Fußball denken
THINKING FOOTBALL ist ein Film Festival in Bilbao, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Kino und Fußball miteinander zu verbinden. Aber nicht mit Hilfe irgendwelcher propagandistischer Filme über diesen Massensport, sondern mit solchen, die die oft verschwiegene menschliche und solidarische Seite zeigen, die Seite der Rebellen und Außenseiter, die gegen den Strom schwimmen. Organisiert wird es von der Stiftung des Fußball-Vereins Athletic Club Bilbao, mit Unterstützung der Stadtverwaltung Bilbao.
Die diesjährige 4. Ausgabe des Film-Festivals THINKING FOOTBALL in Bilbao findet zwischen dem 4. und dem 19. April statt. Vorführungen gibt es jeweils montags und dienstags, alle Filme werden im BBK-Saal in der Gran Vía 19 in Bilbao aufgeführt, der Eintritt ist frei. Das diesjährige Festival THINKING FOOTBALL umfasst fünfzehn Dokumentarfilme aus den Ländern Brasilien, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Sie werden in Originalversion mit Untertiteln gezeigt. (1)
Fußball gilt allgemein als das größte und weltumspannendste sportliche Ereignis, dem ein milliardenschweres Geschäftsinteresse anhängt. Fußball ist par exellence Ausdruck der Globalisierung, der Vermarktung von Kultur und weltweiter patriarchaler Strukturen. Fußball ist Männersport, im Fußball erfolgreiche Frauen müssen doppelte Leistung bringen und sich mit männlichen Charaktereigenschaften schmücken, um es ganz nach oben zu schaffen. (2016-03-29)
Bekannt ist Fußball auch als gesellschaftliches Phänomen, als oft klassenübergreifende und identitätsstiftende Instanz, im lokalen, regionalen oder nationalen Sinne. In diesem Sinne hat die Soziologie die Erscheinung „Fußball“ von oben nach unten untersucht und manch interessante Feststellungen getroffen. Auch wenn Fußball unter politischen Vorzeichen oft als rechtslastig und rassistisch auftritt, gab es in der Geschichte auch „linke Geschichten“, die Legende St.Pauli ist eines jener Kapitel. In Italien und Brasilien, aber auch im Baskenland gab es wiederholt Protagonisten, die mit dem geschäftstreibenden Mainstream nicht viel am Hut hatten und ihren Ideen von linker Mobilisierung und gesellschaftlicher Veränderung Ausdruck verliehen. In einer kurzen und sicher unvollständigen Aufzählung stehen folgende Namen zu Buche: die Brasilianer Sokrates, Nando, Reinaldo und Afonsinho, die Italiener Damiano Romassi und Riccardo Zampana; der Chilene Caszely, der dem Diktator Pinochet den Handschlag verweigerte; der Argentinier Tamburrini, der von den Schergen der Diktatur gefoltert wurde; der Katalane Oleguer Presas, der Franzose Lilian Thuram; auch Deutsche wie Volker Ippig, Ewald Lienen oder Thomas Helmer. Auch baskische Namen verdienen hier eine Erwähnung: Iribar, Aranburu, Labaka, Zubikarai, Rekarte – die Liste ist unvollständig. Viele dieser Geschichten zusammengefasst hat der Schriftsteller und sicherlich Fußball-Liebhaber Quique Peinado in seinem in spanischer Sprache erschienenen Buch „Futbolistas de Izquierdas“ (Linke Fußballer). (2)
Solche Geschichten, die nicht täglich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen, wie die Geschichte eines schwulen Clubs oder eines Nationalteams, über das noch nie geschrieben wurde, werden beim THINKING FOOTBALL Film-Festival erzählt.
Wie jedes Jahr wird der sog. Publikumspreis mittels Publikumsbeteiligung an den besten Film verliehen. Dieser Preis beinhaltet eine Geldsumme, die die Macher des Gewinner-Films an ein soziales Projekt im sportlichen Bereich spenden müssen. Die Gewinner der Vorjahre sind „Los Rebeldes del Fútbol“ (Gilles Pérez und Gilles Rof, Frankreich 2012) im Jahr 2013, „Next Goal Wins“ (Mike Brett und Steve Jamison, England 2014) in der Ausgabe 2014 und „Democracia em preto e branco“ (Pedro Asbeg, Brasilien 2015) im Jahr 2015. Eine Video-Zusammenfassung der Ausgabe von 2015 ist unter folgendem Link zu sehen (Link).
