Sieben Wanderempfehlungen
Navarra, baskisch: Nafarroa, ist das historische Herz des Baskenlandes. Heute stellt es eine eigene autonome Region dar, abgetrennt von Euskadi und Iparralde. Seine landschaftlichen Unterschiede könnten kaum extremer sein. Im Norden schwingen sich die Gipfel der Pyrenäen auf eine Höhe von 2500m, darunter die schönen waldigen Täler von Irati, Salazar und Roncal. Im Süden ist teilweise wüstenähnliches Flachland zu finden (Bardenas). Navarra ist Kornkammer und Wanderparadies gleichzeitig.
In diesem gegensätzlichen Landstreifen machen wir uns auf die Suche nach Wasser, oder besser: nach Wasserfällen, was uns zwangsläufig in die Höhe treibt und uns den Weg in den navarrischen Westen und Norden weist. Wir besuchen die Wasserstürze von Erroiarri 1, Larragoa 2, Xorroxin 3, Belabarza 4, die Hölle von Infernua 5, und das schöne Wasser von Urederra 6.
Erroiarri (1)
Unsere erste Wanderung zu einem navarrischen Wasserfall hat ihren Ursprung im west-nord-westlichen Navarra, nahe des Ortes Goizeta. Im Süden liegt das Städtchen Leiza, im Westen Andoain (Gipuzkoa), im Norden ist der Naturpark Aia (Gipuzkoa) zu finden. Technische Daten: Länge des Wanderwegs: 11 km. Höhe: 633m. Höhenunterschied: 350m. Dauer: 3h. Wasserfall: 20m.
Auf einem einfachen Weg von ca. dreistündiger Dauer sehen wir wahre Schätze der Natur und Zeugnisse unserer Vorfahren, die dieser Urwald birgt. Der Weg beginnt am Försterhaus Eskas in Artikutza (1). Von dort führt er einen halben Kilometer an der Straße entlang bis ein Hinweisschild (Artikutza: 5,2km) uns nach links weist. Gelbweiße Markierungen begleiten uns durch das Dickicht eines Buchenwaldes, teils einladend, teils bedrückend, ein Schwindel erregendes Labyrinth von Tausenden von Baumstämmen.
Der Nebel hängt im Geäst und filtert ein Spiel von Schatten, Glitzern und Lichtstrahlen und im Halbschatten sehen wir eine Landschaft aus nassen Felsen und von Moos überwachsenen Baumstämmen. Überall Feuchtigkeit. Der Weg führt uns zum Bach, den wir über schlichte Holztafeln überqueren. Das Rauschen des Wassers wird lauter und bald ist der beeindruckende Wasserfall in Sicht und sein Getöse donnert durch den Wald.
Auf dem weiteren Weg nach Artikutza begleiten uns amerikanische Eichen, Stechpalmen, Kastanienbäume, Tannen und Buchen. Wir stoßen auf eine Piste, die den Stausee Enobieta umrundet, eine glitzernde Wasserfläche mitten im Wald. Kaum zu glauben, dass dieser fast naturbelassene Wald, der Rehe, Bergkatzen und die halbwilden Kühe der Rasse Betizu (2) beherbergt, jahrhundertelang ein industrielles Zentrum erster Kategorie darstellte. Würden wir nun der Strecke nach Goizueta folgen (11km), könnten wir die Mauerreste der Schmiede Gozarin entdecken, die ungefähr sieben Jahrhunderte alt sind, dazu die Steinbrücke des altertümlichen Handelswegs, den zylinderförmigen Brennofen von Labeeta, einige Schienen der ehemaligen Zugstrecke oder die Rohrleitungen aus Stein, die das Wasser nach San Sebastian brachten.
