Land unter in Bilbao
In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1983 erlebten viele Städte des Baskenlandes eine der größten Naturkatastrophen ihrer Geschichte. In und um Bilbao, mitten in den Fiestas, waren die menschlichen und materiellen Schäden besonders groß. Auch in der Küstenstadt Bermeo ging das Zentrum unter, in Iparralde riss ein Staudamm und Menschen in Wohnwägen in den Tod. Bis heute wird von einer unerwarteten “Jahrhundert-Flut“ gesprochen, die das Trinkwasser verseuchte und weithin giftige Fässer verteilte.
Vor genau 40 Jahren, am 26. August 1983, erlitt der Wetterdienst im Baskenland eine seiner dunkelsten Stunden. Regen war angekündigt, doch dass daraus eine Sintflut werden könnte, stand außerhalb jeglicher Vorhersage. Orte auf Meeresniveau wurden bis zu fünf Metern überschwemmt. Ein Bericht aus Bilbo.
In Städten wie Gernika oder Bilbo waren Fiestas, als die Sintflut kam. In Bizkaia kostete sie 34 Menschen das Leben, im übrigen Baskenland kam es zu weiteren neun Toten. In Bilbo wurde die historische Altstadt verwüstet, die höher gelegenen Arbeiterviertel erlebten eine Mischung aus Wasserfall und Erdrutsch. Bermeo galt kurze Zeit als untergegangen. Vierzig Jahre sind vergangen, in der Bizkaia-Hauptstadt erinnern Schilder an die verheerenden Spuren des Wassers. An die Reaktion und Solidarität der Bevölkerung, die damals sofort die Schippen in die Hand nahm, erinnern sich nur die Betroffenen. Sie entfernten den Dreck und wurden von unfähigen Politikern in den Dreck gezogen.
Überraschung des Tages
Die Zeitungen vom 26. August 1983 brachten Nachrichten über ein Attentat in West-Berlin und die Beerdigung von Benigno Aquino auf den Philippinen. Nach tagelangem Regen, auch im Sommer keine Seltenheit an der grünen Golfküste von Bizkaia und Gipuzkoa, war die Wettervorhersage von vorsichtigem Optimismus geprägt: "In der Nordhälfte noch etwas unbeständig", hieß es da. (1) (2)
Am folgenden Samstag war ebenfalls kein Tag zum Feiern. Es gab keine Fiestas mehr, keine Stierkämpfe, noch nicht einmal die übliche Tageszeitung. Stattdessen standen vierunddreißig Tote, fünf Vermisste, und Milliarden Peseten an materiellen Verlusten in der Bilanz des Tages. Das Panorama in vielen Städten war von Trümmern, Wracks und Schlamm geprägt, Tausende Menschen mussten zusehen, wie sie in wenigen Stunden ohne Wohnung, Haus oder Arbeit dastanden. In manchen Fällen sogar ohne beides gleichzeitig. Was war da geschehen?
Am 26. August 1983, jenem Freitag, wegen den Fiestas lokaler Feiertag in Bilbao, wurden die Hauptstadt und einige umliegende Gemeinden wie Durango, Laudio, Gernika und Bermeo von den schlimmsten Überschwemmungen der letzten 500 Jahre heimgesucht. Kalte Polarluft aus dem Westen verursachte einen plötzlichen Temperaturabfall und stundenlange massive Regenfälle.
Das Unwetter kam aus Gipuzkoa und hinterließ seine Spuren in vielen Orten, doch Bilbao wurde zum Zentrum. Im Bilbo-Stadtteil Larraskitu wurden innerhalb kurzer Zeit 400 Liter pro Quadratmeter gemessen. Diese Unmenge von Regen fiel auf Böden, die durch reichliche Regenfälle der letzten vier Tage bereits gesättigt waren und nichts mehr aufnehmen konnten. Dazu kam Hochwasser von der Meerseite (Bilbo hat Tiden, trotz 13 km Entfernung vom Meer), sodass die großen Abflüsse nicht mehr funktionierten und das Wasser auf den Seiten über die Ufer drückte.
