Stadt mit Fischertradition
Der baskische Küsten- und Fischerort Lekeitio gilt als einer der schönsten an der baskischen Küste zwischen Muskiz und Miarritze (Biarritz). Der Hafen Lekeitios und die beiden Strände erstrecken sich entlang einer offenen Bucht, in die der Fluss Lea mündet. Die Lekeitio-Bucht hat eine gewisse Ähnlichkeit mit San Sebastián, da in ihrer Mitte eine kleine Insel mit dem Namen Garraitz - San Nicolas liegt, die zudem bei Ebbe auf einem Steinweg (Malecon) vom Strand aus zu erreichen ist.
(2015-06-10) Lage und Schönheit des Ortes sind Grund genug, dass Lekeitio im Sommer etwas überlaufen ist, vor allem weil viele baskische Städter/innen eine Ferienwohnung haben und gerne die Sommermonate dort verbringen, das haben Adlige in vorigen Jahrhunderten ebenfalls getan.
Geschichte Lekeitios
Lekeitio (span: Lequeitio) liegt in der baskischen Provinz Bizkaia im Landkreis Lea-Artibai, dort leben ca. 7.500 Menschen. Zwei Sandstrände vor einer Insel geben der Bucht einen malerischen Charakter, was sich auch in der Orientierung auf Tourismus niederschlägt. Denn die Fischerei-Industrie hat ihren maßgeblichen Platz in der Wirtschaft des Ortes schon vor einiger Zeit geräumt. Lange hat das Meer den Ort dominiert und den Bewohner/innen ihre Lebensgrundlage gegeben. Doch neigt sich diese Epoche ihrem Ende zu, deutlichstes Anzeichen dafür sind immer mehr Yachten, die im Hafen den Platz von Kuttern und Fangschiffen einnehmen. Tourismus und Gastronomie sind auf dem Vormarsch, vorwiegend ein Binnen-Tourismus aus dem Baskenland selbst.
Die Geschichte Lekeitios geht in die Urzeit zurück, davon zeugen archäologische Funde aus der Lumentxa-Höhle und aus der Leuchtturmgegend, sie stammen aus dem langen Zeitraum zwischen dem Jungpaläolithikum (40.000 bis etwa 9.700 v.Chr.) und der Römerzeit. Die Anthropologen Telesforo de Aranzadi und José Miguel de Barandiarán fanden in den 30er Jahren Hinweise auf römische Besiedlung zwischen dem 1. und dem 5. Jh. n.Chr.
Stadtgründung
Im Jahr 1325 verlieh die Grundherrin María Díaz de Haro dem Ort das Stadt- und Marktrecht. Seit jeher war die Fischerei der vorherrschende Wirtschaftszweig in Lekeitio. Kontrolliert wurde sie von der Fischer-Bruderschaft San Pedro, die im Ort eine derartige Bedeutung erlangte, dass sie neben dem von der Bevölkerung gewählten Bürgermeister einen zweiten bestimmen durfte. Die Fischerei-Wirtschaft brachte gleichzeitig die Gründung von Werften und Werkstätten zur Reparatur mit sich, wenig ist davon übrig. Bereits im Jahr 1381 gab es einen Hafen, der landeinwärts lag, wo sich heute die Brücke Richtung Ondarroa und die Reste der Mendieta-Werft befinden. Im15. Jh. wurde der Hafen an seinem heutigen Standort gebaut, später kamen Kaimauern und der Malecon Lazunarri dazu. Dieser Steinwall wurde im 19. Jh. nicht etwa als Zugang zur Insel gebaut, sondern um zu vermeiden, dass sich das Material, das der Lea-Fluss mit sich bringt, am Hafeneingang ablagert. So bekam der Malecon zwei überaus nützliche Funktionen. 2015 wurde er erneuert, nachdem neun Jahre zuvor ein Sturm einige Teile weggerissen hatte. Die Insel diente auch schon als Ausstellungsort für Skulpturen zum Thema Afrika. Die Mauerreste zum Meer hin sind letzte Zeugen einer Kapelle, die dem Schutzheiligen der Fischer, San Nicolas, gewidmet war. Manche sprechen auch davon, dort könnte einst ein Hospital oder ein kleines Franziskaner-Kloster gestanden haben. Von 1500 bis 1900 war Lekeitio der zweitwichtigste Hafen Bizkaias, bis ihm dieser Rang von Ondarroa streitig gemacht wurde. Vor allem Walfang war angesagt (1), vom Mittelalter bis in die Neuzeit, wovon der Eingang dieser Meeressäuger ins Stadtwappen zeugt. Weil die Walbestände zurückgingen und es Streit um die Fanggründe gab, geriet die Fischerei in den 20er Jahren des 19. Jhs. in die Krise. Die Stadt begann, ihre idyllische Lage in die Waagschale zu werfen und wurde zum Ferienort für viele.