Der Ort Artikutza besteht aus einer Handvoll Gehöfte, dem Frontón (3), dem Olajaundi-Palast (früheres Wohnhaus der Besitzer der Schmiede) und der Kapelle San Agustín. Kurz nach dem alten Hotel verlassen wir die asphaltierte Straße und folgen einem Schild nach rechts. Der von Haselnuss-Sträuchern, Eichen und Kastanienbäumen gesäumte Weg gewinnt schnell an Höhe. Nach einem ca. 15minütigen steilen Aufstieg erreichen wir einen Bergrücken voller feingliedriger Jungtannen. Einen kleinen Abstecher machend stoßen wir auf die überwachsenen steinernen Reste einer ehemaligen Verladestation. Die gewaltige Rampe, über die die Waggons mit Hilfe von Gegengewichten hochgezogen und runtergelassen wurden ist noch erkennbar. Zurück auf unserem Weg entlang der ehemaligen Zugstrecke sehen wir Buchen, die von den Carbonero-Köhlern so oft beschnitten und zur Kohleproduktion verwendet wurden, dass sie wie Armleuchter wirken. Die Carboneros (carbon bedeutet spanisch Kohle) beschnitten einige Äste, ließen andere wachsen und erhielten auf diesem Weg das notwendige Holz, ohne den Baum fällen zu müssen. Außerdem gibt es hier Eichen mit künstlichen Formen, die mit Gewichten und Seilen zu einem anderen Wuchs gezogen wurden, um kurvige Formen für den Bau von Schiffen zu erreichen. In Eskas verlassen wir den Wald und mit ihm die Erinnerung an Minenarbeiter, Köhler und Holzfäller und erreichen erneut unseren Ausgangspunkt, das Försterhaus.
Larragoa / Larraona (2)
Der zweite Wanderweg beginnt im äußersten Westen Navarras, nahe der Grenze zur Provinz Araba (spn: Álava), südlich von Agurain und Olazti. Larragoa (spn: Larraona) liegt an der Landstraße NA-7130. Technische Daten: Länge des Wanderwegs: 5 km. Höhe: 772m. Höhenunterschied: 110m. Dauer: 1h15m. Wasserfall: 5m.
Ausgangspunkt ist der Ort Larragoa aus dem Gemeindeverbund Ameskoa Ibarra (spn: Valle de Améscoa), zwischen Alava und Navarra gelegen, parallel zum Höhenzug Urbasa. Kurz vor dem Frontón gehen wir von der Straße nach rechts ab. Beim Verlassen des Dorfes kommen wir an einem schmutzigen Tümpel vorbei und nehmen hier die Asphaltpiste, die nach rechts und nach oben führt. Immer dem Hauptweg folgend, kommt der Moment, an dem wir Höhe verlieren und nahe Zaitegi auf den Bach Uiarra treffen. Hier stoßen wir auf den gelb markierten Weg durch die Täler von Kontrasta. Wir folgen ein kurzes Stück lang der gelben Markierung und erreichen den Wasserfall. Wenn der Bach viel Wasser führt, ist der Wasserfall bis zu fünf Meter hoch. Im Sommer hingegen ist hier alles ausgetrocknet und die vom Wasserfall geschaffene tiefe Kluft wird sichtbar. Dem Heimatforscher Jesus Diaz Gomez zufolge könnten wir den Wasserfall auch Paradera nennen, da er zwischen Zaitegi und Artasubiela liegt. Nach ausreichendem Genuss der Wasserspiele gehen wir zurück auf den Weg und gehen parallel zur alten Wasserleitung weiter. Vor Überqueren des Baches führt uns ein Pfad nach links zur renovierten ehemaligen Mühle.
Xorroxin (3)
Unser dritter Besuch, zum Xorroxin-Wasserfall, beginnt im kleinen Ort Erratzu, der sich durch die typischen navarrischen Bauernhäuser auszeichnet, alle neu renoviert. Technische Daten: Länge des Wanderwegs: 7,5 km. Höhe Erraztu: ca. 430m. Höhenunterschied: 90m. Dauer: 1h30m. Wasserfall: 20m.