Wie alles anfing
Am frühen Freitagnachmittag begann der Regen, sich langsam in etwas Schlimmeres zu verwandeln. Einige erinnern sich, dass zu Hause der Strom ausfiel, während das Fernsehen lief. Andere wissen noch, dass sie nach dem Mittagessen zum Spaziergang einen Regenschirm nahmen, aber umkehrten, als sie draußen Bedrohliches bemerkten. Nicht der Regen an sich, sondern sein ungewöhnlich dumpfer Klang. Das Fiesta-Komitee wurde gewarnt, es könnte Probleme geben: der Fluss könnte über die Ufer treten.
Noch wurde der Regenguss nicht übermäßig ernst genommen. Erst gegen sechs Uhr abends begann der Alarm, der sich in den folgenden Stunden tausendfach wiederholen sollte. Die Gefahr sei real und stünde unmittelbar bevor. Das Steigen des Wasserstandes konnte mit bloßen Augen beobachtet werden. Die ersten betroffenen Objekte waren die direkt am Ufer platzierten großen Txosna-Stände der Fiesta-Gruppen, riesige Konstruktionen aus Baugerüsten.
Steinbrüche und Züge
Um sieben Uhr abends überschwemmte das Wasser bereits die Altstadt und stieg auf eine Höhe von über drei Metern. Doch es regnete weiter. Aus dem Steinbruch des höher gelegenen Stadtteils Peñascal wurden Tonnen von Gestein freigespült, sie ergossen sich über tiefer liegende Stadtviertel. Holz-Baracken der armen Leute wurden vom Hang gerissen, Kinder retteten sich über Fenster ins Freie. Am Ibeni-Kai von Atxuri riss die Gewalt des Wassers ganze Züge vom Euskotren-Bahnhof und versenkte sie im Nervión-Fluss.
Besonders beunruhigend waren die Fässer aus Chemiefabriken mit unbekanntem Inhalt, die flussaufwärts mitgerissen worden waren und die auf der Höhe der völlig zerstörten Markthalle trieben. Es war zu befürchten, dass die Wassermassen auch das Schiff "Consulado" aus seiner Verankerung reißen und dass es auf die Deusto-Brücke krachen könnte. Im Arenal-Park neben der Altstadt führte die Realität der Überschwemmungen zu surrealistischen Szenen, die in Filmen alle gerne sehen, aber in echt fürchten. Die Verwüstung hinterließ bizarre Bilder wie Barrieren aus Autowracks vor dem Rathaus, die Fiesta-Bauten vor dem Arriaga-Theater war zerstört, Menschen mussten aus dem Wasser gerettet werden.
Viele bemühten sich zuerst, wertvolle Geräte höher zu stellen, damit sie nicht beschädigt würden. Diese anfängliche Naivität wich schnell der Einsicht, dass sich selbst retten zu müssen, um nicht zu ertrinken. Die Menschen mussten so hoch wie möglich klettern, auf Dachböden und Dächer, auf Leitern, wo manchen das Wasser bis zum Hals stand. Alles geschah plötzlich und schnell. Der Wetterdienst war nicht in der Lage gewesen, die Überschwemmung vorherzusehen. Weder die Bevölkerung noch die Behörden erhielten auch nur die geringste Warnung.
In der Sintflut-Nacht wurde der Tod in allen Nachbarschaften zum ständigen Begleiter. Eine Frau aus Galdakao wurde von den Fluten mitgerissen und überlebte, nachdem sie sich fünf Stunden lang an einen Baum geklammert hatte. Ihre Nachbarin hatte kein Glück, ihre Leiche wurde wie eine Schaufenster-Puppe im Schlamm versunken aufgefunden, ein Bild erschien in der Sonderzeitung vom Montag, dem 29. August, der ersten Zeitung, die nach der Katastrophe veröffentlicht werden konnte. Ein Ehepaar in Gernika musste mit ansehen, wie sich der Boden ihrer Metzgerei öffnete und den Sohn verschlang. In Uztaritze retteten sich Menschen auf das Dach eines Busses, eine Person sprang ins Wasser, um an Land zu kommen, die übrigen mussten zusehen, wie sie ertrank.
In Bilbao wurden mehr als 1.000 Personen in Schulen notversorgt. Viele Personen galten als vermisst, von etwa dreißig Toten war die Rede. Große Gasflaschen schwammen überall den Fluss hinunter, der Autobahn-Tunnel Malmasin hatte sich zu einem Nebenfluss verwandelt. Die Kommunikation mit der Hafenstadt Bermeo brach völlig zusammen, sodass eine Zeitlang die Vermutung kursierte, die Stadt sei komplett weggeschwemmt worden. Tatsächlich war das Gebäude des Kasinos im Zentrum eingestürzt und hatte eine Gruppe von sechs Personen in der Gaststätte im Erdgeschoss begraben. In einer wagemutigen Rettungsaktion wurden alle auf wundersame Weise lebend geborgen.
