteht aber ein, dass eine Reihe von äußeren Faktoren die Entwicklung negativ beeinflussen bzw. Schaden anrichten im Bereich der Stahlproduktion. Sie wird nach wie vor als das Zentrum der Industrie angesehen und ist eine Art Thermometer für deren Konjunktur. (1)

Zu diesen negativen äußeren Einflüssen gehören zum einen die Handelskonflikte zwischen den USA und China. “Die von Trump eingeführten Zölle haben uns geschadet und haben dazu geführt, dass alle Produkte, die nicht in die USA gingen, stattdessen nach Europa kamen.“ Gleichzeitig spricht San Millán von einer Bildverzerrung, die durch die Überproduktion in China verursacht werde. Deren Handelspolitik sei außerdem wenig “ethisch“.

Nach den Handelskonflikten werden die hohen Kosten für Energie als Negativfaktor ins Spiel gebracht – diese Klage gehört seit längerem zum Diskurs des Sektors. Der Brexit verursache Unsicherheit und die Sanktionen gegen den Iran bedeuteten den Verlust eines Millionen-Auftrags für das Unternehmen Tubatex. Negative Wirkung habe auch die Krise der Automobil-Industrie. “Das sind normalerweise unsere besten Kunden, der Großteil unseres Spezialstahls geht in diesen Bereich.“

Zwischen Januar und August 2019 fielen die Exporte von baskischem Stahl um 9,4% auf einen Umfang von 1,6 Milliarden Euro, so das aktuelle Bild. Dazu kommt, dass der Multi-Gigant Arcelor Mittal, Eigentümer von ACB (das auch im Raum Bilbao produziert) in Asturien seine bislang längste Produktionspause beschloss. Doch gibt es am Ende des Tunnels auch etwas Licht. “Die internationalen Stahl-Preise deuten darauf hin, dass sich der Markt im Jahr 2020 wieder erholt“, bestätigt Millán. Was durch die Coronavirus-Krise in Frage gestellt ist.

bin086 – Gießereien und Zulieferer

Die Unternehmen des Industriebereichs Gießereien sind im spanischen Verband FUNDIGEX zusammengeschlossen. Beeinträchtigt wird der Sektor vor allem von den Problemen in der Automobil-Industrie. “FUNDIGEX repräsentiert Gießereien, die mit allen Werkstoffen, Formverfahren, Gewichtsskalen und Kundensektoren arbeiten. Dazu gehören auch Zulieferfirmen der Gießereibranche, mit Maschinen- und Produktherstellern und verbundenen Dienstleistungen. Die häufigsten Aktivitäten, die FUNDIGEX seinen Mitgliedern anbietet, sind Kooperationsprojekte, Organisation von Gruppenbeteiligungen an internationalen Messen, Einladungen möglicher Kunden, Organisation von B2B-Veranstaltungen.“ (9)

“Anfang des Jahres 2016 erkannte die baskische Regierung formal die Eingliederung von FUNDIGEX in das baskische Cluster-Programm an. Diese Anerkennung erfolgte aufgrund ihres strategischen Planes, die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen relevanten Sektoren des Baskenlandes durch Kooperation zu verbessern. Weiterhin beinhaltet dies, dass FUNDIGEX zusammen mit ATV (Gießereiverband des Baskenlandes und Navarra) daran arbeitet, den Sektor in den drei Bereichen technologische Innovation, nicht-technologische Innovation und Internationalisierung voranzutreiben. Mit dieser Anerkennung wird FUNDIGEX der Verband sein, der für die Exportförderung der baskischen Gießereibranche verantwortlich ist. Dies soll durch komplexe Kooperationsprogramme und aktive Stimulierung der Synergie erreicht werden, um gemeinsame Strategien des Exporthandels in Bewegung zu setzen.“ (9)

“FUNDIGEX, Exportverband spanischer Gießereien wurde 1985 gegründet. Hauptziel ist es, die Firmen der Gießereibranche in Fragen von Export und Internationalisierung zu fördern, und die allgemeinen Interessen seiner mehr als 50 Mitglieder zu vertreten. FUNDIGEX zählt auf Anerkennung von öffentlichen Stellen, Einrichtungen und Institutionen auf Provinz-, Länder-, nationaler – und internationaler Ebene und arbeitet eng mit diesen zusammen.“ (9)