Von Elizondo (Baztan Tal / Valle de Baztan) führt die N-121B Richtung Otxondo und Dantxarinea. An einer Kreuzung ist die Straße nach Erratzu angegeben. Die Straße führt an einem kleinen Industriegebiet und einer Sidrería (4) vorbei nach Erratzu. Auf dem Weg kommen wir am Santxutena Freilichtmuseum (5) vorbei, dessen Skulpturen sehr sehenswert sind, es ist der private Skulpturenpark des navarrischen Künstlers Xabier Santxutena. Parken in Erraztu ist nicht gerade einfach, da der Ort mit seinen alten Steinhäusern und schmalen Strassen nicht für Autos gedacht ist. Wir durchqueren den gesamten Ort, kommen an einer Kirche mit Kreuzgang vorbei, in dem Grabplatten an die frühere Tradition der Beerdigung in und um die Kirchen erinnert. An Barrenetxeko Borda vorbei erreichen wir den Ortsteil Gorostapalo. Ohne ihn zu durchqueren gehen wir an der Kapelle vorbei und halten uns links. Ein altertümlicher Steinweg führt uns den Hang hinunter zum Bach Iñarbegi, den wir überqueren und uns danach rechts halten. Zur Unterscheidung mehrerer hier verlaufenden Wanderwege gibt es Markierungen in unterschiedlichen Farben. Zum Ortsteil Iñarbegi beispielsweise weisen die gelben Zeichen (ein durchaus reizvoller Weg für alle, die gut zu Fuß sind und Spaß am Wandern haben), zum Wasserfall Xorroxin hingegen die grünen Zeichen. Auf einem wenig anstrengenden, ebenen Weg begleiten uns Weiden, Haselnusssträucher, Kastanien, Hartriegel, Birken und amerikanische Eichen. Vom Weg abzukommen ist praktisch unmöglich, wenn man sich vom beständigen Rauschen des Wassers leiten lässt. Wir begegnen einem ersten kleinen Wasserfall unterhalb des Wegs und halten uns links, um kurz danach das Ufer des Bachs zu erreichen, den wir erneut überqueren müssen. Einige runde und glitschige Steine ragen aus dem Wasser und helfen beim Wechseln zum anderen Ufer. Je nach Jahreszeit und Wasserführung kann es hilfreich oder gar notwendig sein, die Schuhe auszuziehen und das Flussbett barfuß zu durchqueren. Vor uns liegt der 20 Meter hohe Wasserfall Xorroxin. Der Rückweg bringt keine neuen Überraschungen, nur wird der zuvor zurückgelegte Abstieg nun zum Anstieg nach Gorostapalo. Eine Fotoserie zur Wanderung: (6).
Belabarza (4)
Der vierte Wasserfall, den wir besuchen, Belabarza, liegt im Norden Navarras, am Ende des Roncal-Tals, wo es über Belagua in die Pyrenäen geht und oben am Pass zum Skigebiet St.Martin und zur spanisch-französischen Grenze. Technische Daten: Länge des Wanderwegs: 7,5 km. Höhe Izaba: 810m. Höhenunterschied: 200m. Dauer: 2h30m. Wasserfall: 8m.
Der Weg beginnt in Izaba (spn: Isaba), anfangs führt er entlang der Straße nach Belagua, dem früheren königlichen Weg (Camino Real), der den Col de Somport (7) und das kantabrische Meer verband. Sobald wir die Schlucht verlassen, sehen wir eine über den Fluss Belagua führende einbögige Steinbrücke. Weiter geradeaus weist uns ein Holzschild in Richtung eines schmalen Pfads. Dieser führt uns zum Ufer des Bachs und an seiner Seite erreichen wir die von Pedro Perez und Joanes Beltrán im Jahr 1568 erbaute Brücke Otsindundua (baskisch) oder auch Osinondoa (spanisch). Ein Hinweisschild erklärt die Geschichte der Brücke. An dieser Stelle lohnt sich ein Abstecher über die Brücke, das heißt, über den Fluss Ezka, um die "Höhle del Ibón" zu besichtigen. Sie liegt nahe der Straße, ist leicht erreichbar und kann bis zum Erreichen einer großen Halle unproblematisch begangen werden. Nach dem Ausflug in die Höhle folgen wir den blauroten Zeichen und verlassen den nach Arrakogoiti und Urdaite führenden Königsweg und schlagen den Weg Richtung Belabarze ein. Wenn der Weg aufhört, gehen wir auf einem kleinen Pfad weiter bergan und erreichen einen Wald aus Pinien, Tannen und Buchen, der uns bis Belabarze führt. Sobald wir den Wasserfall vom alten Verbindungsweg nach Isaba aus sehen können, verlassen wir die Strasse und gehen nach rechts. Zunächst querfeldein, dann taucht bald danach ein Steinweg auf, dem wir folgen, bis wir hangabwärts auf den Bach Belabarze treffen. Den Wasserfall bereits hörend, folgen wir dem Flussbett bergauf, gehen an einem Stalaktit-ähnlichen Block vorbei bis der Steinweg endet und wir auf eine gut begehbare Erdpiste stoßen, der wir nach rechts folgen. Weiter unten, vor einem Schild, das den Weg nach Belabarze und Zuriza weist, gehen wir nach rechts und kurz vor Erreichen der Mühle geht rechts der Weg nach Izaba ab (GR 11).