In Bilbao beendete die Flut in der Altstadt das Leben von "Madriles", einem Obdachlosen, der in der Nachbarschaft wegen seiner revolutionären Geschichten beliebt war. In Galdakao riss das Wasser ein marokkanisches Ehepaar und ihren zwölfjährigem Sohn mit, die aus ihrem Auto ausgestiegen waren und versucht hatten, sich auf einen Lastwagen zu retten. In Laudio ertranken vier Guardia Civil Polizisten und die junge Frau, die sie gerade gerettet hatten, als der Land Rover, in dem sie unterwegs waren, in den Wasser- und Schlammfluten verschwand. In Etxebarri sah eine Mutter, die mit ihren sechs Kindern zu Hause war, wie das gesamte Gebäude einstürzte, sie selbst wurde von den Fluten mitgerissen. Als sie später gerettet wurde, erfuhr sie, dass die Leiche ihrer vierzehnjährigen Tochter zwei Kilometer entfernt gefunden worden war.
Ohne Wasser, Epidemiegefahr
Am nächsten Morgen, nach der dramatischsten Nacht, die Bilbao seit dem Krieg von 1937 erlebt hatte, waren die Altstadt und der festliche Arenal-Park den Anschein von einem Kriegsschauplatz: ein Chaos aus Schlamm, Eisen, Müll und Trümmern. Der Angst und Dunkelheit folgte ein sonniger Morgen und die Entdeckung einer unvorstellbaren Landschaft aus eingestürzten Häusern, aufgetürmten Autos, Schuttbergen und aufgewühlten Straßen mit kaputten Rohren und umgestürzten Ampeln.
Während weitere Leichen im Schlamm gesucht wurden, machte man sich Sorgen um die Wasserversorgung und die Stabilität der Gebäude, um den Ausbruch von Epidemien. Vor dem Genuss von Trinkwasser wurde gewarnt, weil Leitungen gebrochen waren und sich Abwässer und Schlamm ins System ergossen hatten, auch die vielen Tierleichen konnten die Wasserqualität beeinflussen. In Bermeo startete das Rote Kreuz deshalb mit einer umfangreichen Tetanus-Schutzimpfung. Die Behörden waren eher besorgt um die öffentliche Ordnung, insbesondere im Hinblick auf mögliche Plünderungen.
Ärmel hoch, zupacken
Doch was geschah, war eine einzige Demonstration der Solidarität. Viele begriffen schnell, dass keine Zeit für Klagen blieb und dass vielmehr Ärmel aufgekrempelt und Schaufeln angepackt werden mussten. Viele Menschen gingen auf die Straße, um zu helfen. Die Fiesta-Gruppen in Bilbao (Konpartsak) waren ohnehin schon seit Tagen aktiv und stellten sich schnell auf die neue Situation ein. Nach Stadtteilen organisierten sie Putztrupps, vom Rathaus wurden sie mit Schippen und anderem Werkzeug ausgestattet. In einer einzigartigen kollektiven Anstrengung wurden Straßen, Plätze und Häuser freigeräumt, um den wahren Schaden überhaupt erst sichtbar zu machen. Erst nach Tagen kamen Soldaten der spanischen Armee hinzu.
In allen Teilen des Baskenlandes hatten die Regengüsse große Not verursacht. Auch wenn die Situation in Bilbo am schlimmsten war, gab es auch in Andosilla und Laudio viel zu tun, in Bera und Tolosa, in Mungia und Azkaine. Immerhin 1.000 Menschen setzten sich jeden Tag in Vitoria-Gasteiz in Busse, um in Laudio aufräumen zu helfen. Großen Eindruck hinterließ ein gemeinsames Kommuniqué der Versammlung der Gefangenen des Bezirksgefängnisses von Basauri. Sie boten an, bei der "Wiederherstellung von Euskadi" mitzuhelfen, als "Söhne und Töchter dieser Stadt, die wir sind".