Streit um den Walfang
Geprägt war die Geschichte Lekeitios lange von der heftigen Rivalität mit dem benachbarten Ondarroa. Im 15. Jh. waren es die mittelalterlichen Familienkriege zwischen den Oñacinos und den Gamboínos, die ihre Spuren hinterließen. Bereits nach Gründung der beiden Städte kam es zum Disput um die Gemarkungsgrenzen und den Holzbesitz. Ein dokumentierter Schiedsspruch aus dem Jahr 1338 erzählt davon. Auch ging es um den wichtigsten Rohstoff, die Wale. Die Frage, wer das Tier zuerst gesehen oder harpuniert hatte, war existenziell, entsprechend derb wurden die Streitigkeiten ausgetragen. Da die Tiere – ballena vasca – lange Zeit in Küstennähe gejagt wurden, kamen sich die Waljäger beider Orte leicht ins Gehege. In historischen Dokumenten ist 1233 zum ersten Mal von einer Waljagd die Rede, aus dem Jahr 1581 ist ein Schiedsspruch wegen Streits um den Walfang überliefert, 1644 wurde eine Regelung publiziert, wie die Jagd abzulaufen habe. Diese Regelung wurde 1676 geändert, der Streit ging jedoch weiter bis es Ende des 19. Jhs. keine Wale mehr gab. Nicht nur der Walfang war Streitobjekt, es ging auch um Hummerfang und Fanggründe im Allgemeinen. Bei der Ruderregatta von 1926 in Donostia eskalierte der Streit derart, dass die Behörden eingreifen mussten.
Wohlgemerkt, in den Straßen Lekeitios dominiert eindeutig das Euskara, die baskische Sprache und zwar in einem für viele Bask/innen anderer Regionen nicht gerade einfach zu verstehenden Dialekt. Jedoch sind alle freundlich genug, auch auf Spanisch oder rudimentär Englisch zu antworten, wenn es erforderlich ist.
Rathaus und Basilika
Die Altstadt Lekeitios hat einen Teil ihres mittelalterlichen Charakters bewahrt. Reste der ehemaligen Stadtmauer sind an verschiedenen Stellen der Stadt noch zu sehen, sodass deren damalige Ausdehnung ziemlich genau nachvollziehbar ist. Unterhalb des Friedhofs zum Beispiel, neben dem Turpin-Turm und dem Uriarte-Palast. Oder in der zum Meer führenden Avenida Paskual Abaroa.