Infernua (5)
Auf dem Weg zu unserem fünften Ziel biegen wir von der Nationalstraße N 121, die Elizondo (Navarra) und Ainhoa (Lapurdi) verbindet, auf Höhe des Passes Otsondo (bask: guter Wolf) in eine schmale Straße Richtung Ortsteil Orabidea ab. Technische Daten: Länge des Wanderwegs: 5,5 km. Höhenunterschied: 110m. Dauer: 1h15m. Wasserfall: 6m.
Die ersten Kilometer passieren wir Zypressen und Tannen und kurz nachdem wir an der Schäferhütte Salaberriko Borda vorbeikommen, führt uns der Weg an einem Bach entlang steil abwärts zum Restaurant "Etxebertzeko Borda". Hier stellen wir das Auto ab und gehen zu Fuß weiter. Der Weg zur Höllenmühle (Infernuko Errota) führt durch einen dicht belaubten Wald, entlang eines kleinen Bachs. Rechts und links des Wegs stehen Eichen, Erlen, Kastanien, Buchen und Eschen. Kurz darauf fließen zwei Bäche zusammen und wir folgen dem Höllenbach nach links. Ein gepflasterter Weg führt uns nach einem einfachen Aufstieg zu einem nach links abbiegenden Pfad. Immer am Flußlauf lang erreichen wir die Höllenmühle. Die auf der anderen Seite des Bachs liegende Mühle beschäftigt unsere Aufmerksamkeit fast mehr als der direkt hinter ihr liegende Wasserfall. In einem weiß schäumenden Streifen stürzt das Wasser kraftvoll in die Tiefe und sammelt sich in einem kleinen Teich. Es ist keine große Wasserquelle, aber ausreichend, um die Mühle zu betreiben, die übrigens auch von innen zugänglich ist. Hierher kamen früher die Einwohner der Region, um Maismehl zu erwerben – ein Ort voller Magie, eine fast hängende Mühle von einem kleinen aber starken Wasserfall betrieben. Im Gegensatz zu heute, mussten die Müller früher Tag und Nacht in den Mühlen verbringen, weil ihr Lohn nach Menge des gemahlenen Mehls berechnet wurde. Überlieferten Aussagen zufolge, bot diese kleine Mühle allerdings keine ausreichende Lebensgrundlage, sodass sie nachts nicht betrieben wurde und die Müller nach Hause gehen mussten. Vor einigen Jahren wurde die Mühle von Jose Mari Argarate, dem Besitzer des Restaurants "Etxebertzeko borda" gekauft und von Grund auf renoviert.
Urederra (6)
Der Zugang zu Urederra, baskisch: schönes Wasser, ist von Norden her über die Urbasa Hochebene, von Süden her über Lizarra (spn: Estella) zu erreichen. Technische Daten:
Länge des Wanderwegs: 11 km. Höhe Baquedano: 650m. Höhenunterschied: 250m. Dauer: 2h45m. Wasserfall: 30m.
