Eine Kopie der GESTAPO
Die Gestapo der Nazis war das Vorbild für die Gründung der “Politisch-Sozialen Brigade“ Francos. Der Autor von "La secreta de Franco" (Francos Geheimpolizei) berichtet in einer ausführlichen Studie vom Aufbau der “Politisch-Sozialen Brigade“ der Diktatur, mit bisher wenig bekannten Details. Seine Information in Bezug auf ETA: "In Madrid hatten sie keine Ahnung, waren nicht daran interessiert, sie waren besessen von der Kommunistischen Partei". Die PSB diente der Verfolgung politischer Gegnerinnen.
Pablo Alcántara Pérez ist Historiker und Autor der Studie "La secreta de Franco" – “Francos Geheimpolizei”. Thema ist der Aufbau der Polizeitruppe “Brigada Político-Social”, einer faschistischen Einheit, die der politischen Verfolgung und “Neutralisierung“ der antifranquistischen Opposition diente.
Die Verbrechen der Franco-Diktatur und die Menschenrechts-Verletzungen, die während der sog. “Übergangszeit zur Demokratie“ (Transition, 1975-1979) ihre kontinuierliche Fortsetzung fanden, sind ein dunkler Fleck in der Geschichte des spanischen Staates. Zumindest für jene, für die “Demokratie“ etwas mehr ist als eine inhaltsleere Floskel oder ein Teppich zur Verhüllung faschistischer Vergangenheit. Insbesondere für die neuen Generationen. Immer mehr Bücher, journalistische Untersuchungen und Dokumentarfilme erscheinen zu diesem Thema, als Alternative zum vorherrschenden Narrativ des Vergessens.
Der aus Asturien stammende Pablo Alcántara Pérez widmete die Jahre seiner Doktorarbeit der Erforschung jener Zeit und insbesondere der “Politisch-Sozialen Brigade“, was in seinem zweiten Buch, "La secreta de Franco" (Hg. Espasa, 2022), seinen publizistischen Ausdruck fand. Obwohl erst 30 Jahre alt war es bereits seine zweite Publikation, nach dem Buch "La lucha contra el franquismo en Asturias" (Der Kampf gegen das Franco-Regime in Asturien). (1)
Alcántara, der an der Universität von Oviedo Geschichte studierte und an der Universidad Autonoma de Madrid (UAM) promovierte, schildert in einem Interview die wichtigsten Details des Aufbaus von Francos Polizeiapparat, den Widerstand gegen die Folter innerhalb der franquistischen Justiz und der Polizei selbst, sowie die Anfänge der ungewöhnlichen Gleichgültigkeit der Repressionskräfte der Diktatur gegenüber der neu formierten Untergrund-Organisation ETA.
Vor der Buch-Vorstellung haben Sie ihren Großvater Diego gewürdigt und betont, dass er Sie ermutigt hat, für die kollektive Erinnerung zu kämpfen. Warum?
Mein Großvater ist letztes Jahr gestorben. Meine Großeltern haben mir viele Geschichten über die letzten Jahre des Franco-Regime erzählt, die in den Medien gewöhnlich als eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstands und der Ruhe dargestellt werden. Das ist eine völlig falsche Geschichte. Meine Großeltern sind aus einem ländlichen Gebiet ausgewandert, sie waren arm und kamen nach Asturien, um dort erneut in tiefster Armut zu arbeiten.
Das hat mein Interesse an der Geschichte der Arbeiterklasse geweckt, der Geschichte des unterdrückten Volkes. Es heißt, dass die Sieger die Geschichte schreiben, aber in Wirklichkeit wird sie von den einfachen Menschen geschrieben, die auswandern, von denen, die dafür kämpfen, ihre Lebensbedingungen zu ändern und die Geschichte zu gestalten.
Mein Großvater hatte nicht unter politischer Repression zu leiden. Aber mein Urgroßvater, Bürgermeister eines Dorfes in Málaga, wurde unterdrückt und musste nach Frankreich fliehen, wo er nie wieder gesehen wurde. Viele sprechen von politischem Exil, doch daneben gab es auch wirtschaftliche Gründe für die Flucht. Die Stadt Avilés in Asturien zum Beispiel wurde von Einwanderern aus Andalusien und Extremadura erbaut.
In Ihrem Buch erwähnen Sie eine Geschichts-Debatte, bei der die Frage gestellt wird, ob der Franquismus zu einem Bruch im Polizeiapparat führte oder nicht. Sie nennen die Argumente. Was ist Ihre Meinung?
