Unter Kalender / Jahrestage sind kurz- und mittelfristig bevorstehende kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse zu finden in Bezug auf alle Themen, die bei BASKULTUR ihren Niederschlag finden, daneben eine monatliche Zusammenstellung der historischen Jahrestage des Baskenlandes.
Rache für Carrero
Von seinen politischen Vertrauten wurde und wird José Miguel Beñaran “Argala“ genannt. Die noch aktiven Geheimdienste der Franco-Diktatur setzten dem Leben des historischen ETA-Führers 1978 ein Ende, noch bevor er sein dreißigstes Lebensjahr erreicht hatte, mit einer Autobombe im französischen Angelu, Argalas Exilort in Iparralde. Wenige Tage vor seinem Tod träumte “Argala“ von einem organisierten Volk. Ohne es zu wissen, war dies sein posthumes Vermächtnis, das er dem Baskenland hinterließ.
193 Tote in Madrid
Bei verheerenden Attentaten in Madrid am 11. März 2004 starben 193 Personen, mehr als 2.000 wurden verletzt. In verschiedenen Stadtzügen waren tödliche Bomben zur Explosion gebracht worden. Das Attentat, an einem Jahrestag des Angriffs auf die Twin Tower in New York, beherrschte weltweit die Schlagzeilen, in Spanien und im Baskenland auf ganz besondere Weise. Denn die spanische PP-Regierung Aznar machte die baskische Untergrund-Organisation ETA für die Anschläge verantwortlich. Eine gezielte Lüge.
Land unter in Bilbao
In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1983 erlebten viele Städte des Baskenlandes eine der größten Naturkatastrophen ihrer Geschichte. In und um Bilbao, mitten in den Fiestas, waren die menschlichen und materiellen Schäden besonders groß. Auch in der Küstenstadt Bermeo ging das Zentrum unter, in Iparralde riss ein Staudamm und Menschen in Wohnwägen in den Tod. Bis heute wird von einer unerwarteten “Jahrhundert-Flut“ gesprochen, die das Trinkwasser verseuchte und weithin giftige Fässer verteilte.
Der Kalender Baskultur.info ...
... beinhaltet kulturelle Aktivitäten aus dem gesamten Baskenland: aus Iparralde, Navarra, Gipuzkoa, Araba und Bizkaia. Zu finden sind Veranstaltungen aus den Bereichen Theater und Kunst, Film-Festivals, Marionetten-Vorstellungen, Landwirtschaftliche Märkte und Gastronomie, sowie Konzerte und Musikfestivals aller Art, Bertsolari-Auftritte, Feste für die baskische Sprache und Sportveranstaltungen wie die Auswahlspiele baskischer Teams, Pelota oder Trainera-Wettbewerbe.
Spanische Pressezensur
Am 15. Juli 1998 verwirklichte der Richter des spanischen Sondergerichts Audiencia Nacional, Baltasar Garzón, mit seiner Unterschrift die Wünsche von José María Aznar (PP) sowie von José Antonio Ardanza (baskischer PNV-Ministerpräsident) und Juan María Atutxa (baskischer Innensenator): die linke baskische Tageszeitung EGIN wurde geschlossen. Einen Tag später überwanden die EGIN-Angestellten den Schock, während einige sich auf das Gefängnis einstellten, brachten andere eine neue Zeitung heraus.
Das Santutxu-Massaker
Der 4. Januar 1937, vor genau 85 Jahren, ist in der Geschichte Bilbaos unvergessen. Vier Monate nach dem Militärputsch faschistischer Generäle wurde die Hauptstadt von Euskadi bombardiert. An jenem 4. Januar von der nazideutschen Legion Condor, die den aufständischen Generälen zur Hilfe geschickt worden war, um ihre Waffen zu verbessern für einen folgenden Krieg. Es war nicht der schlimmste Angriff, aber der folgenreichste. Als Vergeltung wurden 224 rechte Gefangene aus Gefängnissen geholt und getötet.
Aberri Eguna für immer
Jeden Ostersonntag feiern diejenigen Bask*innen, die an eine eigene Zukunft ohne den spanischen oder den französischen Staat glauben, den Aberri Eguna. “Aberri“ ist baskisch und bedeutet Vaterland oder Nation. Dieser Vaterlandstag geht zurück auf den PNV-Gründer Sabino Arana, der als der Erfinder oder Vater des modernen baskischen Nationalismus gilt. Arana kam ideologisch aus dem Karlismus und erfand verschiedene Symbole, die der baskischen Nation künftig eine gemeinsame Grundlage geben sollten.
Viel Folter und Zensur, wenig Demokratie
Baskische Zeitungen wurden während des Franquismus verboten, aber auch danach, im “demokratischen Spanien“. EGUNA, EGIN, ARDI BELTZA, EUSKALDUNON EGUNKARIA sind die Namen der Publikationen, die von den jeweils Herrschenden aus politischen Gründen geschlossen wurden. Mit unterschiedlichen Begründungen. Jene baskische Medien hatten gemein, Ausdruck der baskischen Realität, Kultur und Sprache zu sein. Das war ausreichend, um elementarste Prinzipien der Meinungs- und Pressefreiheit zu verletzen.