Der Quellfluss Urederra (baskisch: Schönes Wasser), nördlich von Lizarra gelegen, ist der natürliche Ablauf des vorwiegend unterirdischen Wasserreservoirs im karstigen Bergmassiv Urbasa. In 700 m Höhe ist die erste steilabfallende Felswand auszumachen, ein beeindruckender Abhang von 100m, der im Laufe von Millionen von Jahren ein felsiges Amphitheater besonderer Schönheit geformt hat, Pilatus-Balkon wird dieses Halbrund genannt. Danach folgen weitere Steilhänge mit Wasserfällen und etlichen Auffangbecken türkisfarbenen Wassers, Ergebnis des Karstgesteins, das durch Filterung durch Höhlen und Risse im Gestein besteht. Die besondere Färbung des Wassers hat vermutlich die Namensgebung beeinflusst: Urederra ist baskisch und heißt schönes Wasser. Über die Wasserspiele hinaus ist die große Vielfalt in Flora und Fauna hervorzuheben: Buchen, Eichen, Ulmen, Ahorn, Eiben und Haselnuss, um einige Baumarten zu erwähnen. Und natürlich Geier, Aasgeier, Milane, Jungadler, Raben als Protagonisten aus dem Tierreich. Ein einfacher 5,3 km langer Wanderweg führt erst hinab zum Fluss und dann dem Wasserlauf folgend durch einen dichten Wald flussaufwärts. Begleitet vom Plätschern des glasklaren Wassers, dem zwischen den Blättern durchscheinenden Licht, das die Umgebung in ein frisches Limettengrün taucht und dem Aroma nach feuchter Natur endet der Weg direkt unterhalb des Wasserfalls an einem Sammelbecken. Nicht wenige belohnen sich für die Anstrengung mit einem erfrischenden Fußbad unter den überhängenden Felsen. Eine Fotoserie beschreibt den Urederra-Weg (8).
Der mit Hinweisschildern ausgestattete Wanderweg beginnt im kleinen Dorf Baquedano (Verbindungsstraße NA-718 Estella-Olazagutia, bei km 13,8 auf die NA-7187 abzweigen). Auf einem Parkplatz am Ortseingang kann das Auto abgestellt werden. Die anfängliche Pistenstraße teilt sich nach Passieren einer Schranke. Es wird empfohlen, auf dem Hinweg den linken Pfad zu nehmen, der näher am Fluss verläuft, und auf dem Rückweg den östlichen, höher gelegenen. Die Gegend liegt im Naturpark Urbasa-Andia und gehört zum Ameskoa-Tal, einem Gebiet mit speziellem Mikroklima, begrenzt von der Hochebene Urbasa und der zerklüfteten Bergkette Loquiz. Im Ameskoa-Tal gibt es viele landschaftlich beeindruckende Wanderwege, mehrere megalithische Spuren und Dörfer, die ihr früheres Flair bewahrt haben. Für Campingfreunde: der Platz in Artaza ist einer der wenigen Öko-Campings im Baskenland, oben in der Urbasa-Hochebene gibt es einen zweiten gut ausgestatteten Platz.
Quellen:
Der Artikel basiert auf Information aus verschiedenen Quellen und auf eigenen Wandererfahrungen:
*** "Nafarroako 5 ur-jauzi" von Josean Gil-Garcia, in der baskischsprachigen Zeitschrift NORA, Juli 2012
*** "Cascada de Erroiari" von Ander Izagirre (Link)
*** "Isaba: Cascada de Belabarze, puente Otsindundua, Cueva del Ibón y Santuario de Idoya (Link)
*** "Infernuko Errota" (Link)
*** "Nacedero del Urederra" (Link)
Anmerkungen:
(1) Artikutza ist ein Naturparadies und verdankt seine Existenz dem Durst der Stadtbewohner/innen von Donostia (spn: San Sebastian). 1919 kaufte das Rathaus der Stadt die 3.686 Hektar dieser Gegend, um sich das glasklare Wasser zu sichern. Zu jener Zeit waren die Hänge von Artikutza komplett abgeholzt, nach jahrhundertelanger Holzwirtschaft zur Belieferung von Schmieden und Werften. Die Eisenerz-, Kupfer- und Kaolinitminen zerschnitten die Berge, ein voll beladener Zug fuhr durch Tunnel, über Brücken und Abhänge. Die Stadtverwaltung von Donostia (spn: San Sebastian) ließ die Minen schließen, die Zugstrecke stilllegen, friedete die Umgebung des Gutshofes ein, beschränkte den Zugang und verbot die Viehwirtschaft zur Reinhaltung des Wassers. Sich selbst überlassen, erholte sich der Wald nach und nach und es wuchsen wieder einheimische Baumarten. Artikutza ist heute ein wildes Waldgebiet, ein Meer aus Buchen und Eichen, die alle Hügel und Hänge bedecken soweit das Auge reicht.