In den folgenden Tagen wurde davor gewarnt, die Strände aufzusuchen, da dort "die Gefahr von giftigen Produkten wie Zyanid" und die Anwesenheit von "lebendigen Giftschlangen" bestehe, die über die Flüsse angespült worden seien. Ein Bild des Ereaga-Strandes von Getxo veranschaulicht das apokalyptische Panorama. Er hatte sich in eine wahre Müllhalde aus Dosen, Konserven, Haushaltsgeräten verwandelt, auf der kein Stück Sand mehr zu sehen war. Tage später tauchten im Hafen von Bayonne giftige Fässer aus dem Hafen von Bilbo auf, die Fischer der Gegend waren gezwungen, ihre Netze schnellstens einzuholen.
Bericht eines Fiesta-Aktivisten
"Als wir die erste Warnung bekamen, aßen wir gerade in der alten Mandoya-Kneipe in der Perro-Straße", erinnert sich einer, der dem Fiesta-Komitee angehörte. "Wir dachten, das Wasser würde höchstens die Kaimauer erreichen. Dies war ein großer Irrtum. Einige wollten es dennoch nicht glauben. Wir brachten unsere Konzert-Lautsprecher und die Marijaia-Figur auf die Bühne des Musikpavillons am Arenal, weil wir dachten, das Wasser käme dort nicht hin." Ein weiterer Trugschluss. "Einige von uns fuhren mit der Gargantua-Figur zum höher gelegenen Circular-Platz in der Innenstadt. Auf dem Hinweg konnten wir die Arriaga-Brücke noch überqueren, als wir zurückkamen, stand sie bereits unter Wasser.“
Glücklicherweise ging das Hochwasser schnell zurück. "Die Flut war riesig, aber es hörte auf zu regnen und der Wasserstand sank sofort. Von da an regnete es monatelang nicht wieder!“ Der Aktivist fügt hinzu: "Es könnte böse klingen, aber letztendlich war es ein Glück, dass alles während der Aste Nagusia (Fiestawoche) passiert ist. Wäre es vorher gewesen, als alle in Ferien waren, hätte es sicher schlimmere Folgen gehabt. Aber weil die Konpartsak mit ihren Hunderten von Leuten sofort aktiv wurden, konnte schnell ein Netz von Hilfsgruppen auf die Beine gestellt werden, die sofort reagierten. Dazu kamen viele andere, die über Mundpropaganda hinzu geholt und in die Putzgruppen integriert wurden. Es wurden Aufgaben verteilt und Arbeitsbrigaden aufgestellt."
Das alles fast ohne Eingreifen der Behörden. Stadtrat und viele aus der Verwaltung waren in Ferien und der Zivilgouverneur zog verächtlich über die Helferinnen und Helfer her, unter denen sich viele organisierte Linke befanden. “Ich erinnere mich an einen Trupp von Feuerwehrleuten aus Hondarribia. Diese gemeinsame Arbeit schuf eine Art von Schlamm-Freundschaft. Man kann es auf den Fotos sehen, die Menschen waren nicht niedergeschlagen, es ist unglaublich, aber man kann sehen, dass sie trotz den Stunden der Angst, die sie durchlebt hatten, guter Stimmung waren".
Angst und Armut
Allein in Bizkaia hatten durch die Überschwemmungen schätzungsweise 26.000 Menschen von einem Tag auf den anderen ihren Arbeitsplatz verloren. Viele fragten sich, wer in der Altstadt von Bilbao wohl noch ein Geschäft eröffnen wolle. Die erste Septemberhälfte war geprägt von Nachrichten über Fässer mit giftigen Produkten, darunter Zyanid, dies wurde zu einer weiteren allgegenwärtigen Sorge. Die freiwilligen Helfer bei den Aufräumarbeiten wurden gewarnt, bei jeder noch so kleinen Verletzung Desinfektionsmittel zu verwenden, da der Boden kontaminiert sein könnte. Es wurden Forderungen nach verstärkten Lebensmittel-Kontrollen laut, da Gerüchte kursierten über den Verkauf von vergammeltem Fleisch.
Rück- und Ausblicke
Vierzig Jahre danach steht das Kasino in Bermeo (als Kulturzentrum) wieder in alter Pracht. Die Altstadt von Bilbo wurde restauriert und renoviert, ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Aus dem Eisenwarenladen Bolsa wurde ein nobles Bürgerzentrum. Außer dem Zeichen über den damaligen Wasser-Höchststand an der Nicolas-Kirche oder an der Rio-Oja-Gaststätte erinnert fast nichts an die tödliche Katastrophe vom 26. August 1983.
