Die Rubrik KUNST beinhaltet Malerei, Bildhauerei, in ihr werden Künstlerinnen und Künstler, Ausstellungen und Museen des Baskenlandes vorgestellt.
Der Bildhauer Xabier Lezama
Xabier Lezama ist ein Vertreter des Symbolischen und Mythologischen, im Mittelpunkt stehen die baskische Kultur, ihre Ursprünge, Geschichte und Traditionen, sowie der Prozess der Modernisierung der Folklore durch die Avantgarde. Um 1990 begann er in der Eisen-Schmiede die Arbeit an einem Zyklus von ungleichen Skulpturen, sein Interesse an der baskischen Kunst und Kultur wuchs. Die Skala im Totemismus hatte er Ende der 1980er Jahre in seiner ethno-kulturellen plastischen Forschung thematisiert.
Mauern, die Geschichten erzählen
Eine leere Wand wird zum idealen Lautsprecher derjenigen, die keine andere Möglichkeit haben, sich Gehör zu verschaffen: Wandbilder. In Euskal Herria vor allem von politischem Charakter. Häufig ist die Botschaft nur von kurzer Dauer, in anderen Fällen haben die Werke bleibenden Charakter und erreichen die Kategorie Kunst. Die baskische Stiftung Euskal Memoria für Geschichts-Forschung hat eine große Zahl von Wandbildern in einem Buch zusammengestellt, ein Ausdruck der Arbeit von Xabier Peñalver.
Nur schwarze Figuren
Siebzig aktuelle Werke der englischen Künstlerin Lynette Yiadom-Boakye sind bis zum 10. September 2023 im Guggenheim-Museum in Bilbao zu sehen. “Keine Dämmerung ist zu mächtig“ (Ningún ocaso tan intenso) ist der Titel der Werkschau. Yiadom-Boakyes Eltern stammen beide aus Ghana und arbeiteten als Krankenpfleger in London. Sie schloss das Falmouth College of Arts, heute Falmouth University ab und erhielt 2003 einen Magistertitel an der Londoner Royal Academy of Arts. Eine Retrospektive im Guggenheim.
Der den Wind kämmte
Zwei Jahrzehnte sind seit dem Tod des baskischen Künstlers Eduardo Chillida vergangen, eine bedeutende Figur der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts. Er starb 78-jährig am 19. August 2002 in seiner Geburtsstadt Donostia (San Sebastian). Chillida war vieles gleichzeitig: Architekt, Beobachter, Torhüter und Kunstschaffender. Seine Kunstwerke sind in der halben Welt zu finden. Chillida selbst bezeichnete sich als "Architekt der Leere". Zwanzig Jahre ohne Eduardo Chillida, den Bildhauer, der den Wind kämmte.
Ein Wiener Rebell im Guggenheim
Der "wilde" Oskar Kokoschka kommt ins Guggenheim. Das Genie, das mit seinen Fingern malte, das Museum stellt rund 90 Werke des historischen österreichischen Expressionisten aus. Er malte auch direkt mit der Ölfarben-Tube oder mit dem hölzernen Stiel des Pinsels und drückte damit eine Art des Malens in Freiheit aus. Kokoschkas Modelle mussten nicht still stehen. Er erlaubte ihnen, sich zu bewegen, zu sprechen, zu essen. Nur so konnte er sie kennenlernen, porträtieren und wieder zum Leben erwecken.
Das ungeliebte Museum
Ein Vierteljahrhundert Museumsgeschichte – das muss auf besondere Art gefeiert werden. Dachten sich die Verantwortlichen des Guggenheim Museum Bilbao und konzipierten eine Reise durch 25 Jahre Kunstgeschichte der New Yorker Zweigstelle. Die Ausstellung "Sections/Intersections. 25 Jahre Sammlung des Guggenheim-Museums" führt die Besucher*innen durch alle drei Stockwerke des Titanbaus, um das Jubiläum mit Einzelwerken zu feiern, die unter dem Stichwort “Raum“ jedoch auch im Zusammenhang stehen.
Absolute Wirklichkeit Paris
Unter dem Titel “Absolute Wirklichkeit“ (La realidad absoluta) zeigt das Museum Guggenheim Bilbao vom 10. Februar bis zum 28. Mai 2023 eine Ausstellung über das Werk von Joan Miró (1893-1983) im Zeitraum 1920 bis1945. Die Periode beginnt mit dem ersten Paris-Aufenthalt des Künstlers 1919. Beeinflusst von Dadaismus und Surrealismus wendet sich Miró in den 1920er Jahren von der Gegenständlichkeit ab, fügt stattdessen in seine Ikonografie magische Symbole wie Sonne, Mond, Sterne, Augen oder Vögel ein.
Kreativer Dialog zweier Giganten
Die Ausstellung "Jorge Oteiza und Eduardo Chillida. Dialog in den 50er und 60er Jahren" ist seit Februar 2022 im Museum San Telmo von Donostia zu sehen. Zum ersten Mal werden Werke der beiden baskischen Künstler, die zu den wichtigsten Vertretern der europäischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts gehören, gemeinsam ausgestellt, zwei Jahrzehnte nach ihrem Tod. Die Kunstschau zeigt Parallelen und Differenzen im künstlerischen Schaffen, sowie zwei unterschiedliche, wenn nicht gegensätzliche Charaktere.