(2) Die Rinderrasse Betizu (vom baskischen behi = Kuh und izua = scheu) ist halbwild, hat rötliches Fell und ist im spanischen sowie französischen Baskenland zu Hause. Sie steht unter besonderem Schutz des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischzucht und Ernährung, da sie wenig Milch gibt und von den Besitzern oft vernachlässigt wird. Die Provinzregierungen Navarra und Euskadi kaufen sie und setzen sie in den Bergen aus. Auch das französische "Conservatoire des Races d'Aquitaine" widmet sich dem Schutz dieser Art.
(3) Der Frontón (bask: frontoia) ist der Ort, an dem das typisch baskische Pelota gespielt wird. Zwei oder vier Personen schlagen einen kleinen harten Ball mit Hand oder Schläger in Richtung von zwei Wänden, links die lange, vorne die kurze Wand. Rechts und hinten sind die Frontons in der Regel offen. In Iparralde, dem französischen Baskenland bestehen die Frontons häufig aus nur einer Vorderwand. Üblich ist auch das Schlagen mit einem gekrümmten Strohkorb, Pelota Cesta genannt. In nahezu jedem baskischen Dorf ist ein Frontoia zu finden.
(4) Sagardotegi, spanisch: Sidreria: Bauerhäuser oder Restaurants, in denen Most ausgeschenkt wird, vor allem in der Zeit zwischen Januar und Mai, wenn der neue Sagardo (Sidra, Most) fertig ist. Dazu gibt es Txuletak, dicke Rinderkoteletts, Fischtortilla und Nüsse. In den meisten Orten wird der Sagardo-Sidra direkt am Fass gezapft, das Publikum ist ständig auf Achse.
(5) Santxutena Freilichtmuseum: Der Museums-Park Santxotena von Arizkun in Navarra stellt eine Symbiose aus Natur und Kunst dar, er ist eine Ehrung für die Argotes, die alten Waldbewohnerinnen. Der Park ist in jeder Hinsicht ein Ort ohne Hürden, die Skulpturen können zur sinnlichen Erfahrung berührt werden.
(6) Fotoserie der Wanderung zum Xorroxin-Wasserfall
(7) Der Col du Somport (Höhe 1632m) ist einer der ältesten Pyrenäen-Übergänge und der Grenzübergang zwischen Frankreich und Spanien. Schon Kelten, Karthager, Römer und Mauren nutzten diesen Pass. Sein Name ist die abgeschliffene Form vom lateinischen summus portus = höchster (Pyrenäen)-Übergang, was er tatsächlich jahrhundertelang war. Im Jakobsbuch wird er als Portus Asperi genannt, wahrscheinlich unter Bezug auf das Aspe-Tal auf französischer Seite. Die Bedeutung der Somport-Pass-Straße für den Verkehr ist seit der Eröffnung des Somport-Straßentunnels im Januar 2003 stark rückläufig.
(8) Eine Fotoserie beschreibt den Urederra-Weg
Fotos:
Alle Fotos stammen aus dem Foto Archiv Txeng (FAT). Die Fotos 1 und 2 stammen aus Baztan in Navarra, aus der Umgebung des Xorroxin Wasserfalls. Die Fotos 3 bis 7 wurden am Urederra-Flußlauf aufgenommen.