Wir beginnen unsere kleine Tour durch Lekeitio am Platz zwischen dem barocken Rathaus aus dem 18. Jh., in dem das Infobüro untergebracht ist und der Basilika, wo Kinder gerne Fußball spielen, ältere Menschen sich in den Schatten der Bäume setzen oder am Kiosk eine Caña trinken. Das Gotteshaus Asunción de Nuestra Señora direkt hinter dem Strand stammt aus dem 15. Jh. und wurde zum Kulturerbe erklärt, es ist ausgestattet mit einem Altaraufsatz im gotisch-flämischen Stil aus dem 16.Jh., der als einer der besten in Bizkaia gilt. Das Rathaus wurde im 18. Jh. im Barockstil gebaut, der Oxangoiti-Palast hinter dem Rathaus stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Altstadt am Hafen
Die Achse der Hafenaltstadt bildet die Arranegi Kalea (Straße), von der alle anderen Straßen abgehen. Zu sehen sind dort verschiedene Wehrhäuser, Villen und Paläste aus anderen Epochen. In der Arranegi Kalea befindet sich die alte Fischer-Bruderschaft San Pedro. Auch wenn der Name auf männliche Dominanz hinweist, waren es doch Frauen, die für wichtige Funktionen der Fischerei-Wirtschaft zuständig waren. Sie waren nicht nur Netzflickerinnen, sondern auch zuständig für den Verkauf der von den Männern gefischten Ware. Und sie waren für die Produktion von Apfelwein – bask: sagardoa, span: sidra – verantwortlich, einem für Seefahrer lebenrettenden Stoff, denn allein mit Apfelwein war die Vitaminmangelkrankheit Skorbut zu bekämpfen, die so typisch war für Seeleute. Im Zeitalter der Entdeckungen war Skorbut oft die Haupt-Todesursache bei Seefahrern, zum Beispiel verlor das Schiff von Vasco da Gama auf einer Reise von 160 Mann Besatzung mehr als die Hälfte durch Skorbut. Es versteht sich fast von selbt, dass in einer Gesellschaft, in der viele Männer oft monatelang auf See und Fang waren, die Frauen schon vor Jahrhunderten eine andere Rolle spielten als in anderen Bereichen der Gesellschaft (1).
Zurück zur Ezpeleta Kalea, an deren Ende sich die kleine weiß getünchte San Juan Kirche über den Küstenfelsen erhebt. Der Hafen ist zwar autobefahren, die kleinen Gässchen der Altstadt hingegen wurden glücklicherweise zum Großteil verkehrsberuhigt. Die Compañia Kirche (San José, neben dem Kulturhaus, Kultur Etxea) ist aus dem 17. und 18. Jh., ebenso wie der Oxangoiti-Palast, der durch die vorgebauten Fensterbalkone (miradores), seine rosarote Fassade und sein Hauptportal mit dem Hinweis auf das Baujahr 1674 besticht. Heute ist dort ein Hotel untergebracht. Sehenwert in Lekeito sind zudem der neu gestaltete Hafen, in dem die Fischereischiffe nach und nach den Yachten weichen, der zwar meist von Autos zugeparkt ist, aber auch eine ganze Reihe netter Straßencafes bietet. Gegenüber die kleine Insel Garraitz (San Nicolás) und der Lazunarri-Malecon, der bei Ebbe einen Zugang zur Insel bietet. Ein Mini-Leuchtturm zwischen Insel und Hafen weist den einfahrenden Schiffen den Weg.
Oberhalb der mittelalterlichen Altstadt, in einem Gebäude mit Industrie-Flair, ist der Markt untergebracht, er liegt halb unterirdisch und beherbergt leider nur noch wenige Verkaufsstände – der eine oder andere Klein-LKW hat die Eingangstreppen schon mit der Zufahrt einer Tiefgarage verwechselt! Ein paar Schritte weiter der Abaroa-Palast. Ihn umgibt ein nett gestalteter kleiner Park mit Türmchen. 2013 wurde er kurzzeitig von Jugendlichen besetzt, die das leer stehende Gebäude als selbstverwaltetes Jugendzentrum nutzen wollten. Der 1891 von einem Banker gebaute Palast war von seinen Eigentümern als Sommersitz gedacht und wurde durch eine Schenkung zum Augustiner-Kloster. Trotz seiner Geschichte war er jedoch nicht als Kulturerbe definiert. Als Jugendhaus – baskisch: gaztetxe – eignete sich das Gebäude jedoch nicht besonders. Die Besetzungsaktion der lokalen Jugend hatte jedoch den positiven Effekt, dass über die künftige Nutzung des Palastes nachgedacht wurde. Einverständlich räumten die Jugendlichen den Palast und besetzten das an einer Ecke des umgebenden Parks liegende Casa de los Guardeses, wo vor Zeiten die Palastwächter wohnten. Mittlerweile wurden Pläne für einen Umbau und die weitere Nutzung von Abaroa gemacht.
