Unter TAGESAUSFLÜGE werden Reiseziele im Baskenland abseits der Massen, der großen Städte und der Kultur des schnellen Konsums vorgestellt: Wanderwege, Berge, Pyrenäen, Meereskultur, Höhlenkultur, anerkanntes Kulturerbe, regionale Märkte für Viehhandel, landwirtschaftliche Produkte und Kunsthandwerk, Mittelalter-Märkte. Beschrieben werden Orte, Wege, Zielkombinationen.
Die vergessene Bombardierung
Der Landkreis Durangaldea ist nach seiner Hauptstadt Durango benannt, der größten Stadt Bizkaias außerhalb des Großraums Bilbao. Jeden Sommer fahren Millionen von Reisenden auf der Autobahn A8 durch Durangaldea und an Durango vorbei, auf ihrem Weg nach Madrid, Portugal oder Marokko, ohne den Namen auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Vor allem Naturfreund/innen sind es, die hier abbiegen und sich aufmachen zum Naturpark Urkiola, einem Naturschutzgebiet auf 700 Metern Höhe oder um den Anboto-Berg zu erwandern.
Wein aus der baskischen Rioja
Die Rioja-Gegend wird seit der Zeit der römischen Besetzung mit Wein in Zusammenhang gebracht. Dabei ist Rioja einerseits der Name einer autonomen Region des spanischen Staates, zum anderen ist Rioja die Bezeichnung einer der bekanntesten Weinregionen mit geschützter Herkunftsbezeichnung (span: denominación de orígen). Diese Weingegend erstreckt sich über drei Regionen: die Rioja (Rioja Alta, Rioja Baja), Navarra und Araba. Der zum Baskenland gehörende Teil wird deshalb Rioja Alavesa genannt.
Chillida in Gijón – Ibarrola in Llanes
Baskische Kunst gibt es nicht nur im Baskenland zu sehen, Eduardo Chillida und Agustín Ibarrola gibt es auch im nördlichen Asturien zu begutachten, an jeweils besonderen Orten in die Landschaft integriert. Wer in Bizkaia Urlaub macht und an der Nordküste interessante Besuchsziele sucht, kommt über das bergige Kantabrien ins schöne Asturien und verzichtet auch nicht auf baskische Kunstgeschichte. Auf fast 400 Autokilometern erinnern wir uns an Legenden der baskischen Malerei und Bildhauerei.
Das Gebiet von Trapagaran und Arboleda
Vom Wert des Eisenerzes, das in den Bergen am südlichen Nervion-Ufer zu finden war, wussten bereits die Römer. Doch erst technologische Entwicklungen wie die Bessemer-Birne und die Siemens-Technik zur effektiveren Stahlproduktion ermöglichten die massive Ausbeutung dieses natürlichen Reichtums. Die Nähe zu Fluss und Meer ließ außerdem die Transportkosten extrem günstig werden. So wurde diese Grenzgegend zu Kantabrien zum Zentrum des Bergbaus, die Landschaft wurde dort komplett umgegraben.
Vorbildliche Erinnerungsarbeit
Neben dem stagnierenden „Friedensprozess“ bleibt die Aufarbeitung des Krieges von 1936 im Baskenland ein politischer Dauerbrenner. Kein Tag vergeht ohne Nachricht, sei es aus dem Bereich der Politik oder aus der Bewegung der zivilen Gruppen, die an der Aufarbeitung der Geschichte beteiligt sind. Kontinuierlich werden Massengräber von illegal Erschossenen gehoben. Bemerkenswert und beispielhaft im Bereich Geschichts-Aufarbeitung sind die Bemühungen der kriegsbetroffenen gipuzkoanischen Gemeinde Elgeta.
Wanderempfehlungen Lekeitio
Der Küsten- und Fischer-Ort Lekeitio ist nicht nur für seinen netten Hafen, seine Altstadt, die Strände und die malerische Insel reizvoll. Neben diversen Besichtigungen, die den Besuch Lekeitios bereichern, gibt es auch eine Reihe von Wandermöglichkeiten, die alle direkt im Ort ihre Ausgangspunkte haben und nicht schwierig zu begehen sind. Wer sich also ein Gegengewicht zur attraktiven Gastronomie schaffen will, kann sich beim Wandern an Ausblicken aufs Meer oder ins Hinterland erfreuen.
Urzeitliches auf der Hochebene
Im Landkreis Agurain (Salvatierra) verteilen sich 12.500 Einwohner/innen auf 64 Orte, allein 4.800 leben im Hauptort Agurain, einem Ort mit langer Geschichte und regem Leben. Abgesehen vom Gebiet um den Stausee Ullibarri-Ganboa ist die Gegend kein Urlaubsziel, jedoch gibt es eine Vielzahl von verstreuten Ausflugszielen, sehenswerten Objekten verschiedenster Art und Wanderstrecken. Der Landkreis Agurain ist Teil der Hochebene Llanada Alavesa, die leicht hügelig auf mindestens 600 m Höhe liegt.
Die Störche kommen wieder
Dass es im baskischen Süden wieder Wölfe gibt, erfreut die Viehzüchter gar nicht. Die Bären in den Pyrenäen hingegen stören wenig. Der letzte einheimische – Camille genannt – wurde zwar versehentlich erlegt, dafür wurden slowenische Exemplare eingesetzt. Geier- und Adler-Poblationen sind in den Pyrenäen und baskischen Bergketten immer häufiger zu sehen, nachdem sie einst fast verschwunden waren. Im Urdaibai-Gebiet bleiben die Zugvögel das ganze Jahr. Und die Störche sind wieder im Anflug.