Architektur

Die Rubrik ARCHITEKTUR ist die bisher letzte und neueste Kategorie bei Baskultur.info, sie beleuchtet baskische Architektur und Architekt/innen, die ihre Spuren im Baskenland hinterlassen haben - zum Guten wie zum Schlechten.

 

isozaki001Twintowers in Bilbao

Der japanische Architekt und Pritzker-Preisträger Arata Isozaki hat seine beruflichen Spuren auf der halben Welt hinterlassen. Auch in Bilbao. Bei der Ausschreibung für das Guggenheim-Museum Anfang der 1990er Jahre unterlag er dem Kanadier Frank Gehry. Dafür durfte er im selben Jahrzehnt über dem ehemaligen Stadtlager mit Zwillingstürmen das Tor zum bilbainischen Himmel konzipieren. Was nicht ohne Probleme vonstatten ging und zu einem Rechtsstreit mit dem Architektur-Kollegen Calatrava führte.

idom1
Ingenieur-Consulting am Ufer des Nervión

Seit dem Guggenheim Museum wurde Architektur in Bilbao zum Synonym für Modernität. Die Ästhetik der Bauobjekte tritt stärker in den Vordergrund. Das industrielle Bilbao mit seinen großen Fabriken und Lagerhallen zeichnete sich aus durch Praktikabilität und Nützlichkeit der Produktionsstätten. Demgegenüber tritt mittlerweile auch bei Büro- und Geschäftsgebäuden die Kunst des Baus in den Vordergrund. Dazu kommen ökologische Kriterien wie Nutzung der Sonnenenergie, des Regenwassers oder CO2-Absorption.

loiola01
Abriss oder Umbau der Kasernen?

Mit ihrer Zustimmung zum Haushalt der spanischen Regierung hat die baskische Regierungspartei PNV für die Stadt Donostia ein appetitliches Grundstück erkauft. In direkter Nähe des Zentrums befindet sich die historische Loiola-Kaserne der spanischen Armee. Sie wird nach dem Stimmendeal in den Besitz der Stadt übergehen. Ob die Gebäude abgerissen werden oder nicht, darüber besteht Uneinigkeit. Die Bauindustrie sieht einen dicken Fisch vor sich, die PNV ist bereit, ihn entsprechend zuzubereiten.

bell01
Schöne Künste Bilbao wird ausgebaut

Im 105. Jahr seiner Existenz und 100 Jahre nach dem Erfolg der “Internationalen Ausstellung“ haben die Institutionen in Bilbao beschlossen, das Museum der Schönen Künste im großen Stil umzubauen und zu erweitern. Die Ausschreibung gewannen die Architekten Norman Foster und Luis María Uriarte mit ihren Entwürfen. Der Engländer Foster, Pritzker-Preisträger von 1999, ist in Bilbao kein Unbekannter. Anfang der 1990er Jahre hat er mit dem Design der Metro-Stationen (Fosteritos) seine Spuren hinterlassen.

pass01
Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell

Für das Konzept von Energiespar-Häusern wird ein deutscher Begriff benutzt: “Passivhaus“. Erstens, weil das Konzept von einem Deutschen mitentwickelt wurde und zweitens, weil es im Baskenland keine adäquate Übersetzung gibt. An einem zentrumsnahen Platz der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz mit guter Verkehrsverbindung wird ein Gebäude mit 180 Wohnungen auf neun Etagen hochgezogen. Die sollen zuerst verkauft und dann kurz- und mittelfristig vermietet werden, an Studierende und Nachwuchs-Unternehmer.

FOG011
Der Übervater des modernen Bilbao

Der in Kanada geborene Frank Gehry ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Architekten und Designer. Für seine dekonstruktivistische Architektur wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pritzker-Award. Mit dem Baskenland steht Gehry in besonderer Verbindung. Mit dem Guggenheim-Museum gab der Stararchitekt der Stadtverwaltung Bilbao ein Instrument in die Hand, das die Geschichte der Stadt auf Jahrzehnte hinweg beeinflussen wird. Auch eine Brücke wurde nach Frank Gehry benannt.

urb01
Autoritäre Erneuerung gescheitert

1945 herrschte in Bilbao der Franquismus, der gültige Urbanismus-Plan stammte aus dem Jahr 1875. Siebzig Jahre ohne Aktualisierung machten neue Projekte dringend notwendig in der von Industrialisierung und Inmigration geprägten Tal-Stadt. Der franquistische Bürgermeister Zuazagoitia erarbeitete in Zusammenarbeit mit den Zentral-Behörden einen Plan, bei dem es nicht nur um die Stadt selbst gehen sollte, sondern gleich um den ganzen Großraum. Autoritarismus und Egoismus verhinderten die Umsetzung.

ISO01
Nobelpreis, Oscar, Pritzker

Pritzker heißt die Auszeichnung im Bereich Architektur, die gern mit einem Nobelpreis verglichen wird. Der von der Hyatt-Stiftung vergebene Preis für das Jahr 2019 ging an den japanischen Architekten Arata Isozaki. Was diesen 87-jährigen Baumeister für Bilbao und das Baskenland so interessant macht, ist die Tatsache, dass die Pläne für zwei Hochhäuser in der bizkainischen Hauptstadt aus seinem Büro stammen. Bilbao-Turismo freut sich, weil die Stadt der Auszeichnung Architekturstadt näherkommt.

Für den Betrieb unserer Webseite benutzen wir Cookies. Wenn Sie unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, akzeptieren Sie unseren Einsatz von Cookies. Mehr Information