Um den Leserinnen und Lesern von BASKULTUR.INFO bezüglich des Portals oder seiner Themen Fragen zu beantworten oder Zweifel zu klären, steht eine Email-Verbindung zur Verfügung:
baskultur.info (@) gmail.com.
Zur weiteren Klärung von Fragen bietet die Redaktion von BASKULTUR.INFO folgende Informationen allgemeiner Art (Frequently Asked Questions / Häufig gestellte Fragen):
1. Wer oder was ist der Kulturverein Baskale?![In Gernika steht eine Skulptur zur Erinnerung an das Nazi-Verbrechen in Oradour (Foto Archiv Txeng) faq 01a](/images/banners/faq_01a.jpg)
Der baskisch-deutsche Kulturverein Baskale (baskisch: Baskale elkartea) ist nach baskischem Recht ein gemeinnütziger Verein, der verschiedene sozialpolitische und kulturelle Aktivitäten durchführt. Er finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Projektförderungen durch baskische Institutionen und durch die Begleitung von europäischen Besucherinnen im Baskenland, die dem traditionellen Wegen des Tourismus entfliehen wollen.
2. Wie kam der Kulturverein Baskale zustande?
Baskale Elkartea wurde 2010 gegründet von einer Gruppe von 40 Bask/innen und Deutschen. Bereits im Namen steckt ein Teil der Motivation: BASK und ALE, die Verbindung von baskisch und aleman. KALE bedeutet gleichzeitig Straße und beschreibt symbolisch die Brücke zwischen dem Baskenland und deutsch-sprachigen Regionen. Mit seinen Projekten thematisiert Baskale die historische und kulturelle Realität des Baskenlandes und schafft Bezüge zu Land und Leuten, die über den allgemeinen Informationsstand und die weit verbreitete oberflächliche Reisekultur hinausgehen.
3. Was bietet der Kulturverein Baskale neben dem Portal Baskultur.info?
Der Kulturverein Baskale ist im Baskenland in verschiedene soziale Bewegungen integriert. Wir arbeiten in und zu den Bereichen Historische Erinnerung, Feminismus, Internationalismus und Migration. Zur Geschichte der Legion Condor und ihrer Verbrechen im Baskenland wurden eine Ausstellung und ein Dokumentarfilm erstellt. Zwischen 2015 und 2019 organisierte Baskale eine Rosa-Luxemburg-Konferenz zur politischen Bildung und Diskussion aktuell relevanter Themen in der baskischen Gesellschaft. Baskale hat ein Konzept für alternative Stadtrundgänge entwickelt für Bilbo (Bilbao), Gernika (Guernica) und Donostia (San Sebastian), bei denen abseits der konventionellen Stadtführungs-Themen über Hintergründe und Geschichte gesprochen wird. Gruppen von Bildungsreisenden und Jugendfahrten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland werden ebenfalls begleitet.
4. Was ist das Projekt Baskultur.info?
Baskultur.info ist ein Informations-Portal, das sich zum Ziel gesetzt hat, detaillierte und tiefgründige Information über baskische Kultur, Geschichte und Politik zu publizieren, die an anderer Stelle nur ungenügend verfügbar ist.
5. Welche Motivation steckt hinter dem Projekt Baskultur.info?![Nur wenige Bildungsreisende finden das KZ Gurs an der Grenze des Nord-Baskenlandes (Foto Archiv Txeng) faq 02a](/images/banners/faq_02a.jpg)
Trotz Informationsflut in den vergangenen Jahren ist über das Baskenland generell wenig bekannt. Das Bekannte reduziert sich häufig auf den gewaltsamen Konflikt, ein berühmtes Museum und die Gastronomie. Baskultur.info ist der Versuch, dieser Desinformation mit Inhalten zu begegnen. Thematisch breit angelegt wird über baskische Kultur, Geschichte und Alltag berichtet – ausschließlich in deutscher Sprache. Nach der Publikation von 900 Artikeln und Übersetzungen (Stand Januar 2023) ist Baskultur.info zur derzeit umfassendsten Quelle zu baskischen Themen in deutscher Sprache geworden, mit einem Umfang an Information, der das Monopol von Wikipedia in Frage stellt.
6. Ist Baskultur.info ein kommerzielles Projekt?
Baskultur.info ist kein kommerzielles Projekt. Es wird ohne Werbung finanziert, allein aus Mitteln des Kulturvereins Baskale, aus Spenden und aus öffentlichen Subventionen baskischer Institutionen für konkrete Forschungsprojekte. Einnahmen kommen auch über alternative Stadtrundgänge und den Verkauf eines Reisebuchs.
7. Sind Baskale und Baskultur.info tourismus-feindlich eingestellt?
Wir alle sind in Etappen unseres Lebens Touristinnen. Tatsache ist, dass die Metropolen Bilbo (Bilbao), Donostia (San Sebastian) und die navarrische Hauptstadt Iruñea (Pamplona) von einer wachsenden Masse von Besucherinnen überschwemmt wird, die das „normale Leben“ schwer oder unmöglich macht. Tourismus muss ein Gleichgewicht bewahren zwischen den Interessen der Reisenden und der Besuchten, er darf nicht zum Ausverkauf des Lebensalltags werden. Baskale arbeitet an einer kritischen Aufarbeitung dieser Geschichte und macht Vorschläge in Richtung eines sozial verantwortlichen Tourismus. Für unsere alternativen Besuche und Rundgänge gilt deshalb die Grenze von maximal vier Teilnehmer*innen.
8. Was bedeuten die Begriffe alternativ, sozialverträglich oder nachhaltig im Zusammenhang mit Tourismus?
„Nachhaltig“ ist ein Modebegriff, der für alles benutzt wird, was entfernt unkonventionell und ökologisch daher kommt, lässt jedoch viele Fragen offen. Denn als „nachhaltig“ wird unsinnigerweise auch bezeichnet, wenn in einem Naturschutz-Gebiet eine Tourismus-Attraktion gebaut werden soll (wie dies aktuell im Biosphären-Reservat Urdaibai der Fall ist). Für „Sozialverträglichkeit“ werden in der Regel Kriterien angelegt, die von wirtschaftlichen Aspekten bestimmt sind, wie Arbeitsplätze, Gastronomie und Tourismus. INsofern ist es ein unzureichender Begriff.
9. Wie kann ein „sozialverantwortlicher“ Tourismus aussehen?
Zur Philosophie von Tourismus müssen ökologisches Denken und Verantwortung für das Gemeinwesen gehören.Tourismus sollte so organisiert sein, dass er erstens keine Abhängigkeiten schafft, zweitens die gesellschaftlichen Strukturen nicht schädigt sondern verbessert, und drittens so wenig wie möglich in die Lebensumstände der jeweils Einheimischen eingreift. Wenn diejenigen, die im Bereich Tourismus arbeiten keinen Gegenbesuch machen können, weil sie nicht ausreichend verdienen, stehen wir vor einer Schieflage. Tourismus muss ökologisch verträglich und der Gesamt-Gesellschaft gegenüber verantwortlich sein.