Die Kategorie KRIEG1936 behandelt die Ereignisse nach dem Militär-Aufstand vom 18.Juli 1936, insbesondere die Folgen des Krieges für das Baskenland: die Vernichtung der Stadt Gernika durch die Legion Condor, Geschichte des Picasso-Gemäldes. Konsequenzen der Diktatur in den baskischen Regionen, die nazistische Intervention während des 2.Weltkriegs in Südfrankreich, das Konzentrationslager Gurs, die Maquis-Guerrilla. Generelles Thema ist die Aufarbeitung von Krieg, Kriegsverbrechen und Diktatur.
Zahl der Opfer unterschätzt
Spanien geht ins 50. Jahr nach dem Tod des Massenmörders Franco. Noch immer ergeben Nachforschungen ungeahnte Neuigkeiten zum Verlauf des Krieges von 1936 und zu den damaligen Massakern. Die Zahl der Opfer von Krieg und Diktatur ist wesentlich höher als bisher bekannt. Jahrelange Nachforschungen beziehen sich auf die faschistischen Kriegsverbrechen in mehreren Städten Andalusiens. Nazi-Deutschland und Mussolini-Italien waren kriegsentscheidend. Ein Junge-Welt-Gespräch mit Francisco Moreno Gómez.
Aufarbeitung in Navarra
Weil die alte franquistische Garde in Amt und Würden blieb, kam die Aufarbeitung des spanischen Faschismus nur langsam in Gang und voran. Vor allem dank der Bemühungen einer links-republikanischen Basis-Bewegung und dem guten Willen einiger Regional-Regierungen wie im Baskenland oder Katalonien. Im Vordergrund standen bei dieser Aufarbeitung vor allem Männer, als Soldaten, Gewerkschafter, Abgeordnete. Die Frauen wurden – wie so oft – vergessen. Ein Buch über Navarra korrigiert diesen Mangel.
Asturien und Baskenland
Der Mazucu-Berg liegt 168 Kilometer von der baskischen Westgrenze entfernt in der Region Asturien. Jedes Jahr im September machen sich antifaschistische Unentwegte aus Bilbao auf, um am Mazucu an einer Gedenk-Veranstaltung teilzunehmen. Denn vor fast 90 Jahren fanden während des Spanienkriegs am Mazucu-Berg entscheidende Schlachten statt, die durch die militärische Überlegenheit der nazi-deutschen Flugstaffel Legion Condor entschieden wurden. Baskische und asturische Soldaten verloren dort ihr Leben.
Langsame Säuberung
Die Demokratie lässt sich alle Zeit der Welt zur Aufarbeitung des Faschismus, der offiziell 1975 endete. Das gilt für den spanischen Staat wie auch für die baskische Region Nafarroa. Nach der Verabschiedung des Memoria-Gesetzes wurden in Navarra seit 2015 insgesamt 435 franquistische Symbole entfernt – oder anders gesagt: bis 2015, 40 Jahre nach der Diktatur, war die Region voller faschistischer Symbole, die für Kriegsverbrechen, Morde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit standen. Schöne Demokratie!
Saturraran 1940
“Ich wurde im Frauen-Gefängnis von Franco in Saturraran geboren“ – Merche Gallardo Carrillo erzählt zum ersten Mal von ihrem langen Kampf um im Leben vorwärts zu kommen. Nach der franquistischen Besetzung des Baskenlandes im Juni 1937 wurden Dutzende von Gefängnissen eingerichtet, um die Unterstützerinnen der Republik einzusperren. Einige Gefängnisse waren für Frauen, darunter jene Anstalt mit Namen Saturraran an der Küste zwischen Ondarrua und Mutriku. Viele dort geborene Kinder wurden entführt.
Initiative zur Konfliktlösung
"Gernika ist eine besondere Referenz, um den Krieg in Gaza anzuprangern, diese Mobilisierung kann eine weltweite Verbreitung haben". Bereits zu Beginn des Angriffs auf Gaza hat die baskische Initiative Gernika-Palästina mit der großen Demonstration in Donostia auf europäischer Ebene einen Meilenstein gesetzt. Nun, nach fast zwei Monaten Krieg und Völkermord, mit mehr als 17.000 vorwiegend zivilen Toten und einer Vertreibung der Bevölkerung, wie die Welt sie selten erlebt hat, folgt ein zweiter Aufruf.
87. Jahrestag der Vernichtung
Heute, am 26. April 2024, wird der 87. Jahrestag der Bombardierung und fast vollständigen Vernichtung der baskischen Stadt Gernika begangen. Der Tag war auch in diesem Jahr von einer gemeinsamen Erinnerung geprägt, die auf dem Friedhof, im Kulturhaus und auf den Straßen stattfand. Abgeschlossen wurde der Tag mit der Verleihung der Gernika-Friedenspreise, mit einer Kerzen-Demonstration und mit der Anprangerung des “kolossalen Schwindels“, der 1937 von einem franquistischen Militär verbreitet wurde.
Exekutionen und Gehirnwäsche
Am 19. Juni 1937 fiel Bilbo in die Hände der aufständischen Franquisten. Die ersten Jahre des Franco-Regimes waren geprägt von Propaganda, Indoktrination und Repression. Nach elf Monaten Krieg und schrecklichen Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung erlebte Bilbo nun die brutale Handschrift der faschistischen Sieger und ihrer deutschen und italienischen Helfer, die noch am selben Tag triumphal durch den Stadtteil Atxuri zogen. Der Krieg war vorbei, eine Ära des Mordens und der Indoktrination begann.