Campillo-Altstadt
Am Friedhofsberg Lumentxa liegt der zweite Teil der historischen Altstadt, dort häufen sich die Paläste und Wehrhäuser (casa torre). Dieser Teil der Altstadt trägt den Namen "El Campillo", hier residierten die einflussreichen Familien des Ortes. Zu sehen sind das Dominikaner-Kloster aus dem 16. Jh., mit zwei Kapellen in seinem Inneren, sowie der Turpin-Turm aus dem 16 .Jh., der stilistisch den Übergang von der Gotik zur Renaissance widerspiegelt. Etwas oberhalb in der Santo Domingo Kalea steht der Uriarte-Palast aus dem 17.Jh. Ursprung dieses neben dem Dominikaner-Kloster situierten Palastes war ein Wehrhaus aus dem Spät-Mittelalter, um das später ein Palast gebaut wurde. Der alte Turm überragt in der Mitte des Daches noch deutlich sichtbar das übrige Gebäude. Im Jahr 2015 wurden dort Teile des Historienfilms „Gernika" gedreht, die Kulisse war perfekt genug, um ohne größere Veränderungen den Zeitsprung 80 Jahre zurück zu machen. Im Campillo steht auch das älteste Haus Lekeitios, der Dorre Zaharra, der alte Turm, in der Eusebio Erkiaga Straße.
Etwas weiter Richtung Ortsausgang Süd liegt am Lea-Fluss der Zubieta Palast, von einem kleinen Bambus-Park umgeben. Das Gesindehaus im Eingangsbereich wurde zum Hotel im Naturstil ausgebaut, ein künstlerisch gestaltetes Café steht für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Palast selbst ist nur aus der Entfernung zu sehen, er wird für Feiern vermietet, ist ansonsten aber nicht zugänglich. Sehenswert auch das Altersheim Uribarren, von einem großen Park umgeben. Neben dem Altersheim ist im Übrigen die Haltestelle des Bizkaibus – für Reisende, die für den Besuch Lekeitios den öffentlichen Transport benutzen.
Weitere Sehenswürdigkeiten des Ortes sind im Westen der Santa Katalina Leuchtturm, der einzige seiner Art an der baskischen Küste, der besichtigt werden kann. Im Süden der Lumentxa-Berg mit gleichnamiger Höhle, in der prähistorische Malereien gefunden wurden, zumindest der Eingang kann bewundert werden. Dazu mehr in den folgenden Wanderempfehlungen.
Jährliche Feste und Festivals
San Pedro Fiesta: Fast alle Fischer-Bruderschaften (cofradias) der kantabrischen Küste tragen die Namen Santa Klara oder San Pedro. Auch wenn die Religion ansonsten im Baskenland eine eher nachrangige Bedeutung hat, so gehen dennoch viele Fiestas auf katholisch-religiöse Anlässe zurück. Der Namenstag des heiligen Petrus am 29. Juni ist in Lekeitio insofern der Tag des Fischer-Festes und gleichzeitig der Tag, an dem der Vorsitz der Bruderschaft wechselt. Die Fiesta beginnt mit einer Prozession, auf der das Petrus-Bild getragen wird und zieht sich über zwei Tage bis zum 1. Juli. Wenn die Prozession auf dem Weg von der Kirche durch die Altstadt an einem Heiligen-Fenster vorbei kommt, verneigen sich die Träger des Petrus-Bilds in Richtung Meer, um Schutz für die Seeleute zu erbitten. Bei dieser „Kilin-Kala" genannten Zeremonie ist das Bild schon mehr als einmal ins Wasser gefallen. Gleich danach kommt es zu einer weiteren Zeremonie, die im Baskenland einzigartig ist und keinen religiösen Hintergrund hat, für die jedoch eine gute Portion Geschicklichkeit nötig ist: der Kaxarranka-Tanz. Auf einer Holztruhe, die von acht Seeleuten auf Schultern getragen wird, tanzt ein neunter Seemann. Dieser Tanz wird an mehreren Ecken des Ortes wiederholt, unter dem Bogen des heiligen Petrus, vor dem Haus des Präsidenten der Fischer-Bruderschaft, auf dem Marktplatz und vor dem Rathaus. Der Tänzer trägt einen Frack, weißes Hemd und Hose, um den Hals ein rotes Tuch, am Kragen eine rote Rose. In der rechten Hand hat er einen Zylinder, in der linken ein rotes Fähnchen mit dem Zeichen des Heiligen. Der Tanz steht für den Wechsel beim Vorsitz des Bruderschafts-Vorstehers, zu dessen Aufgabe die Verwaltung und die Abrechnungen der Bruderschaft gehören. Am Tag nach San Pedro (30. Juni) wurden traditionell die Güter der Bruderschaft, die in einer Truhe aufbewahrt wurden, vom Haus des alten zu dem des neuen Vorstehers gebracht, dabei wurde auf der Truhe getanzt. Die Kleidung des Tänzers wurde im 17. Jh. geändert, weil es Ärger gab mit der Kirche. Vorher trat der Tänzer als heiliger Petrus in Erscheinung, zwei weitere Tänzer als San Andrés und San Juan (Andreas und Johannes), diese Aufmachung wurde durch zivile Verkleidung ersetzt.
