Krieg 1936

Die Kategorie KRIEG1936 behandelt die Ereignisse nach dem Militär-Aufstand vom 18.Juli 1936, insbesondere die Folgen des Krieges für das Baskenland: die Vernichtung der Stadt Gernika durch die Legion Condor, Geschichte des Picasso-Gemäldes. Konsequenzen der Diktatur in den baskischen Regionen, die nazistische Intervention während des 2.Weltkriegs in Südfrankreich, das Konzentrationslager Gurs, die Maquis-Guerrilla. Generelles Thema ist die Aufarbeitung von Krieg, Kriegsverbrechen und Diktatur.

lc2023aGernika und die Spitze des Eisbergs

2023. Kurz vor dem 87. Jahrestag der Vernichtung der baskischen Stadt Gernika durch die nazi-deutsche Legion Condor jährt sich zum 50sten Mal der Todestag von Pablo Picasso. Gernika, Condor, Picasso – eine historische und fatale Dreiecksbeziehung. Nachkriegs-Deutschland hielt seine direkte Beteiligung am Spanienkrieg mittels der Legion Condor lange verborgen. Für seine mühsame Aufarbeitung der Interventions-Geschichte hat Deutschland mehr Lob erhalten als verdient. Viele KZ-Opfer mussten klagen.

lalod1Lodosa, Nafarroa

Der Zirkus Anastasini schlug am 18. Juli 1936 seine Zelte in der Kleinstadt Lodosa in Navarra auf, genau an dem Tag, an dem das Militär gegen die gewählte republikanische Regierung putschte. Die lokalen Arbeiter-Organisationen riefen auf, die Stadt zu besetzen und Widerstand zu leisten. Tags darauf schlug das Militär zu und richtete ein Massaker an. Dabei wurde ungefähr die Hälfte der Zirkustruppe getötet. Die Leichen wurden von den Falangisten in zwei oberflächlich ausgehobene Gräber geworfen.

minarro1Der nicht endende Franquismus

Anna Miñarro (Barcelona, 1959) ist als Psychologin spezialisiert auf die Arbeit mit Opfern des Franquismus. Für sie ist das offene Sprechen über die erlebte politische Repression ein Heilverfahren gegenüber dem aufgezwungenen Vergessen. Miñarro stellt unmissverständlich fest, dass fortgesetztes Schweigen die Grundlage für die Straffreiheit der Kriegs- und Diktatur-Verbrecher ist. Auf dieser Straffreiheit wurde die heutige Demokratie aufgebaut. Aufarbeitung sei ein unverzichtbares Menschenrecht.

matxitx1Die Schlacht von Matxitxako

Juan Azkarate (Bermeo, 1922) ist der letzte Soldat (gudari) der baskischen Hilfsmarine. Er beendet sein Jubiläumsjahr als einziges noch lebendes Mitglied einer einzigartigen und wenig bekannten Militäreinheit des Spanienkriegs. Die baskische Hilfsmarine war eine improvisierte Militärtruppe, für die Fischkutter mit Eisenplatten ausgestattet und mit leichten Kanonen bestückt wurden, um Schiffe zwischen Bilbao und dem republikanischen Frankreich zu eskortieren. Juan Azkarate ist der letzte Seemann.

goethe1Kennzeichen Langsamkeit

Die Notwendigkeit der Erinnerung: Für die wahre Versöhnung einer Gesellschaft spielt die Aufarbeitung der Vergangenheit eine entscheidende Rolle. Im spanischen Staat warten viele Opfer des Spanischen Bürgerkrieges (Spanienkriegs) und der Franco-Diktatur noch immer auf Wahrheitsfindung, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Weil es zwischen Diktatur und Demokratie nie einen politischen Bruch gab und die alte politische Herrschaft im Amt blieb, bremsen postfranquistische Kräfte die Aufarbeitung bis heute.

orue1Franquistische Repression in Bilbo

Frauen, die 1937 in Bilbao franquistische Repression erlitten oder gar ermordet wurden – bei einer Gedenk-Veranstaltung im Stadtteil Santutxu wurde eine Geschichtstafel vorgestellt, die an das Schicksal jener faschistischen Unterdrückung von politisch aktiven Frauen erinnert. Im Blickpunkt die Villa Orue, von den Franquisten zu einem provisorischen Frauengefängnis umfunktioniert: fünf Jahre Gefängnis, später eine Klinik, Ende der 1960er Jahre Abriss. "Mit Erinnerung wird Würde wieder hergestellt".

maq01In den Bergen gegen Franco

Auf der Suche nach den verlorenen Spuren der antifranquistischen Guerrilla: Archäolog*innen und Historiker*innen haben bei Ausgrabungen in Galicien die legendäre Waldstadt (Ciudad de la Selva) entdeckt, die der antifranquistischen Maquis-Guerrilla als Unterschlupf diente sowie als Ausgangspunkt für ihre Aktionen. In diesen Lagern der Guerrilla wurden alte Waffen gefunden sowie verschiedene andere Gegenstände des täglichen Lebens. Historische Forschung wurde verbunden mit archäologischen Arbeiten.

stolp1Tod im Nazi-KZ

Zwölf Stolpersteine werden ab dem 1. Oktober 2022 an die zwölf Republikaner aus der Bizkaia-Stadt Barakaldo erinnern, die in den Konzentrationslagern der Nazis inhaftiert und ermordet wurden. In den deutschen Konzentrationslagern wurden sie zu Nummern gemacht, eine Gedenkfeier am 1.10. wird dafür sorgen, dass ihre Namen in Barakaldo nicht vergessen werden. An jenem Tag werden die Stolpersteine offiziell enthüllt. Auch in Elgeta, Iruñea (Pamplona) und Busturias sind bereits Stolpersteine zu finden.

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