Behandelt werden in der Kategorie ÖKOLOGIE Fragen der ökologischen Entwicklung im Baskenland, beleuchtete werden Projekte, die Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht darstellen und einer umweltschonenden Politik und Haltung entgegen stehen.
Öko-Skandal mit Todesfolge
Seit dem Absturz der Mülldeponie von Zaldibar am 6. Februar 2020 in der baskischen Provinz Bizkaia sind fünf Jahre vergangen. Einer der Verschütteten wurde gefunden, ein anderer nicht. Ein erster Prozess endete mit einem Schuldeingeständnis der Betreiber und einer Millionen-Entschädigung. Die weiteren Ermittlungen stagnieren, Millionen-Forderungen stehen auf dem Spiel, an einer wirklichen Aufklärung dieses gigantischen Umwelt-Skandals hat außer den betroffenen Familien kaum jemand Interesse.
Umwelt-Bewegung formiert sich
Bizkaia befindet sich in einer kritischen Phase. In den letzten Jahren gab es eine wahre Lawine von Genehmigungs-Anträgen für den Bau von Straßen- und Eisenbahn-Infrastrukturen, von umweltschädlichen Unternehmen, berühmten Museen, Windparks, Photovoltaik-Anlagen und anderen. Vorangetrieben werden diese teilweisen gigantischen Projekte von der baskischen Regierung und der Provinzial-Verwaltung Bizkaias, allen voran ein zweites Guggenheim-Museum, diverse Windanlagen und eine Fluss-Untertunnelung.
Am Abgrund der Katastrophe
Der globale Tourismus ist bereits für 8,8% der CO2-Emissionen verantwortlich und steigt ungebremst weiter an. Eine Analyse von Daten aus 175 Ländern zeigt, dass der Tourismus doppelt so schnell wächst wie die übrige Wirtschaft, ohne seinen CO2-Ausstoss zu reduzieren. Der Inlandsverkehr in drei großen Ländern (USA, China und Indien) ist eine Hauptquelle dieser Emissionen. Der größte Teil des Netto-Ausstoßes wird durch Flugreisen und die Nutzung von Privatfahrzeugen durch Reisende verursacht.
Mafiöse Machbarkeit
Immer lauter wird die Kritik gegen den Plan eines zweiten Guggenheim-Komplexes in Bizkaia, ausgerechnet im Biosphären-Reservat Urdaibai. Hinter dem Plan steht vor allem die konservativ-neoliberale Regierungs-Partei. Aber: "Die PNV hat erkannt, dass die Pläne selbst von ihren Wählern abgelehnt werden". Die Plattform "Guggenheim Urdaibai Stop" fordert das endgültige Ende des Projekts, weil es "nicht lebensfähig ist", sagt eine Sprecherin. “Wir werden alles tun, um den Plan endgültig zu stoppen".
Folge des Klimawandels
Das heftige Unwetter, das soeben in der spanischen Region Valencia an der Mittelmeer-Küste vorbeigezogen ist, wird als das schlimmste dieses noch kurzen Jahrhunderts bezeichnet. Verschlimmert wurde dieses DANA genannte Phänomen durch die Folgen des Klimawandels. Deutlich mehr als 100 Personen sind bei den verheerenden Verwüstungen und Überschwem-mungen ums Leben gekommen. Betroffen war die Umgebung der Hauptstadt Valencia. Jetzt die Frage: Was ist passiert und warum? Was hätte vermieden werden können?
Tourismus mit verantwortlich
Katalonien hat angesichts der schweren Dürre viel zu spät den “Notstand“ ausgerufen, aber auch im südspanischen Andalusien hat sich die Lage schon extrem zugespitzt. Für Großstädte wie Sevilla wird schon damit gedroht, das Wasser zeitweise abzustellen. Einige Stauseen sind angesichts fehlender Niederschläge in Folge des Klimawandels schon völlig leer, doch die Notmaßnahmen fallen weiter eher unangemessen zaghaft aus. “Dürre und Tourismus führen zum Wassernotstand“, Ralf Streck auf Overton-Magazin.
Naturschutz geopfert
Die Behörden Bizkaias stehen vor der Entscheidung, das Urdaibai-Biosphären-Reservat entweder zu schützen wie es Gesetze vorsehen, oder das Gebiet dem profanen Geschäft zu opfern. Die Reservats-Verwaltung, die Institutionen und die Guggenheim-Stiftung sind mit dem Dilemma konfrontiert, den Grundprinzipien des Ökosystems, zu dessen Schutz ein Gesetz verabschiedet wurde, entweder treu zu bleiben oder die Tür zum Schlachthof zu öffnen, um das legendäre Vogelschutz-Gebiet dem Tourismus zu opfern.
Das Ende von Lemoiz
Das Kernkraftwerk Lemoiz (span: Lemóniz) war ein Projekt des Franquismus, das im Baskenland der 1970er Jahre die Geburtsstunde der Ökologie-Bewegung markierte. Der 1972 begonnene Bau wurde von Hinderten von Sabotagen begleitet, bei Anschlägen gegen das Projekt wurden neun Menschen getötet. Letztendlich wurde dieses fertig gestellte AKW-Projekt nicht in Betrieb genommen, weil es gesellschaftlich nicht durchsetzbar war. Drei weitere Atomkraft-Projekte im Baskenland wurden gar nicht erst begonnen.