Krieg 1936

Die Kategorie KRIEG1936 behandelt die Ereignisse nach dem Militär-Aufstand vom 18.Juli 1936, insbesondere die Folgen des Krieges für das Baskenland: die Vernichtung der Stadt Gernika durch die Legion Condor, Geschichte des Picasso-Gemäldes. Konsequenzen der Diktatur in den baskischen Regionen, die nazistische Intervention während des 2.Weltkriegs in Südfrankreich, das Konzentrationslager Gurs, die Maquis-Guerrilla. Generelles Thema ist die Aufarbeitung von Krieg, Kriegsverbrechen und Diktatur.

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Der Enkel eines Häftlings berichtet

Der Historiker Etxahun Galparsoro, Enkel des Mauthausen-Häftlings Marcelino Bilbao, hat ein Buch über das Konzentrationslager Mauthausen geschrieben. Es beruht auf Erinnerungen und Erzählungen seines Onkels. Ab Sommer 1940 wurden nach Frankreich geflohene Kämpfer der spanischen Republik nach Mauthausen deportiert, darunter viele Basken. Lange bevor der Holocaust begann, wurden dort bereits viele Männer durch harte Arbeit im Steinbruch, Unterernährung und medizinische Experimente vernichtet.

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Brutalität franquistischer Repression

Nach ihrem militärischen Sieg im Baskenland führten die neuen faschistischen Machthaber eine bis dahin ungekannte Strafe ein, die ausschließlich gegen das weibliche Geschlecht angewandt wurde. Frauen und Mädchen wurden öffentlich erniedrigt, indem sie mit kahl geschorenen Köpfen durch die Straßen getrieben und der Lächerlichkeit ausgesetzt wurden. Diese und andere geschlechtsspezifische Strafen wurde während des Krieges und in der Nachkriegszeit zu einer politischen Waffe im gesamten Staat.

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Josefina Lamberto berichtet

Wenn Faschisten Krieg führen begehen sie Gräuel, die für Normalsterbliche kaum vorstellbar sind. Das gilt für die Nazis wie für die Franquisten. Nazis erfanden die Vernichtungslager und machten medizinische Versuche mit Menschen. Franquisten raubten, vergewaltigten und mordeten, lebende Opfer wurden in Erdgruben geworfen. In Navarra gab es keinen Krieg, dort stellten sich die Behörden umgehend auf die Seite der putschenden Faschisten. Alle Opfer in Navarra sind deshalb Mordopfer, 1% der Bevölkerung.

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José Moreno mit 100 Jahren gestorben

83 Jahre nach dem faschistisch-franquistischen Militärputsch vom 18. Juli 1936 sterben die letzten Kämpfer, die sich damals auf Seiten des Baskenlandes und der spanischen Republik den aufständischen Faschisten entgegenstellten. Es verstummen die Stimmen, die aus eigener Erfahrung erzählen können. Verstummt ist nunmehr auch die Stimme von José Moreno Torres aus Bilbao, der vor 100 Jahren geboren wurde und vor 83 Jahren in den Krieg gezogen war, gegen Faschisten aus Spanien, Italien und Deutschland.

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Das Ex-Frauengefängnis in Amorebieta

Das im Herbst 2019 erschienene Buch der Historikerin Ascensión Badiola mit dem Titel “Individuas peligrosas“ (Gefährliche Individuen), dokumentiert die Grausamkeiten, die die gefangenen Frauen in dieser Strafanstalt in Bizkaia während des Franquismus erlebten. Ein Ort, der eigentlich eher einem Friedhof als einem Gefängnis glich. So wurde die Anstalt unter den Gefangenen auch als “der Friedhof der Lebenden“ bezeichnet. Heute ist in dem ehemaligen Karmeliter-Kloster eine katholische Schule untergebracht.

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Entscheidende Schlachten am Lemoatx-Berg

Auch 80 Jahre nach Ende des Spanienkriegs gibt es noch viele dunkle Stellen in der Geschichte, die einer Aufklärung bedürfen. Das beginnt bei der Aushebung von bislang unberührten Massengräbern, in denen von den Faschisten erschossene republikanische Soldaten oder Zivilisten liegen, es geht über die Rekonstruktion der Verteidigung im Baskenland und der stattgefundenen Gefechte und endet bei der Rettung der Bunkeranlagen und Schützengräben, die nach und nach von der Natur überwachsen werden.

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Regierung legt Zahlen vor: 20.000

Der auf den franquistischen Militärputsch folgende Krieg von 1936 und die anschließende Repression forderten in der Region Baskenland (CAV) 19.998 Menschenleben. Dies ist das Ergebnis einer von der baskischen Regierung in Auftrag gegebenen Untersuchung, die den Titel “Bericht über die Verletzung grundlegender Rechte zwischen 1936 und 1978“ trägt. Als Experten hat sich die Regierung eine Professorin für Menschenrechte der baskischen Universität und die Wissenschafts-Gemeinschaft Aranzadi hinzugeholt.

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82 Jahre später keine Rückgabe in Sicht

Carmen García wurde von einem Gericht in Navarra vorgeladen, an einem Schlichtungsverfahren teilzunehmen. Verklagt hatte sie der Bürgermeister von Yesa, Roberto Martínez. “Sie haben meinen Vater erschossen, haben uns Land weggenommen und jetzt wollen sie, dass ich den Mund halte”. Diese Aussage sollte sie nach dem Willen von Martinez zurücknehmen. Denn als Mittäter war der Name von Martinez‘ Großvater gefallen, unter Franco ebenfalls Bürgermeister und an der illegalen Enteignung von Gütern beteiligt.

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