Trotz gewisser Kontinuitäten gab es meiner Meinung nach einen Bruch. Die Gründung der “Sozialen Ermittlungs-Brigade“ fiel in die Zeit der Diktatur von Primo de Rivera (1923-1930), sie ermittelte gegen Personen aus der Arbeiterbewegung, gegen Unabhängigkeits-Befürworter usw. Aber ich denke, dass es im Vergleich zu der Vorgeschichte einen Bruch gab. Denn danach bestand die Repression aus Hinrichtungen, es ging um die Säuberung des republikanischen Staatsapparats, um die Liquidierung von Lehrer*innen, Richtern und Polizisten.
Polizeibeamte, die vorher in der republikanischen Zone tätig waren, wurden geprüft wegen ihrer Tätigkeit in der Zweiten Republik und im Bürgerkrieg. Es gab Polizisten, die eine Art der “Fünften Kolonne“ (2) darstellten und die insgeheim für die Falange spionierten. Daraus entstand mit Hilfe der nationalsozialistischen Gestapo die “Politisch-Soziale Brigade“, eine Polizeitruppe, die sich ideologisch mit dem Regime identifizierte und eine tragende Säule der Diktatur darstellte.
War die Gestapo der deutschen Nazis an der Gründung der “Politisch-Sozialen Brigade“ beteiligt?
Ja, die Gestapo war die Grundlage für diese Gründung. Es gibt eine revisionistische Geschichtsschreibung, die besagt, dass Franco uns in Hendaye vor dem Krieg gerettet hat und dass er sich nicht mit Hitler verbündet hat (3). Das ist eine komplette Lüge. Schon vor Ende des Bürgerkriegs gab es zwischen Deutschland und Spanien Vereinbarungen über die polizeiliche Zusammenarbeit, sowie wirtschaftliche Vereinbarungen zur Finanzierung der spanischen Polizei. Himmler reiste 1940 nach Spanien, um sich mit Francos Schwager, der Innenminister war, und hohen Offizieren zu treffen. Es ist kein Zufall, dass 1941 das Polizeigesetz geschaffen wurde, das zur rechtlichen Grundlage der “Politisch-Sozialen Brigade“ wurde. Sie existierte bereits, erhielt aber später eine regionale Struktur und eine ideologische Legitimation.
In spanischen Archiven ist es aufgrund des Gesetzes über das Amtsgeheimnis enorm schwierig, Informationen über Folter und Menschenrechts-Verletzungen zu finden. Informationen gehen verloren, oft müssen wir in ausländische Archive gehen, um uns Information zu besorgen. Auf diesem Weg habe ich zum Beispiel erfahren, dass der Nazi Paul Winzer (Chef der Gestapo und Planer von Francos Konzentrationslagern) spanischen Polizisten Foltertechniken beigebracht hat. Während meiner Arbeit habe ich auch erfahren, dass mehrere Mitglieder der Brigade Verbindungen zur PIDE hatten, der politischen Polizei des portugiesischen Diktators Salazar (4). Zusammen waren beide Einheiten an der Verhaftung von Personen beteiligt, die die Grenze (zu Portugal) überschritten.
In Ihrem Buch sprechen Sie über die Spitzel der Brigade, die in den 1960er und 1970er Jahren in oppositionelle Bewegungen eingeschleust wurden. Wie war das und welche Rolle spielten sie im Widerstand gegen Franco?
Eine interessante Geschichte. Als ich begann, Menschen zu befragen, die gefoltert worden waren, sagten sie, dass sie die Folterer oder die Person, die sie verhaftet hatte, bereits von der Universität oder von der Arbeit kannten, weil sie eingeschleuste Spitzel waren. Später habe ich gesehen, dass die Generaldirektion für Sicherheit und die Brigade konkrete Pläne hatten, um Leute in den klandestinen Organisationen, den Universitäts-Versammlungen und in den Arbeiter-Kommissionen zu platzieren.
Sie sind das nicht überstürzt angegangen, vielmehr gab es einen festen Plan. Im Jahr 1965 fand eine Sitzung statt und es wurden polizeiliche Maßnahmen beschlossen. Eine davon war die Entscheidung, Spitzel einzuschleusen. Nachdem die Kandidaten die Polizeischule abgeschlossen hatten, wurden sie aufgefordert, sich für ein Uni-Studium anzumelden und die Uni-Versammlungen auszuspionieren. Seit den 1970er Jahren wussten viele Menschen, wer die Spitzel waren, sie waren markiert. Es ist interessant zu sehen, wie die antifranquistische Opposition mit Repression und Unterwanderung umging, indem sie beispielsweise Handbücher gegen Folter erstellte.
Wie war das?
