Die Kolumne

Tagesstimmungen einfangen – Unglaubliches kommentieren – billige Anekdoten zum Besten geben – bissig sarkastisch kommentieren – dem Leid auf den Grund gehen – dem Banalen die Stirn bieten – die Wahrheit aussprechen (prawda, verflucht!) – die Stimmung auf den Höhepunkt treiben – alles nur kein ordentlicher Journalismus: hier sind Sie richtig! Hier arbeitet die Satire-Abteilung von Baskultur.info auf Hochtouren. Wir haben aus der Übertreibung eine Regierung gemacht. Bitte beißen Sie sich fest!

kolu50x00Friede den Hütten

Zufriedene Rückblicke auf den ersten feministischen Generalstreik (am 30N), bei dem Hunderttausende mobilisiert wurden, um ihre Kritik am herrschenden Pflege-System hinauszuschreien: öffentlich, für alle und gemeinsam durch Männer und Frauen – so einfach. Hunderttausende waren es auch, die in den vergangenen Wochen für die Rechte des palästinensischen Volkes auf die Straße gingen. Während in der BRD amtlich die Fortsetzung des Krieges in Gaza gefordert wird, ist im Baskenland von Völkermord die Rede.

kolu46x00Jemand nicht in Urlaubslaune?

Noch lecken sich die Wahlverlierer die Wunden, in Pokerrunden wird eine neue Regierung ausgespielt. Katalonien hat das Ass. Überall sind Fiestas, da können alle tanzen, singen und glücklich sein. Nur Frauen haben nichts zu lachen. Sie werden auf dem Heimweg belästigt und vergewaltigt. In Gruppen gehen ist ein Schutzmittel, das Nottelefon in die Handfläche geschrieben. Begleitdienste werden organisiert von helfenden Gutmenschen. Der Machismus wird nicht bekämpft, sondern reproduziert, auch bei Fiestas.

kolu49x00Zeit der Positionierungen

Die baskische Rechte positioniert sich gegen Gewerkschaften und für die Unternehmer, die Linke positioniert sich ohne Gegenleistung für eine sozialliberale Koalition in Madrid. Die baskische Bevölkerung positioniert sich für Palästina. Der baskische Feminismus positioniert sich gegen das aktuelle Pflegemodell, das auf dem Rücken von migrierten Frauen basiert und von kapitalistischer Ausbeutung geprägt ist. Am 30. November führt diese Position, von Gewerkschaften unterstützt, zum Generalstreik.

kolu45x00Operation Ausfahrt. Vorsicht!

Der Besenwagen ist vorbeigefahren, die berühmteste Tour der Welt ist passé und hat im Baskenland drei Tage lang ihre Spuren hinterlassen. Wunden werden geleckt, der Ausnahmezustand ist beendet, der Massentourismus nicht. Die Tour-Flüchtlinge kehren heim nach Donostia oder Bilbo, um mit einem spanischen Wahlkampf konfrontiert zu werden, der alles oder nichts verändert. Kreuzfahr-Schiffe gehen ein und aus, in Pamplona laufen die Stiere tägliche Ehrenrunden für den Macho und Nobelpreisler Hemingway.

kolu48x00Kein Wasser aus dem Himmel

Die Regierungsbildung in Madrid wird im Baskenland entschieden, und in Katalonien. Der baskische Ministerpräsident fühlt sich verfolgt, angesichts vieler Proteste und schlechter Wahlergebnisse. Die Gewerkschaften streikten ohne jeden Grund, sagt er in einem Anflug von Verfolgungswahn. Die Gewerkschaften streiken weiter und radikale Feministinnen haben nun auch noch einen Generalstreik für November ausgerufen, gegen die Pflegepolitik der baskischen Regierung, die die Großlast den Frauen aufhalst.

kolu44x00Die unendliche Demokratie

Eigentlich sollten vergangenen Monat Mai nur die Kommunal-Parlamente neu gewählt werden, ein paar Regionen dazu. Doch wurde daraus ein Tsunami, der für die Sozialdemokraten im Desaster endete. Die Folge: vorgezogene Neuwahlen zum spanischen Parlament. Der Kollateralschaden ist vorprogrammiert: nach zwei Monaten Kommunal-Wahlkampf beginnt in direktem Anschluss der Staats-Wahlkampf. Die Zwischenzeit verbringen wir mit neuen Vakuum-Parolen und bittere Zänkereien um die Koalitionen auf kommunaler Ebene.

kolu47x00aWieder malochen und regieren

Baskische und katalanische Parteien sind das Zünglein an der Waage, wenn das gespaltene Spanien eine neue Regierung kriegen soll. Im September wird deshalb gefeilscht wie in der Medina von Marrakesch. Ausgerechnet den Moment der größten Glückseligkeit haben spanische Fußball-Funktionäre zur allergrößten männlichen Pleite gemacht. Sexismus nach dem Gewinn der Frauen-Weltmeisterschaft hat einen weltweiten Tsunami ausgelöst, der nur die Basken verschonte, weil sie schon einen Deut besser erzogen wurden.

kolu43x00Ungeklärte Fälle

Die Erinnerung im Mai beinhaltet die Auflösungs-Erklärung von ETA im Jahr 2018, wie auch die faschistischen Morde am Montejurra-Berg 1976. In Almeria wurden 1981 drei Jugendliche aus Santander von der Guardia Civil gefoltert und ermordet, weil sie für ETA-Leute gehalten wurden. 2007 starb die Schriftstellerin Eva Forest, die den Tod von Carrero Blanco in Operation Menschenfresser dokumentierte. 1937 wurden die Nazis in Paris bei der Weltausstellung mit dem Guernica-Gemälde von Picasso konfrontiert.

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