WISSENSCHAFT ist die Rubrik für ausgewählte Beiträge zu wissenschaftlichen Themen aus unterschiedlichen Bereichen wie Sprachforschung, Genforschung, Soziologie, Psychologie, Geschichte, Anthropologie, Archäologie und Urzeitforschung.
Neu-Beschreibung Santimamiñe
Unter den zahlreichen baskischen Urzeit-Höhlen ist Santimamiñe eine der ältesten und die bekannteste. Sie wurde 1916 entdeckt und wegen Schäden an den Höhlenmalereien später für den öffentlichen Besuch geschlossen. Eine neue aktualisierte Broschüre enthüllt alle Geheimnisse dieser legendären Höhle, im Biosphären-Reservat Urdaibai gelegen, zwischen Bermeo und Gernika. Die Publikation fasst die Forschungen über die Höhle, ihre Umgebung und die Geschichte ihrer urzeitlichen Bewohner*innen zusammen.
Steinzeit-Kunst in den Vorpyrenäen
Neue Forschungs-Technologien ermöglichen immer neue und spektakuläre Entdeckungen aus der Urzeit. In Höhlen, die längst bekannt und erforscht schienen, gibt es interessante neue Funde. Zuletzt bei Urdazubi, im Norden Navarras, in den Pyrenäenausläufern direkt vor der Grenze zum nördlichen Baskenland Iparralde. Schon länger bekannt waren die Malereien der Alkerdi-Höhle, nun wurden in Alkerdi-2 ungewöhnliche Gravuren gefunden, die aus der Altsteinzeit stammen und ungefähr 25.000 Jahre alt sind.
In der Steinzeit domestiziert
Seit Jahrhunderten gelten Hunde als beste (tierische) Freunde des Menschen. Wann tatsächlich der erste Hund domestiziert wurde, hat die Wissenschaft womöglich lange unterschätzt. Ein Knochenfund im Baskenland (Zestoa, Gipuzkoa) hat jetzt neue und überraschende Hinweise auf die Ursprünge der Kultur der Haushunde ergeben. Ein Oberarmbein (Humerus), das einer Höhle gefunden wurde, dürfte dem ersten domestizierten Hund Europas gehört haben. Ein Bericht im “Journal of Archaeological Science Reports“.
Archäologischer Zufallsfund in Nafarroa
In Navarra (Nafarroa) wurden die Überreste eines mehr als 11.700 Jahre alten menschlichen Körpers gefunden. "Loizu-Mann" ist der Name für diese ältesten vollständigen menschlichen Überreste, die bisher in Nafarroa gefunden wurden. Nach ersten Schätzungen stammen sie aus der Zeit um 9.700 vor Christus und finden auch in Europa kaum einen Vergleich. Der Loizu-Mann wurde in einer Höhle nahe der navarrischen Gemeinde Erro gefunden. Es handelt sich um einen jungen Mann zwischen 17 und 21 Jahren.
Älteste Festung im baskischen Westen
Reste der möglicherweise ältesten Burg im Westen des Baskenlandes wurden in Araba gefunden. In ihrer zweiten Grabungs-Kampagne hat die Forschungsgruppe für Kulturerbe und Kulturlandschaften der baskischen Universität UPV/EHU in der ehemaligen Festung Berbeia in Araba eine Reihe von Entdeckungen gemacht, die nahe legen, sie als die älteste Burg im westlichen Baskenland zu betrachten. Entstehen und Besiedlung gehen auf das 6. und 7. Jahrhundert zurück. Die Festung Berbeia liegt auf einer Höhe von 849 Metern.
Bizkaia-Küste voller archäologischer Funde
Höhlenforscher der Gruppe Ades aus Gernika entdeckten an den Wänden einer Höhle große Prankenkratzer einer Tierart, die aller Wahrscheinlichkeit nach vor mehr als 25.000 Jahren ausgestorben ist: die Höhlenbären. Die Entdeckung ereignete sich Mitte letzten Jahres, als die Coronavirus-Pandemie noch erlaubte, die Eingeweide der Erde in einer Region zu erforschen, in der insbesondere in den vergangenen zwei Jahrzehnten enorm viele archäologische Schätze von unschätzbarem historischem Wert gefunden wurden.
Ganz im Interesse der Herrschenden
Die erste dokumentierte Kartographie der südlichen baskischen Gebiete kam im 16. Jahrhundert zustande, als der damalige kastilische König einen Atlas in Auftrag gab, der alle Regionen der iberischen Halbinsel umfasste. Generell gilt, dass für die Entwicklung der baskischen Kartographie immer der Einfluss des jeweils herrschenden Imperiums entscheidend war. Die ersten Karten über baskische Territorien, die von baskischen Wissenschaftlern selbst angefertigt wurden, stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Epidemien: Grippe, Pest und Pocken
Bilbao, wie das ganze Baskenland und halb Europa, steckt mitten in großen Anstrengungen, die Coronavirus-Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Mehr als vier Wochen nach den ersten Fällen steigen die Zahlen von Ansteckungen und Toten weiter. Die Coronavirus-Epidemie ist nicht die erste, die die Hauptstadt der Provinz Bizkaia heimsucht. Von der mittelalterlichen Pest ganz zu schweigen, kam es im Jahr 1918 zu der “Spanische Grippe“ genannten Pandemie. Im 19. Jahrhundert war mehrmals die Cholera angesagt.