Im Schatten der Automobil-Industrie

Logischerweise stellt sich die Situation der Gießereien nicht viel anders dar als die in der Stahlproduktion. Der Generalsekretär des Clusters, Marcial Alzaga, stellt besonders den negativen Einfluss der Probleme in der Automobilbranche heraus, an erster Stelle in der Kundenliste. “Die auf den Fahrzeugbau orientierten Gießereien haben generell einen Produktionsrückgang erlebt, was sich wiederum auf den Bau von Pressen ausgewirkt hat“, beschreibt er. Auf der anderen Seite “haben Klienten aus dem Eisenbahnbau und der Windenergie mit großen Bauteilen eine bessere Rolle gespielt, auch wenn nach dem Sommer 2019 die Aufträge insgesamt zurückgegangen sind“. (1)

Die Unsicherheit im Fahrzeugbau wirft dunkle Schatten auf die Zukunft des Sektors. “Die Krise um den Diesel hat eine Unmenge Aufträge für unsere Unternehmen in Frage gestellt. Wir müssen sehen, wie sich das weiterentwickelt. In unserem Bereich steht ein Übergang bevor, der Materialien, Bauteile und Technologie betrifft.“ Abgesehen vom Automobilsektor sind die Gießereien vom wirtschaftlichen Abschwung betroffen und von den Zollkriegen, wenn auch nicht direkt. “Die Guß-Produkte sind von den Zöllen verschont geblieben. Aber unsere Konkurrenz aus Drittländern haben den europäischen Markt mit ihren Produkten überschwemmt.“ Auch Alzaga beschwert sich über hohe Energiekosten. Der baskische Gießerei-Cluster besteht aus 89 Firmen, 78 davon sind kleine und mittlere Betriebe. Zusammen setzen sie 2,1 Milliarden Euro um und beschäftigen 11.400 Personen. 65% ihrer Produktion geht in den Export. Fast die Hälfte der Betriebe erfuhr im Ausland einen Auftrags-Rückgang. (1)

bin097 – Bau von Maschinen und Werkzeugen

AFM Cluster für “Advanced & Digital Manufacturing” ist der Interessens-Verband der Unternehmen für Maschinen- und Werkzeugbau. Er umfasst 500 Unternehmen, beschäftigt 16.500 Personen, setzt 3 Milliarden Euro um und unterteilt sich in vier Großbereiche. In den Niederlassungen von San Sebastian und Tianjin (China) arbeitet der Cluster an einer internationalen Arbeitsteilung, an der industriellen und technologischen Entwicklung, an strategischer Positionierung und der entsprechenden Ausbildung in den Mitgliedsunternehmen. (10)

Der Verband umfasst vier Bereiche. (A) Advanced Manufacturing Technologies ist der ursprüngliche und namensgebende Bereich des Clusters. Er existiert seit 70 Jahren und zählt 130 Unternehmen, die die Industrie mit Maschinen und Werkzeugen und anderen Zusatz-Komponenten und Schneide-Werkzeugen versorgt. (B) Die Gruppe ADDIMAT umfasst 60 Unternehmen in diesem neuen Arbeitsbereich “Zusatz-Fabrikation und 3D-Druck“. Die Bedeutung dieses Bereiches steigt in vielen Teilen der Industrie, in der Luftfahrt-Industrie, der Biomedizin oder dem Fahrzeugbau.

(C) Der Unterverband ESKUIN umfasst Handwerkzeuge, Eisenwaren und industrielle Zulieferung. Vertreten sind 25 Betriebe, die kleinere Werkzeuge und Eisenwaren von hoher Qualität und Sicherheit herstellen. (D) 200 Werkstätten und Betriebe machen den Unterverband AFMEC aus: Asociación Española del Mecanizado y la Transformación Metalmecánica. In diesen Bereich geht es um Maschinenbearbeitung, Kesselbau und mechanische Metall-Transformation.