Zum 40sten Jahrestag haben die heutigen Comparsersos und Comparseras von Bilboko Konpartsak an die Anstrengung der damaligen Bevölkerung erinnert, ohne große Hilfe von Seiten der Behörden ihre Stadt von Autowracks, Müll und Schlamm zu befreien und neu aufzubauen. Manche mögen sich fragen, ob eine solche Leistung auch heute noch denkbar wäre. Oder ob sie von den Behörden überhaupt zugelassen werden würde. Tatsache ist, dass viele Fiesta-Gruppen über Nachwuchsmangel klagen. Die Tendenz zu Konsum, Spielsucht, Drogen, Handys, Burgerking, Amazon und Markenklamotten hat in dieser Gesellschaft ihre Spuren hinterlassen.
Experten-Visionen
Ob sich eine solche Katastrophe wiederholen könne, wurde der Universitäts-Professor und Wasser-Experte Iñaki Antiguedad gefragt. “Wenn wir über Hochwasser sprechen, müssen wir zwischen den Ursachen und den Folgen unterscheiden. Normalerweise ist die Ursache natürlich, weil es im Vorfeld viel geregnet hat. Die Folgen hingegen haben wenig mit der Natur zu tun. Ob die Wasserlawine nun auf Industrien, Sportzentren oder Häuser trifft, dann sprechen wir von Schäden. Vorhersehbar? Im August 1983 war bekannt, dass es vorher viel geregnet hatte, aber es war nicht vorhersehbar, dass zum Beispiel in Larraskitu 400 Millimeter Wasser fallen würden. Damals gab es weniger technische Hilfe bei der Vorhersage, heute wissen wir besser, was an gefährdeten Flecken passieren kann, wenn es zu viel regnet. Computer helfen dabei, 1983 gab es das noch nicht.“ (3)
Ob die Klimakatastrophe beeinflussen könne, dass es künftig mehr Überschwemmungen oder Dürren gäbe? “In den Berichten des IPCC (Zwischenstaatliche Kommission zum Klimawechsel) wird immer deutlicher, dass der Klimawandel den hydrologischen Zyklus verstärkt, intensiviert und beschleunigt. Die globale Erwärmung stellt niemand in Frage. Aber über Regenfällen und Niederschläge wird nicht gesprochen. Man muss sich vorstellen, je wärmer die Luftmassen, desto mehr Feuchtigkeit können sie speichern, sie erreichen den Taupunkt später. Die Winde transportieren diese Feuchtigkeit, wenn die Luftmasse schnell abkühlt, fällt die Feuchtigkeit als Regen. Der Wasserkreislauf beschleunigt sich in Richtung Extreme, so dass Überschwemmungen, insbesondere sintflutartige Regenfälle, immer häufiger werden. Auch Dürreperioden werden häufiger werden. Bisher haben wir immer gesagt – auch ich – dass Überschwemmungs-Schäden im Baskenland die größte Bedrohung durch Naturereignisse sind. Ich denke, dass wir das ändern oder erweitern müssen, denn mehr als Überschwemmungen wird uns Dürre wahrscheinlich zur größten Bedrohung.“
ANMERKUNGEN:
(1) “40 años de la gran riada: el recuerdo de las horas más oscuras“ (40 Jahre seit der großen Flut: Erinnerung an die dunkelsten Stunden), Tageszeitung El Correo, 2023-08-25 (LINK)
(2) Information aus: “Dos días que inundaron Euskal Herria de agua y de lágrimas“ (Zwei Tage, die das Baskenland mit Wasser und Tränen überfluteten) Tageszeitung Gara, 2023-08-25 (LINK)
(3) "Arrisku kultura gehiago behar genuke datorrenari aurre egiteko" (Necesitaríamos más cultura de riesgo para hacer frente a lo que viene) Tageszeitung Gara, 2023-08-26 (LINK)
ABBILDUNGEN:
(1) Hochwasser Bilbo (elcorreo)
(2) Hochwasser Bilbo (elcorreo)
(3) Hochwasser Bilbo (elcorreo)
(4) Hochwasser Bilbo (elcorreo)
(5) Hochwasser Bilbo (naiz)
(PUBLIKATION BASKULTUR.INFO 2023-08-26)