In den 40er und 50er Jahren waren die antifranquistischen Oppositionellen bekannt, weil es sich um Personen handelte, die im Bürgerkrieg oder in der Zweiten Republik Partei ergriffen hatten. Sie waren von der Diktatur registriert und konnten leicht verhaftet werden. Doch ab den 1960er Jahren begann sich eine neue Arbeiter- und Studierenden-Bewegung zu formieren, die den Krieg nicht erlebt hatte. Sie waren dem Regime nicht bekannt, sie waren "Kinder des Regimes". Für die “Politisch-Soziale Brigade“ selbst war dies ein Schock. Sie sahen, wie die Menschen die Angst verloren, sich mit der Polizei zu konfrontieren. So stellten sich beispielsweise 1965 in Mieres (Asturien) mehr als tausend Menschen der Brigade und der bewaffneten Polizei entgegen, um die Freilassung von Verhafteten zu fordern.
Nachdem sie so viele Schläge erhalten hatte, begann die Opposition, sich selbst vorzubereiten. Zum Beispiel mit Handbüchern, in denen erklärt wurde, wie man Folter erträgt, wie man Propaganda verbrennt, wenn man verhaftet wird, und wie man es vermeidet, während der Folter Namen zu nennen, damit die Leute Zeit haben, sich zu verstecken. Das war kein passiver, sondern ein aktiver Widerstand. Es waren Menschen, die wussten, was sie taten, und die trotz des Risikos ihre Ideale aufs Spiel setzten. Ich denke, das ist für uns heute ein Beispiel.
Was war die Rolle der “Demokratischen Justiz“? Sie sagen, dass ein Teil der Richterschaft wusste, was mit der Folter geschah, die am Ende des Franco-Regimes "enorm verfeinert" wurde.
Nun, “Justicia Democrática“ war eine Minderheitengruppe von Richtern und Staatsanwälten, die das Regime bei der Anwendung von Folter kritisierten. Sie forderten Menschenrechte für Gefangene und ein Statut für politische Gefangene. Sie stellten eine Minderheit dar, ihre Forderungen gründeten sich auf Beschwerden über Misshandlungen, die von der Justiz nicht ernst genommen wurden.
Je größer die nationale und internationale Resonanz auf die Folter ausfiel, desto mehr sah sich die Brigade gezwungen, die Schläge und Misshandlungen ein wenig zu verfeinern: in der internationalen Presse durfte kein Foto des Kommunisten Marcelino Camacho mit Blutergüssen erscheinen. Es gab den Fall von Anita Sirgo, einer Asturierin, die sich an den Bergarbeiter-Streiks beteiligt hatte. Sie wurde verhaftet, weil sie an den Streikposten teilgenommen hatte. Die Franquisten schoren ihr die Haare. Ich hatte das Privileg, sie später zu interviewen. Nachdem sie kahlgeschoren worden war, machte sie ein Foto von sich, es wurde nach Paris geschickt, wo es in der internationalen Presse erschien.
Die Franquisten wollten Spanien als modernes und friedliches Land darstellen, nicht düster und repressiv, und solche Fotos waren schädlich für das Regime. So wurden nasse Tücher auf die Hände gelegt, wenn die Gefangenen geschlagen wurden, damit sie keine blauen Flecken bekamen, es wurden Elektroschocks eingesetzt ... und psychische Schäden konnten ja ohnehin nicht nachgewiesen werden.
War es üblich, die weiblichen politischen Gefangenen kahl zu scheren?
Ja, das Kahlscheren war ein Symbol, weil es sich um Frauen handelte, die gegen das franquistische Modell der Frau verstießen, der Hausfrau, die ihrem Mann dient. In den 1940er Jahren wurde vielen republikanischen Frauen Rizinusöl eingeflößt, damit sie Durchfall bekamen, sie wurden rasiert und vergewaltigt, dann wurde ihnen eine Schleife mit der spanischen Flagge umgehängt. Auf diese Weise wurden sie wie Tiere behandelt und vorgeführt, sie wurden für alle sichtbar durch die Stadt geschleppt.
In Ihrem Buch beschreiben Sie, wie 1962 die erste Sondergruppe der Brigade zum Kampf gegen ETA gegründet wurde. Wie kam es dazu?