Rückschritt nach Rekordjahren

Der Werkzeug- und Maschinenbau des AFM-Clusters erlebt nach mehreren Rekordjahren einen Rückgang. Die Zahlen von 2018 waren spektakulär, mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro und einer Produktionssteigerung von 5,4%. Die Exporte stiegen um 10% auf 1,36 Milliarden Umsatz. Schnell war klar, dass dieser Höhenflug nicht leicht zu halten war und die Vorhersagen wurden bestätigt. “Wir werden das Auftragsjahr 2019 mit Umsätzen und Exporten in ähnlichem oder leicht gesunkenem Umfang wie 2018 abschließen“, meldet der Verbandspräsident César Garbalena. Die vielen aus dem vergangenen Jahr übriggebliebenen Aufträge haben dabei abfedernd gewirkt. Sorgen bereitet die Situation in Deutschland, verbunden mit dem Automobil-Sektor.

bin108 – Schiffbau

Die im Baskischen Marine Forum zusammengeschlossenen Unternehmen und Betriebe umfassen den gesamten Bereich der mit dem Meer in Zusammenhang stehenden Wirtschaft: Hafenbehörde, Technologie-Zentren, Handelskammern, Provinzregierungen, verschiedene Abteilungen der baskischen Regierung, Universitäten, Museen, Klassifikations-Gesellschaften (Gutachter im Schiffsbau und Verkehr) und Berufsverbände. Die Aufgabenfelder sind definiert mit technologischer Entwicklung, unternehmerischer Innovation, Umweltverträglichkeit, Finanzierung und Steuerfragen, Personalschulung. Im Forum sind derzeit 147 Mitglieder vertreten die 238 Unternehmen repräsentieren mit einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2016, was 2,27% des Bruttoinlandsprodukts der Autonomen Gemeinschaft Baskenland (CAV) darstellt. Beschäftigt waren in jenem Zeitraum 14.738 Arbeiterinnen und Arbeiter. (11)

Der industrielle Anteil der Meereswirtschaft ist zusätzlich in ADIMDE organisiert, der “Agrupación de Industrias Marítimas de Euskadi (Weften, Handelsreeder, Fischerei und Hilfsindustrie). Dieser Verband sieht seine Aufgaben in der Erhaltung der Meereskultur und der Förderung der Kooperation seiner Mitglieder. Besonders wichtig ist die technologische Ausrüstung der Schiffe als Basis für internationale Konkurrenzfähigkeit. Als schwierig hat sich in der Vergangenheit die Interessenvertretung erwiesen, denn Meeresangelegenheiten werden nicht regional, sondern staatszentral geregelt, also in Madrid. Fangquoten zum Beispiel werden in Madrid festgelegt (wenn nicht sogar in Brüssel). Dabei spielen politische Kriterien (Vetternwirtschaft) häufig eine größere Rolle als biologische und wirtschaftliche Aspekte.

Der baskische Meeressektor ist ein sehr heterogener Bereich, der sich durch verschiedene Subsektoren auszeichnet, die wiederum unterschiedliche Interessen haben: Handelsschiffe, Fischkutter, Werften und Hilfsindustrie (worunter Unterhändler und Ausrüstungs-Hersteller zu verstehen sind). Die baskische Meereswirtschaft hat sich in der Vergangenheit durch harte Arbeit, Professionalität, Ehrlichkeit, Ethik, Vertrauen, Ausbildung, Qualität und Risikobereitschaft ausgezeichnet. Der Erhalt dieser teilweise vorkapitalistisch klingenden Kriterien ist nicht einfach, aber grundlegend für die Zukunft des Sektors. Ein Problem war zuletzt, dass sich nachwachsende Generationen nicht mehr der harten Arbeit auf dem Meer aussetzen wollten. An ihre Stelle sind zentral-afrikanische Arbeitskräfte getreten. (12)

Von der Naval-Pleite erholt

Die Pleite der La-Naval-Werft von Sestao (nahe Bilbao) im Jahr 2017 war für den Sektor ein harter Schlag. Das Baskische Meeres Forum (BMF) versichert, diesen Schlag weggesteckt zu haben. Nach der von Brüssel betriebenen Schließung der staatlichen Euskalduna-Werft in Bilbao im Jahr 1987 blieb La Naval als einziger Groß-Arbeitgeber im Werftenbereich übrig. Nach Angaben von BMF-Verwaltungsdirektor Javier López de Lacalle haben die drei übrig gebliebenen Werften Zamakona (Santurtzi, Bizkaia), Balenciaga (Zumaia, Gipuzkoa) und Murueta (Busturialdea, Bizkaia) mehr als ausreichend Aufträge vorliegen. “Bis Juni 2019 erhielten sie 19% der im spanischen Staat unterschriebenen Verträge, das waren 2% mehr als im Vorjahr, 21,5% der Aufträge insgesamt, eine Steigerung um 3,5%. Insgesamt haben die drei Werften 12 Bauaufträge in der Warteschlange. Lacalle versichert, dass der durch die Naval-Abwicklung verursachte Negativeffekt für die Hilfsindustrie von den verbleibenden Werften, von anderen Firmen des Sektors und von der Offshore-Windenergie-Industrie “absorbiert“ worden sei. Aktuelles Problem sei der Mangel an Fachkräften wie Kesselschmieden und Schweißern. “Wir müssen sie im Ausland suchen.“