Stiftung Athletic Bilbao
Ins Leben gerufen wurde das thematische Film-Festival von der 2002 gegründeten Stiftung des Fußballclubs Athletic Bilbao (Athletic Club Fundazioa). Die gemeinnützige Organisation ist verantwortlich für die Nachwuchsarbeit des Clubs, sowie für Vermittlung und Promotion der sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten des Clubs, auch über den Fußball hinaus. Mit ihrer Arbeit soll sie die historischen, philosophischen und kulturellen Werte des Clubs vermitteln und unterstützend wirken bei einer sozialen Integration von Kindern und Jugendlichen. Das Film-Festival THINKING FOOTBALL ist eine der kulturellen Aktivitäten der Stiftung, ein Event von sportlicher und geschichtlicher Dimension.
Berliner Festival-Pioniere
„Als das 11mm Fußball-Film-Festival vor 13 Jahren zum ersten Mal stattfand, war es das erste und einzige Fußball-Film-Festival weltweit. Seitdem sind Fußball- und Film-Liebhaber auf der ganzen Welt dieser Idee gefolgt und haben eigene Festivals und Filmreihen ins Leben gerufen“. So stellte das Berliner FFF 2016 sein Festival vor. Soeben zu Ende gegangen (17. bis 21.März 2016) war das diesjährige Programm eine internationale Fußball-Festival-Schau, denn: „In diesem Jahr wollen wir mit neun internationalen Fußballfilmfestivals gemeinsam den Fußballfilm feiern. 11mm freut sich auf die Organisatoren aus aller Welt, die bei 11mm 2016 jeweils einen eigenen Film aus ihrem Land präsentieren“. Berlin stellte also nicht nur Fußball-Filme vor, sondern auch die internationalen Foren, bei denen die Streifen vorgestellt werden (3).
1. Boas-Vindas, Rio de Janeiro: CINEfoot
2. Welcome, Australia: Football Film Festival
3. Welkom, Amsterdam: Total Film Festival
4. Welkom, Bienvenue, Willkommen, Brüssel: 11mm goes Brussels
5. Benvinguda, Barcelona: Offsidefest
6. Bienvenue, Paris: La Lucarne
7. Bevenuto, Roma: Terzo Tempo Film Festival del Calcio solidale
8. Säli, Basel: Flutlicht Fußball Film Festival
9. Kangei, Yokohama: Yokohama Football Film Festival.
Es fällt natürlich auf, dass THINKING FOOTBALL Bilbao in dieser Liste fehlt. Was die schlichte Ursache haben könnte, dass in Bilbo noch keine eigene Produktion gemacht wurde. Gleichzeitig macht dieses Fehlen deutlich, dass es weltweit wohl noch ein paar mehr Fußball-Film-Festivals gibt, die in Berlin ebenfalls ungenannt geblieben sind.
Programmübersicht Bilbo
4. April: 19:00h. Eröffnung des Festivals und Ausstrahlung des Streifens „I believe in miracles“ (Johnny Owen, England 2015), 104 Min. Englisch, Original mit spanischen Untertiteln.
5. April: 18:00h. „Watching the ball“ (Martin Kleinmichel, Holland 2014), 13 Min. Spanisch. / „O futebol“ (Sergio Oksman, Spanien 2014), 68 Min. / 20:00h. „Geraldinos“ (Pedro Asbeg, Brasilien 2015), 68 Min, Portugiesisch mit span. Untertiteln.
11. April: 18:00h. „Destino Fútbol: Socrates, el artista del fútbol” / „El viaje de San Marino” (Martin und Damián Ainstein, Spanien USA 2015), 48 und 27 Min. Portugiesisch mit span. Untertiteln / Italienisch mit span. Untertiteln. / 20:00h. „Blanco, celeste y blanco” (Camilo Antolini, Argentinien 2015), 51 Min. Castellano.