Die Frage nach ETA ist interessant, denn die Brigade hat zwar Razzien durchgeführt und gefoltert, aber sie hat nicht verstanden, wie sich die politischen und sozialen Veränderungen im Land vollzogen. Sie haben die Arbeiterbewegung nicht verstanden und auch nicht die Gründung von ETA. In den ersten Berichten ist davon die Rede, dass ETA der bewaffnete Flügel der PNV sei, die Aktivisten werden als "unverantwortliche junge Leute und Träumer" bezeichnet. Die Brigade in Euskal Herria kannte die Situation besser, aber in Madrid hörte man nicht auf sie, man hielt ETA für einen Haufen von Verrückten. In einem Buch über die CIA und ETA wird beschrieben, dass das US-Konsulat in Bilbao die Aktivitäten von ETA bereits überwachte, aber in Madrid dachte man, dass diese Geschichte nicht weitergehen würde.
Die Wende kam mit der Erschießung von Melitón Manzanas (5) (6) (7) und der Ermordung von Carrero Blanco (8). Sie erkannten, dass es ernst war. Der Polizist José Sainz, der die erste Gruppe der Brigade im Kampf gegen ETA leitete, sagte Jahre später, dass man in Madrid von ETA keine Ahnung hatte und sich nicht dafür interessierte.
Von wem stammt die Bezeichnung "unverantwortliche Träumer"?
Aus der Brigade. Sie dachten, das sei nur Teil einer Jugendbewegung. Die seien zu nicht viel mehr in der Lage, als eine Bombe zu legen oder spanische Flaggen zu verbrennen und baskische Ikurriña-Fahnen aufzuhängen. In Madrid hatte damals die Angst vor der PCE (Kommunistische Partei Spaniens), vor den Arbeiter-Kommissionen (später Gewerkschaft CCOO), sowie vor den Studenten Priorität. Für den Franquismus war eine Versammlung von zwanzig Studenten bereits eine Gefahr, sie wollten nicht, dass auch nur die kleinste Unstimmigkeit aufkam.
Was Melitón Manzanas betrifft: Können Sie all diejenigen, die es vergessen haben, darüber aufklären, wer er war und was nach seinem Tod geschah?
Von Gleichgültigkeit und Verachtung gegenüber dem Phänomen ETA sind die Leute von der Brigade nach dem Anschlag auf Melitón Manzanas von einem Extrem ins andere gefallen. Zwischen der Guardia Civil und der Brigade gab es unterschiedliche Auffassungen über das Vorgehen. Erstere erklärten, es sei notwendig, zur härtesten Repression zurückzukehren, mit Erschießungs-Kommandos und der Verhaftung aller politisch aktiven Personen, während Innenminister Arias Navarro zu mehr Ruhe aufrief.
Nach der Ermordung von Manzanas wurde im Baskenland der Ausnahmezustand verhängt, es kam zu brutaler Repression. Zwischen 1968 und 1975 herrschte neun Mal der Ausnahmezustand. Das bedeutete, dass die Polizei ohne Haftbefehl in ein Haus eindringen und verhaften konnte, wen sie wollte. Manzanas hat in Irun und Donostia sein Unwesen getrieben, von dort kam er nicht weg. Er war dort Leiter der Brigade. In seiner Jugend schloss er sich Francos Armee an und wurde später Mitglied der Brigade. Die Berichte über seine Folterungen sind grausam, es machte ihm nichts aus, zu prügeln oder Fingernägel zu ziehen. Obwohl er der Chef war und andere zu den Folterungen hätte schicken können, wollte er sie selbst durchführen.
Wie würden Sie die Transition, den “demokratischen Übergangs-Prozess“ in Bezug auf die Polizei beschreiben? Was sagen Sie in Ihrem Buch über die Forderungen der Polizei-Gewerkschaften?
Der Übergang war eine Zeit der Straffreiheit und der Kontinuität der Aktivitäten der Brigade in der “demokratischen Polizei“, während in Ländern wie Portugal oder Argentinien der Staatsapparat der Diktatur gesäubert und die Verantwortlichen für Menschenrechts-Verletzungen vor Gericht gestellt wurden. In Spanien gab es aufgrund des Amnestie-Gesetzes von 1977 (für alle Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit) keine derartigen Verfahren. Obwohl einige Polizeibeamte wegen angeblicher Misshandlungen zu Geldstrafen verurteilt wurden, blieb alles in der Schublade.
Die Sache mit der Polizeigewerkschaft ist interessant, weil viele normalerweise über die Fehler der Transition reden, dass alles getan wurde, was möglich war … aber es gab Alternativen. Da waren Polizisten, die geheime Organisationen gründeten, die die Achtung der Menschenrechte und eine demokratischere Polizei forderten und die Verbindungen zu rechtsextremen Organisationen kritisierten. Das Kuriose ist, dass diese Polizisten nicht belohnt oder befördert wurden, sondern dass viele von ihnen inhaftiert, hinausgeworfen oder mit Geldstrafen belegt wurden, weil sie diese Veränderungen gefordert hatten. Die UCD (erste Sammlungs-Partei der Franquisten) und die sozialdemokratische PSOE waren nicht an einem Paradigmenwechsel interessiert; ihr Interesse war, die bestehende Ordnung aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass der Demokratisierungs-Prozess zu weit voranschreitet.