bin119 – Digital-Technologie

Wesentliches Problem im Sektor der Digital-Technologie ist Fachkräftemangel. Digitalisierung ist neben dem Übergang im Energiebereich die wichtigste Tendenz in der Weltwirtschaft. Die Informations-Industrie und die Digital-Technologie – im GAIA-Verband organisiert – profitieren von dieser Entwicklung (13). “Die Unternehmen investieren viel, um sich der digitalen Transformation anzupassen, für uns bedeutet das Aufträge“, erklärt Tomas Iriondo, Generaldirektor des Clusters.

Die Notwendigkeit der Anpassung an die Zeichen der Zeit, vor allem im Bereich Cyber-Sicherheit und Datenkontrolle haben in diesem Sektor für ein starkes Wachstum gesorgt. Die 254 angegliederten Unternehmen erwirtschafteten 2018 ein Geschäftsvolumen von 5,2 Milliarden Euro, 4,3% mehr als im Vorjahr. Für 2019 wird ein Wachstum von 3,5% bis 4,5% erwartet. In Anbetracht dieser Konjunktur ist das größte Problem des Sektors, dass es keine geeigneten Fachkräfte gibt im Bereich Cyber-Sicherheit, Datenanalyse und Programmierung.

10 – Biowissenschaft und Gesundheit

Der Sektor ist im Aufschwung. Der Umsatz 2019 beträgt schätzungsweise 1,55 Milliarden Euro, das sind 6% mehr als im Vorjahr. 200 Millionen davon kommen aus dem Export. 435 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, sodass das laufenden Jahr (2019) zu einem der erfolgreichsten für den Sektor werden kann. Die Analyse kommt von María Pascual de Zulueta, der Verantwortlichen des Sektoral-Verbands Basque Health Cluster, in dem 75 Firmen zusammengeschlossen sind. (14)

Herausragend sind die Rekordzahlen der Pharma-Industrie, die Ankündigung von bedeutenden Investitionen von Seiten der baskischen Biotechs und die Tatsache, dass große Firmen für Medizin-Zubehör sich definitiv im Baskenland ansiedeln wollen, um hier Forschung und Entwicklung zu praktizieren. Pascual de Zulueta betont, dass Konjunktur-Rückgang und Brexit im Gegensatz zu anderen Sektoren im Bereich Biowissenschaft und Gesundheit keine negativen Folgen hatten. Mit unbedeutenden punktuellen Ausnahmen in einzelnen Betrieben. Die Folgen der Pandemie und die zu erwartende Umstrukturierung des öffentlichen Gesundheitsbereichs wird für zusätzliches Wachstum sorgen.

bin1211 – Umwelt-Industrie

Ein wichtiger Moment für die Umwelt. Wenn es aktuell einen Mode-Sektor gibt, dann ist es der Bereich Umwelt. Darüber ist man sich im ACLIMA-Cluster bewusst. Ebenso darüber, dass der Kampf gegen den Klimawechsel große Möglichkeiten bietet. Xabier Caño, Präsident des baskischen Clusters: “ACLIMA setzt auf eine Bewusstseinsänderung. Die Umwelt muss im Zentrum der Entwicklung aller wirtschaftlichen Sektoren stehen, Nachhaltigkeit sollte zum wichtigsten Prinzip werden“, sagt der Verantwortliche der Organisation, in der 104 Betriebe organisiert sind, davon 74 Unternehmen, im Übrigen Technologie-Zentren, Universitäten und Institutionen mit insgesamt 5.200 Beschäftigten. (15)

ACLIMA ist im Baskenland die Referenz für die Öko-Industrie und die Produkte und Dienstleistungen im Bereich Umwelt. Dazu gehören Firmen aus der Abfallwirtschaft, die an Verringerung, Wiederbenutzung, Wiederverwertung arbeiten, sowie an einem neuen Umgang mit Energie, Recycling und Verwaltung. Dazu gehören auch der Umgang mit verseuchten Böden (Untersuchung und Säuberung), der Wasserkreislauf, Luft, Klimawechsel, Ökosysteme, effiziente Produktion und Ökodesign. Der Umwelt-Sektor erlebte in den vergangenen Jahren ein beständiges Wachstum. Im Jahr 2018 wurde in diesem Sektor ein Umsatz von 3,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Auf die Mitglieder von ACLIMA entfallen davon 1,9 Milliarden, 3% mehr als im Vorjahr. Bei ACLIMA hofft man für das Geschäftsjahr 2019 auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung.