Straßen-Theater-Festival: Seit 1991 findet jeweils im Juli (zweites Wochenende, Freitag bis Sonntag) ein Festival mit internationalen Theatergruppen und freien Vorführungen in den Straßen um den Hafen Lekeitios statt. Ein buntes Spektakel, wenn das Wetter mitspielt, das in Bizkaia eine große Attraktivität besitzt und den Auftakt zur langen Reihe von Sommer-Aktivitäten an der Küste bildet.
Fiesta San Antolines: Auch wenn bei den Anfang September stattfindenden Fiestas erneut ein Heiliger den Schutzpatron abgibt, sind die San Antolines doch sehr wenig von Religion geprägt. In der Regel finden sie vom 1. bis 8. September statt, am 5.9. werden sie gekrönt von der Attraktion, die jedes Jahr Tausende in die Stadt lockt: das Gänse-Spektakel – Antzar Eguna. Dabei rudern Gruppen von meist jungen Leuten mit Fischer-Booten in den Hafen. An einem Seil hängt eine Gans, jemand aus dem Boot schnappt sich die Gans, klemmt sie unter den Arm und versucht, ihr den Kopf abzureißen, das Boot fährt weiter. Erschwert wird dieses Unternehmen dadurch, dass das Seil, an dem die Gans befestigt ist, hoch gezogen und dann fallen gelassen wird – mitsamt dem Gänsehalter. Ziel der Übung ist, so viele Aufzüge wie möglich mit der Gans unter dem Arm auszuhalten. Schon lange dürfen auch Frauen an diesem Spektakel teilnehmen.
Wie Stierkampf und andere rohe Spiele mit Tieren galt das Gänse-Spektakel lange Zeit als reine Folklore, bis die Sensibilität für den Umgang mit Tieren ausreichend war, dieses fragwürdige Spiel in Frage zu stellen. In der Folge wurden zuerst die lebenden Gänse durch tote ersetzt, neuerdings sind es Plastikgänse, denen der Hals abgerissen werden muss. Historische Dokumente belegen die Existenz dieser Tradition bis ins 5. Jh, seit 1877 ist die Zeremonie Teil der Stadtfeste. Früher durften nur Seeleute teilnehmen, zwölf Ruderer mussten das Boot bewegen. Wenn es Zweifel bezüglich des Gewinners gab, mussten die entsprechenden Teams im Wettstreit einmal um die Insel rudern.
Unterkünfte – Campingplätze
Zwischen Küste und Wald, 3,5 km außerhalb Lekeitios liegt der Campingplatz ENDAI, auf der Verbindungsstraße zwischen Lekeito und Ondarroa (BI-3438). Er bietet Zimmer, und Parzellen, keine Bungalows.
Der zweite Campingplatz liegt oberhalb der Stadt, zu erreichen über die steil ansteigende Straße hinter der Lea-Brücke, nach 1,2 km Steigung Richtung Mendexa, Likona Auzoa. LEAGI ist ein moderner Platz mit Restaurant, Bungalow, Parzellen, Schwimmbad und einer guten Sicht auf die Küste und den Ort. Große Fahrzeuge tun sich schwer mit der Anfahrt, tagsüber bietet der Campingplatz einen Shuttle-Bus in den Ort.
Neben den Campingplätzen gibt es Hotels und eine attraktive Jugendherberge (Aterpe Trinkete Etxea) auf dem Weg zum Leuchtturm mit 2 bis 7 Bett-Zimmern.
