Deutsche Spuren

Die Abteilung DEUTSCHE SPUREN beschreibt die Erinnerung an die Gegenwart von Personen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, dem sog.deutsch-sprachigen Raum also. Persönlichkeiten, die im Baskenland auf unterschiedliche Weise gewirkt haben: als Industrielle, Militärs, Wissenschaftler, Literatinnen / Literaten.

spee1Kantersieg gegen Faschisten

Pünktlich zur baskischen Buchmesse in Durango wurde ein neues Buch über die Geschichte des Fußball-Clubs aus Bilbao vorgestellt: “Unser Athletic auf der ganzen Welt“. Mit bisher unbekannten Geschichten zur Club-Geschichte. Erinnert wird an ein Duell im Stadion San Mamés im Jahr 1938, nachdem die Franquisten in Bizkaia einmarschiert waren, während der Spanienkrieg in anderen Regionen noch im Gang war. Eine Auswahl von Athletic trat an gegen eine Elf der Schiffsbesatzung des Nazischiffs Graf Spee.

wunst01Gestern Legion Condor, heute Angriffskrieg

10. Juni 2023: In Wunstorf, Niedersachsen, wird der Krieg gegen Russland geprobt. 500 Anti-Militaristinnen demonstrieren vor dem Fliegerhorst, in dem einst die Piloten für die Legion Condor ausgebildet wurden, die Gernika und andere Städte bombardierten. "5 Minuten vor 12" ist der bezeichnende Titel der von der Friedens-initiative Neustadt-Wunstorf organisierten Kundgebung gegen das NATO-Großmanöver "Air Defender 23". Dokumentation des Beitrags von Hubert Brieden vom Arbeitskreis Regionalgeschichte.

degrelle1Léon Degrelle 1945

8. Mai 1945, Tag der Kapitulation der Nazis im 2. Weltkrieg. Dem belgischen SS-Mann, Journalisten und Nazi-Politiker Léon Degrelle gelang es, vor den Alliierten zu fliehen. An Bord des Privatflugzeugs von Albert Speer, Hitlers Architekt und Rüstungs-Minister, erreichte Degrelle den Strand der baskischen Stadt San Sebastian. In Belgien wurde er zum Tode verurteilt, der spanische Diktator Franco kam dem Auslieferungs-Antrag aber nicht nach. Degrelle starb im März 1994 im Alter von 87 Jahren in Malaga.

maddi01Die vergessene Fluchthelferin

Auf den Spuren von Maddi, einer baskischen Heldin im Kampf gegen die Nazis im Baskenland. Die Schriftstellerin Edurne Portela (*1974, Santurtzi, Bizkaia) schreibt in ihrem neuen Buch über María Josefa Sansberro. Diese Frau aus Gipuzkoa war von nazi-deutschen Besatzungs-Soldaten umringt. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, Kriegsflüchtlingen erst aus dem Spanienkrieg und später im Zweiten Weltkrieg über die grüne Grenze zu helfen. Nach einem Verrat endete sie in deutschen Konzentrationslagern.

mall01“Durchaus zerstörerisch”

Im November 1936 war die Legion Condor der Nazis einsatzfähig, um im Spanienkrieg eine entscheidende Rolle zu spielen. 20.000 Nazi-Soldaten war 29 Monate lang an den verschiedensten Ort im Einsatz, in hunderten von tödlichen Bombenflügen. Die berüchtigtste Aktion war die völlige Zerstörung der baskischen Stadt Gernika im April 1937. Weniger bekannt ist der Einsatz der Flugstaffel auf der Balearen-Insel Mallorca, wo sogenannte Seeflieger tätig waren, die auch auf der Halbinsel ihre Bomben abwarfen.

prag01
Sechs KZ-Deportierte identifiziert

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und 75 Jahre nach der Befreiung der nationalsozialistischen Konzentrationslager: in Prag wurden sechs Urnen mit der Asche von sechs aus dem spanischen Staat stammenden Deportierten gefunden. Einer davon ein Baske. Wie Tausende andere Antifaschisten war auch er nach dem Sieg der Putschisten im Spanienkrieg 1936-1939 nach Frankreich geflohen. Dort wurde er während der Nazi-Besetzung von der Gestapo festgenommen, in ein KZ gebracht, erschossen und verbrannt.

wuertt00Vom Neckar an den Ebro

Mehrere Zehntausend Freiwillige aus aller Welt kämpften im Spanischen Bürgerkrieg (besser: Spanienkrieg) auf Seiten der Republik. Auch aus Süddeutschland. Deutsche waren auch unter den Feinden der Republik: Am 26. April 1937 zerstörte die deutsche "Legion Condor", die im Krieg von 1936 bis 1939 die Putschisten um General Franco unterstützte, die baskische Stadt Gernika durch einen Luftangriff. Wie viele der Republik-Unterstützer:innen aus Württemberg kamen und wer sie waren, dazu ist wenig bekannt.

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Die vergessenen Nazi-Opfer

In deutschen Konzentrationslagern waren nahezu 15.000 aus dem spanischen Staat stammende Frauen und Männer interniert. Die Frauen wurden vorwiegend nach Ravensbrück deportiert, der Großteil der Männer wurde nach Mauthausen und Gusen verschleppt. Sie hatten während des Spanienkriegs auf Seiten der Republik gestanden und gekämpft. Nach dem Sieg der Franquisten suchten sie Schutz in Iparralde, dem französischen Baskenland, wo sie nach der Frankreich-Besetzung der Nazi-Maschinerie in die Hände fielen.

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