12. April: 18:00h. „Padres Hooligans” (Alba Gomez, Alba Cid, Sara Zelich, Katalonien 2015), 12 Min. Castellano / „Sunakali” (Bhojraj Bhat, Nepal 2014), 51 Min. Nepalesisch mit spanischen Untertiteln. / 20:00h. Informe Robinson: „La leyenda deTittishev” / „La Lazio de las pistolas” (Luis Fermoso und Raúl Roman, Spanien 2015 und 2016), 26 und 36 Min. Castellano
18. April: 18:00h. „Le Terrain“ ( Agnès und Xabi Molia, Frankreich, 2014), 74 Min. Französisch mit spanischen Untertiteln. / 20:00h. „Gascoigne“ (Jane Preston, Großbritannien 2015), 90 Min. Englisch mit spanischen Untertiteln.
19. April: 18:00h. „Gol de Cuba” (Remo Beutels, Belgien 2013), 70 Min. Castellano / 20:00h. „Una meravigliosa stagione fallimentare“ (Mario Bucci, Italien 2015), 90 Min. Italienisch mit spanischen Untertiteln.
Die Filme im Einzelnen
„I believe in miracles“ (Johnny Owen, England 2015, 104 Min. Englisch, Original mit spanischen Untertiteln) „I believe in miracles“ erzählt die Geschichte des legendären englischen Clubs Nottingham Forest von Manager Brian Clough (und seinem Assistenten Peter Taylor), die das Team in der zweiten Liga übernahmen und es ganz nach oben brachten, bis zu den Siegen im Europa-Cup der Landesmeister von 1979 und 1980. Basierend auf wundervollen Archivbildern, einer spektakulären Filmmusik und Interviews mit Spielern wie Viv Anderson, Garry Birtles, Kenny Burns, Trevor Francis, Larry Lloyd, John McGovern, Martin O'Neill oder John Robertson lässt der Regisseur Johnny Owen eine Geschichte wieder aufleben, die für einen Fußball steht, der sich vielleicht nicht wiederholt.
„Watching the ball“ (Martin Kleinmichel, Holland 2014, 13 Min. Spanisch) „Watching the ball“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Zeichentrick-Künstlern aus fünf Ländern, die die Faszination und die Gefahren eines fanatischen Fußballfiebers schildern. 22 Spieler, ein Ball, 6 Astronauten, ein Gefängnis und 500 Millionen Zuschauer. Dieser originelle Zeichentrickfilm handelt davon, warum Fußball nicht im Weltraum übertragen werden kann, wie Ironman das Endspiel zuhause verfolgt und wie eine Gruppe von Fans zu einem riesigen Monster wird.
„O futebol“ (Sergio Oksman, Spanien 2014, 68 Min.) Sergio und sein Vater Simão haben sich seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen. Pünktlich zur WM von 2014 reist Sergio in seine Geburtsstadt São Paulo mit dem Ziel, Simão zu treffen, mit ihm die Meisterschaft zu erleben und Fußball zu schauen, wie sie es in seiner Kindheit taten. Die Wiederbegegnung scheint perfekt geplant zu sein: ein ganzer Monat zusammen, ein Monat, der vom Spielplan der WM bestimmt ist. Übereinstimmend verbringen sie die Tage, die Wiederbegegnung zwischen Vater und Sohn verlagert sich auf unvorhersehbares Terrain und die Abmachung, alle Spiele der Meisterschaft gemeinsam zu verfolgen, deutet auf ein gefährliches Ritual hin.
„Geraldinos“ (Pedro Asbeg, Brasilien 2015, 68 Min, Portugiesisch mit span. Untertiteln) Das Maracaná in Rio de Janeiro ist vielleicht das bekannteste Stadion der ganzen Welt. Wenn nicht, dann zumindest das symbol-trächtigste. Es wurde 1950 zur ersten Weltmeisterschaft in Brasilien eingeweiht. Maracaná verfügte von Beginn an über einen Bereich, der Geral (General) genannt wurde, ein Raum, der dem Publikum im Allgemeinen zugedacht war. Hier hatten alle Zugang und konnten das Spiel kommentieren. Mit der Renovierung für die Weltmeisterschaft von 2014 wurde dieser Bereich abgeschafft. „Geraldinos“ (unter diesem Namen waren alle bekannt, die dort Platz fanden) dokumentiert das Verschwinden dieses Raumes, berichtet über die letzten zehn Spiele seiner Existenz und erlaubt uns, seine Fans kennenzulernen. Der Regisseur Pedro Asbeg gewann beimThinking Football Film Festival 2015 den Publikumspreis für den besten Film mit dem Streifen „Democracia em preto e branco“.