Bekannte Personen aus Lekeitio
* Kaiserin Zita (1892-1989), Ehefrau des letzten Habsburger Kaisers Karl I. lebte mit ihren sieben Kindern vom 31.Mai 1922 an einige Zeit in Lekeitio in der Villa Uribarren, nachdem Karl 1918 zum Thronverzicht und ins Exil gezwungen worden war. Eines der Kinder war Otto von Habsburg, der Thronprätendent und spätere CSU-Politiker (1912-2011). * Santiago Brouard (1919–1984), Arzt und Politiker der linksnationalistischen Partei Herri Batasuna, wurde 1984 in seiner Praxis in Bilbao ermordet von einem GAL-Kommando, das vom Innenministerium ins Leben gerufen worden war. Sein Grab mit einer friedhofs-untypischen Flagge befindet sich auf dem örtlichen Friedhof, auf dem Weg zum Leuchtturm befindet sich ein Denkmal, in der Ortsmitte ein Graffiti mit seinem Bild, der Sportkomplex trägt ebenfallss seinen Namen. * Josu Urrutia (1968), ehemaliger Fußballspieler von Athletic Bilbao, seit 2011 Präsident des Clubs. * Gaizka Mendieta (1974), ehemaliger Fußballspieler von Valencia, Lazio, Barcelona und Middlesborough.
Von Lekeitio aus empfehlen sich folgende Ausflüge:
* in die Nachbarorte Ondarroa und Mutriku, beides traditionelle Fischerorte. Ondarroa hat einen geschäftigen Hafen, eine Altstadt am Fluss und den Saturraran-Strand (wo nach dem Krieg ein Frauen-Gefängnis stand). Mutriku besticht durch seine schöne Hanglage über dem Meer, hat einen neuen Hafen und ein Gezeitenkraftwerk;
* in den Nachbarort Elantxobe, ein kleines Fischerdorf, das praktisch über dem Meer hängt und deshalb nur sehr beschränkten Autoverkehr zuläßt;
* in das Lea-Tal hinter Gizaburuaga und Amoroto mit dem Schmiede-Komplex Bengolea;
* Ziortza-Bolibar: Simon-Bolivar-Museum, Zisterzienser-Kloster Colegiata de Zenarruza).
Verbindungswege
Zu erreichen ist Lekeitio von Westen, Süden und Osten her. Öffentliche Busse (Bizkaibus) fahren jede Stunde von Durango und Bilbao aus nach Lekeitio (Fahrzeit 1 Stunde von Bilbao). Richtung Gipuzkoa , Donostia fährt der Lurraldebus vier Mal am Tag. Im eigenen Fahrzeug ist Lekeitio von Ondarroa im Osten zu erreichen über die BI-3438. Die nächste Autobahn-Ausfahrt auf der A8 (70) ist Durango/Iurreta. Von dort auf der BI-633 über Berriz, Markina, dann BI-2405 Richtung Lekeitio. Von Zornotza (Amorebieta) (BI-635), über Gernika (BI-2238) führt ein weiterer Weg nach Lekeitio. Von Bilbao bis Durango und Gernika gibt es Zugverbindungen.
Wanderempfehlungen Lekeitio
Verschiedene Wanderrouten in und um Lekeitio sind zu finden im Artikel "Lea-Artibai zu Fuß - Wanderempfehlungen Lekeitio". Link
ANMERKUNGEN:
(1) Walfischer in Kanada – Die San Juan taucht wieder auf
http://www.baskultur.info/index.php/kultur/tradition/125-walfang
(2) Zufallsfunde der Archäologie – Höhlenmalereien in Lekeitio entdeckt
http://www.baskultur.info/index.php/kultur/wissenschaft/52-lumentxa
FOTOS:
Alle dargestellten Fotos stammen aus dem FAT - Foto Archiv Txeng
(1) Insel Garraitz / San Nicolas in der Bucht von Lekeitio
(2) Fassaden zwischen Hafen und Altstadt
(3) Detail aus der Fischerkultur
(4) Leuchtturm Santa Katalina, Lekeitio
(5) Malecon, der Zugang zur Insel bei Ebbe
(6) Detail auf einem Fischkutter
(7) Szene aus dem Theaterfestival
(8) Gänse-Wettbewerb bei der Fiesta