Baskische PERSÖNLICHKEITEN aus Geschichte, Politik, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft und Sport werden in dieser Kategorie vorgestellt.
Ramón de la Sota
Ramón de la Sota y Llano (1857-1936) war ein baskischer Rechtsanwalt, Geschäftsmann, Politiker und Oligarch mit konservativ-nationalistischer Ideologie. Zusammen mit seinem Cousin Eduardo Aznar gründete er ein Familien-Imperium, das mit Eisenerz, Schiffen und Banken ein Vermögen verdiente und zur Basis einer neuen baskischen Oligarchie wurde. Mit dem Aufbau einer traditionalistisch-nationalistischen Partei hinterließ er dem Baskenland ein politisches Erbe, dessen Früchte bis heute zu erleben sind.
Iñigo Urkullu am Ende
Wenn im Fußball die Ergebnisse nicht mehr zufrieden stellen, werden die Trainer gefeuert. Anders in der Politik. Üblicherweise geben die Chefs der Verlierer klein bei und machen Platz. Oder sie werden von der Partei genötigt und treten “aus persönlichen Gründen“ zurück. Abgänge in Ehren. Nicht so bei der christdemokratischen baskischen PNV, die ihren Ministerpräsidenten regelrecht gefeuert hat. Wie im Fußball. Analyse von 12 Jahren Urkullu, der an der Krise und einer Gewerkschaft zerschellt ist.
Der baskische Karlisten-General
Er galt als militärisches Genie und proklamierte eine baskische föderale Republik: Tomas Zumalakarregi. Absolutistischer Reaktionär, klerikaler Monarchist oder Held der baskischen Selbstbestimmungs-Rechte – das sind die gegensätzlichen Sichtweisen von Zumalakarregi, über den zwei Bücher erschienen sind. Sie beleuchten widersprüchliche Facetten: Zumalakarregi als militärisches Genie und als Förderer einer baskischen Republik. Den Karlismus verstehen heißt, die Unabhängigkeits-Bewegung zu verstehen.
Die leidenschaftliche Kommunistin
Die berühmte Kommunistin Dolores Ibárruri Gómez, auch bekannt als “La Pasionaria“ (Die Passionsblume) wurde 1895 im baskischen Dorf Gallarta im Bergbaugebiet von Bizkaia geboren. Von ihren sechs Kindern überlebten wegen Armut nur zwei. Von Beginn an war sie Mitglied der Kommunistischen Partei, sie wurde 1936 ins spanische Parlament gewählt, musste aber nach dem Spanienkrieg ins sowjetische Exil. Von dort kam sie erst nach Francos Tod wieder zurück und wurde erneut ins spanische Parlament gewählt.
Mateo Balbuena starb mit 110
16. Juli 2024 – ein historischer Tag für die vor 87 Jahren aus dem Nichts zusammengestellte baskische Armee, Euskadiko Gudarostea. Denn an diesem Tag stark im Alter von 110 Jahren Mateo Balbuena, der letzte Gudari-Kämpfer der baskischen Verteidiger, ein unbeugsamer Kommunist. Der Kommunist hinterlässt nicht nur ein lebendiges Beispiel von Überzeugung und Militanz, sondern auch ein Vermächtnis von 15 veröffentlichten Büchern, darunter das Buch, mit dem er 1964 in die Endrunde des Planeta-Preises kam.
Gegen Krankheit und Machismus
Der Kampf für Gesundheit und gegen männlichen Chauvinismus waren die Herausforderungen, denen sich die Pionierinnen der Medizin im spanischen Staat stellen mussten. Frauen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr Studium abschlossen. Vier von ihnen waren Baskinnen, im Folgenden wird ihre Geschichte umrissen. Diese Geschichte ist in einem Buch zusammengefasst, veröffentlicht von der Allgemeinen Ärzt*innen-Kammer. Baskische Pionierinnen in der Medizin: Kampf gegen Krankheit und männlichen Chauvinismus.
Verschwiegene Jugendsünden
Am 10. Januar 1924 wurde der bekannte Bildhauer Eduardo Chillida in Donostia (San Sebastian, Gipuzkoa) geboren. Vor wenigen Tagen war somit sein 100ster Geburtstag. Grund genug für die baskisch-spanische Presse, Nachrufe und Loblieder anzustimmen, und sein Leben Revue passieren zu lassen. In der ehrengeschichtlichen Schreiberei und in Zeitungs-Beilagen wird alles Mögliche erwähnt und breitgetreten, nur nicht seine jugendliche Überzeugung als "radikaler Franquist“. Ein Idol schwankt auf dem Sockel.
Kämpfer für die Utopie
Am 22. Dezember jährte sich zum 40. Mal der Tod von Felix Likiniano, bekannter baskischer Antifranquist. Mit seiner Lebenspartnerin Kasilda Hernáez teilte er anarchistische Ideale, war Mitglied der CNT. Er erlebte den Oktober-Aufstand 1934, den Militärputsch 1936, den Spanienkrieg, den Widerstand gegen den National-sozialismus und die Gründung der antifranquistischen Widerstands-Organisation ETA, deren Anagramm er 1977 entwarf. Likiniano und Hernáez lebten auch nach dem Ende des Franquismus in Baiona.