12 – Logistik und Mobilität

Dieser Sektor ist mit einem tiefgreifenden technologischen Wandel beschäftigt, der große Möglichkeiten bietet, aber einen Kraftakt an Innovation erfordert, so der Präsident des Clusters “Mobilität und Logistik in Euskadi“ (MLC ITS), Lucas Perez. “Die Verbandsmitglieder, die sich mit Bereichen wie Elektromobilität beschäftigen, registrieren ein sprunghaftes Wachstum.“ (16)

MLC ITS vereinigt Unternehmen und Institutionen, die mit Logistik, Lieferungsketten, Infrastruktur und Mobilität von Personen und Waren beschäftigt sind. Es handelt sich um einen industriellen Makrosektor von sehr unterschiedlichen Unternehmen. Insgesamt hat der Verband 107 Mitglieder mit einem Jahresumsatz von 12 Milliarden Euro (28% davon aus dem Export) und beschäftigt 65.000 Personen. 4% dieser Summe investieren die Unternehmen in I+D+I, das heißt in Forschung, Entwicklung und Innovation (Investigación, Desarrollo, Innovación). Ein Problem in diesem Sektor ist, dass neue Berufsprofile notwendig geworden sind, es jedoch zu wenig Ausgebildete gibt. An diesem Problem arbeiten seit einiger Zeit die baskische Regierung und die Universitäten.

ANMERKUNGEN:

(1) Basisinformation aus dem Artikel “Desigual futuro para la industria vasca” (Ungleiche Zukunftsaussichten in der baskischen Industrie), Tageszeitung El Correo 2019-11-03, Ana Barandiaran (LINK)

(2) Cluster (Wikipedia)

(3) ACICAE – Basque Country Automotive Cluster, Verband der baskischen Automobil-Industrie (LINK)

(4) Cluster Energía – Verband der baskischen Energie-Unternehmen. (LINK)

(5) Basque Aerospace Cluster, Verband der baskischen Luft- und Raumfahrt-Unternehmen (LINK)

(6) Artikel "100 empresas vascas participan directamente de las guerras" (100 baskische Unternehmen nehmen direkt an Kriegen teil) Cadena Ser 2019-01-22 (LINK)

(7) MAFEX Cluster, Eisen- und Straßenbahnbau (LINK)

(8). SIDEREX, Association de Steelworks, Stahlproduktion (LINK)

(9) FUNDIGEX, Cluster-Verband der Gießereien und ihrer Zulieferer (LINK)

(10) AFM Cluster für “Advanced & Digital Manufacturing”, Interessens-Verband der Unternehmen für Maschinen- und Werkzeugbau (LINK)

(11) Baskischen Marine Forum (LINK)

(12) ADIMDE – Cluster der baskischen Meeresindustrie (LINK)

(13) GAIA-Verband (LINK)

(14) Basque Health Clúster – Baskischer Gesundheits-Verband (LINK)

(15) ACLIMA-Cluster – Verband der Umwelt-Industrie (LINK)

(16) Cluster Movilidad y Logistica en Euskadi – Verband Mobilität und Logistik in Euskadi (LINK)

ABBILDUNGEN:

(1) Automobil-Industrie (el correo)

(2) Brexit (prensa-latina.cu)

(3) Automobil-Industrie (europa press)

(4) Windenergie (libre mercado)

(5) Waffenexport (publico)

(6) CAF Beasain (valencia plaza)

(7) Fagor MCC (el diario)

(8) Gießereien (fundigex)

(9) Maschinenbau (cxoworldwide)

(10) Schiffbau (ampre)

(11) Basque Health Cluster

(12) Umwelt-Industrie (aclima)

(PUBLIKATION BASKULTUR.INFO 2020-06-17)

Für den Betrieb unserer Webseite benutzen wir Cookies. Wenn Sie unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, akzeptieren Sie unseren Einsatz von Cookies. Mehr Information