Der Schwerpunkt SPORT beschäftigt sich neben dem klassischen Fußball mit aktuellen Sport-Ereignissen spezifisch baskischer Sportarten wie Pelota und Trainera-Rudern. Er beschreibt, wie sich alte Berufe in folkloristisch anmutende Volks-Sportarten verwandelt haben.
Von Frankfurt nach Barcelona
Die Volks-Olympiade 1936 in Barcelona war nicht die erste ihrer Art, wohl aber die bekannteste unter den vier Ausgaben, die in einem Zeitraum von 12 Jahren organisiert wurden. Das hatte einen tragischen Grund, denn während die Spiele praktiziert wurden, putschten im spanischen Staat faschistische Generäle gegen die legitime Republik und überzogen das Land mit einem Krieg. Am 18. Juli begann der Staatsstreich, am 19. Juli die sozialistische Gegen-Olympiade zu Hitlers Olympischen Spielen von Berlin.
40 Jahre Wartezeit
Vierzig Jahre und sechs Finalspiele danach hat der Fußball-Club Athletic Bilbao am 6. April 2024 wieder seinen Lieblingstitel gewonnen. Die Rot-Weißen hatten die Trophäe seit ihrem Sieg gegen Barcelona im Jahr 1984 nicht mehr nach Hause geholt, die katalanischen “Blaugrana“ haben sich in der Zwischenzeit den Ehrentitel des Pokalrekords erworben. Die Löwen aus der San-Mames-Kathedrale von Bilbo schlugen 1985 Maradona, mussten sich dann aber Hugo Sánchez, Leo Messi und Real Sociedad geschlagen geben.
Die ungleiche Liga
Athletic Bilbao, Real Sociedad und Osasuna sind vor dem Ligastart 2024-2025 noch mit einem offenen Transfermarkt konfrontiert, der womöglich noch ihre Jahresplanung durcheinander bringen und ihre sportlichen Optionen bestimmen könnte: Nico Williams, Mikel Merino, Martin Zubimendi, Aimar Oroz. Deportivo Alavés aus Vitoria-Gasteiz hat seinen Rückschlag schon früher erlitten und wird mit einem stark verjüngten Kader antreten. Eine Wiederholung des Resultats der letzten Saison wäre für alle ein Erfolg.
Athletic gegen Mallorca
Zwar sind es nicht zwei baskische Clubs, die im Jahr 2024 im Finale um den spanischen Fußball-Pokal stehen, doch vor der Trainerbank stehen sich zwei baskische Trainer gegenüber. “Der Fuchs und die Ameise, zwei gar nicht so gegensätzliche Anführer“, lautet eine Definition, die allerdings einer Erläuterung bedarf. Ernesto Valverde (Athletic Bilbo) und Javier Aguirre (Real Mallorca) haben ebenso viele Gemeinsamkeiten wie Unterschiede. Beide sind Basken, aus der spanischen Extremadura und aus Mexiko-City.
Der Trainer ist der Star
Üblicherweise wird die Geschichte des Fußballs über Team-Erfolge erzählt. Von Stars, die für diese Erfolge verantwortlich sind. Oder von zahlungskräftigen Sponsoren und Präsidenten, die sich Weltauswahlen zusammenkaufen, um Siege zu feiern. Trainer sind dabei ein notwendiges Übel, austauschbare Mosaiksteine, im besten Fall geben sie unanständige Interviews und liefern Schlagzeilen. Die Saison 2023-2024 hat diese Randfiguren des Fußballs ins Rampenlicht gezerrt. Mit Basken an vorderster Stelle.
Vom Regisseur zum Wundertrainer
Seit der aus Tolosa stammende Xabi Alonso im Jahr 2002 begann, das Mittelfeld seines Teams Real Sociedad San Sebastian zu dominieren, ist der baskische Fußballer aus den Sportberichten nicht mehr wegzudenken. Als Kicker wie als Trainer. Europa-Meister, Weltmeister, Champion mit Liverpool, Bayern München und Real Madrid setzt Alonso seine Karriere nunmehr als Trainer in Deutschland fort. Doch gibt es auch Schattenseiten. Zuletzt wegen einer Villa, die Alonso in Donostia ohne Genehmigung bauen lässt.
“Furcht vor dem Schuß“
Pelota ist eine Art von “National-Sport“ im Baskenland, über die Herkunft gibt es unterschiedliche Theorien. Zur bekanntesten Pelota-Variante wurde Jai Alai (Cesta Punta), das als schnellstes Ballspiel der Welt gilt. Vor 55 Jahren entdeckte der “Spiegel“ das Thema und verbreitete seine ureigene Sicht des Sports, verbunden mit Kolonialismus-Legenden, mit einem Schuss Mackertum und dem aus heutiger Sicht etwas ungewohnten Schreibstil der 1960er Jahre. Journalistisch gesehen eine Sport-Antiquität.
Auf der Verliererstraße
"Die Erfüllung meines Traums hat mein Leben versaut" – in einer autorisierten Autobiografie mit dem Titel “Subcampeón – Vizemeister“ hat der ehemalige Fußballer Zuhaitz Gurrutxaga von Real Sociedad San Sebastian (Donostia) eine bittere Bilanz gezogen über seine Karriere im spanischen Profisport. Auf dem Höhepunkt seiner noch jungen Laufbahn, mit besten Aussichten für die Zukunft, versagte seine Psyche, eine Zwangsstörung warf den damals 22-jährigen Zuhaitz von einer Lebenskrise in die nächste.