Derzeit wird ein neues Gesetz über die Freigabe von Amtsgeheimnissen erörtert. Was halten Sie von dem Vorschlag der Regierung?
Diese Reform erscheint mir völlig unzureichend. Sie lässt die Amtsgeheimnisse so, wie sie sind, denn die neuen Fristen zur Freigabe sind so übertrieben, dass langfristig nichts an die Öffentlichkeit kommt und sogar eine Verlängerung der Geheimhaltung möglich ist. Ein weiteres Problem besteht darin, dass es im Staat kein öffentliches Register für geheime Unterlagen gibt. Intuitiv müssen wir davon ausgehen, dass es Informationen über den Putschversuch am 23. Februar 1982 gibt und über die GAL-Todesschwadronen aus der Regierungszeit von Felipe Gonzalez.
Sie sollten eine Höchstgrenze von 15 bis 25 Jahren festlegen und die Informationen digitalisieren lassen, wie es in den Vereinigten Staaten geschieht. Von zu Hause aus konnte ich Informationen der CIA im Internet einsehen, einschließlich der Verbrechen, die die Behörde in der ganzen Welt begangen hat. Das Vorgehen hier ist unglaublich. Es scheint, sie wollen warten, bis die Opfer und die Henker sterben.
ANMERKUNGEN:
(1) “La Gestapo nazi fue fundamental para la creación de la Brigada Político Social franquista” (Die nationalsozialistische Gestapo war grundlegend für die Gründung der Politisch-Sozialen Brigade Francos), Pablo Alcántara Pérez, Historiker und Autor von "La secreta de Franco" (Francos Geheimpolizei). Gara 2022-09-05 (LINK)
(2) Als fünfte Kolonne, spanisch “quinta columna“, werden der Subversion verdächtigte Gruppen bezeichnet, die insgeheim mit den Interessen einer äußeren feindlichen Macht sympathisieren und tatsächlich oder vermeintlich mit dieser kollaborieren. Der Begriff fünfte Kolonne wurde 1936 im Spanienkrieg geprägt, so wurden Anhänger der Putschisten bezeichnet, die nach dem Ausbruch des Krieges in den von der legitimen Regierung kontrollierten Gebieten geblieben waren und dort für die Putschisten in Aktion treten konnten. Der Aufstands-General Emilio Mola, militärischer Führer der Nordfront, verkündete, er werde vier Kolonnen nach Madrid führen, die Offensive einleiten werde jedoch “die fünfte Kolonne“, nämlich die in Madrid lauernden Anhänger des faschistischen Aufstands. (LINK)
(3) Franco und Hitler trafen sich am 23. Oktober 1940 am Bahnhof Hendaia (Hendaye), nach dem die Nazis Frankreich besetzt hatten. Hitler wollte Franco zur Kriegsteilnahme bewegen, der lehnte ab.
(4) Die “Internationale und Staatliche Verteidigungspolizei“ (portugiesisch: Polícia Internacional e de Defesa do Estado oder PIDE) war die Geheimpolizei des Neuen Staats (Estado Novo) in Portugal und wurde größtenteils von Diktator António de Oliveira Salazar geleitet. PIDE war das wichtigste Repressions-Instrument des Regimes, um jede Art von interner Opposition zu unterdrücken. Die Bezeichnung PIDE wurde zwischen 1945 und 1969 verwendet, obwohl sie im Laufe ihrer Geschichte oft als politische Polizei des Regimes bezeichnet wird.
(5) “Nazifreund und Folterer – Das erste ETA-Attentat“, Baskultur.info, 2022-08-02 (LINK)
(6) “Der Burgos-Prozess – Franco auf der Anklagebank“, Baskultur.info, 2020-12-05 (LINK)
(7) “Das erste ETA-Attentat – Meliton Manzanas: Faschist und Folterer“, 2020-08-02 (LINK)
(8) “21.Dezember: Argala / Carrero – Im Schicksal vereinte Feinde“, Baskultur.info, 2018-12-21 (LINK)
ABBILDUNGEN:
(1) Francos Geheimpolizei (buch)
(2) Francos Geheimpolizei (eldiario)
(3) Pablo Alcántara (naiz)
(4) Carrero Blanco (publico)
(PUBLIKATION BASKULTUR.INFO 2022-09-13)