„Destino Fútbol: Socrates, el artista del fútbol” / „El viaje de San Marino” (Martin und Damián Ainstein, Spanien USA 2015, 48 und 27 Min. Portugiesisch mit span. Untertiteln / Italienisch mit span. Untertiteln) „Destino Fútbol“ ist ein bekanntes Dokumentar-Programm des US-Kanals ESPN, der auf dem ganzen Kontinent ausstrahlt. Geleitet vom argentinischen Journalist Martin Ainstein, bietet „Destino Fútbol“ Dokumentarfilme mittlerer Länge von hoher Qualität, die Geschichten über Menschen auf der Bühne dieses Massensports erzählen. BeimThinking Football Film Festival werden in diesem Jahr zwei seiner Arbeiten präsentiert. Die erste ist ein intimes Portrait des Fußballers Socrates, erstellt mittels Aussagen von Personen, die sein Leben und Werk kannten. Der zweite Film mit dem Titel „El viaje de San Marino“ begleitet die kleinste und im FIFA-Ranking letzte Länder-Auswahl Europas bei ihrem Klassifikations-Spiel für die WM gegen England in Wembley.
„Blanco, celeste y blanco” (Camilo Antolini, Argentinien 2015, 51 Min. Spanisch) Der Dokumentarfilm wurde für das prestigereiche Programm 30x30 des Kanals ESPN erstellt und handelt vom Leben des Osvaldo Ardiles, erster argentinischer Fußballer, der in England spielte und der dort den Ausbruch des Malvinen-Kriegs erlebte. Anhand seiner und Aussagen von anderen, zum Beispiel seines Mitspielers Ricardo Villa, zeigt der Dokumentarfilm die innere Zerrissenheit, die ein hervorragender Spieler erlitt, als er erleben musste, wie sein Heimatland und das Land, in dem er lebte, einen blutigen Krieg austrugen.
„Padres Hooligans” (Alba Gomez, Alba Cid, Sara Zelich, Katalonien 2015, 12 Min. Castellano) Jedes Wochenende während der Saison treten die Kinder des C.F. Singuerlín zum Wettkampf an. Von den Rängen aus werden sie von ihren Familien angefeuert, die jedes Tor feiern und jede Niederlage beklagen als wäre es das letzte Mal. Padres Hooligans ist ein dokumentarischer Kurzfilm, der nicht anklagt, sondern Zeichen setzt. Bei Thinking Football wird er als Beitrag des Off-Side-Film Festivals von Barcelona gezeigt.
„Sunakali“ (Bhojraj Bhat, Nepal 2014, 51 Min. Nepalesisch mit spanischen Untertiteln) Mugu ist eine der wenig entwickelten Regionen im Osten Nepals. 2011 waren neunzig Prozent aller Frauen Analphabetinnen und seither hat sich daran wenig geändert. Sunakali erzählt den mühsamen Weg des weiblichen Fußballteams von Muguhasta zur nationalen Meisterschaft, wo die Mädchen die Möglichkeit hätten, ihre Träume wahr zu machen. „Sunakali“ wird bei Thinking Football vom Mendi-Film-Festival Bilbao vorgestellt. (4)
„Informe Robinson: La leyenda de Tittishev” / „La Lazio de las pistolas” (Luis Fermoso und Raúl Roman, Spanien 2015 und 2016, 26 und 36 Min. Castellano) „Informe Robinson“ ist im soanischen Staat das große Aushängeschild für die Produktion von qualitativ hochwertigen Dokumentarfilmen über sportliche Themen fürs Fernsehen. Mit wohlbedachtem Drehbuch und sorgsamer Regieführung geht es darum, menschliche Geschichten zu erzählen, wobei der Sport als Vehikel dient. Ein Teil des Teams von „Informe Robinson“ stellt bei Thinking Football zwei seiner letzten Filme vor: „La leyenda de Tittishev“ erzählt die unglaubliche Geschichte von Steve Davies, einem Fußballfan, der es schafft, bei einem Freundschaftsspiel seines Clubs West Ham mitzuspielen. „La Lazio de las pistolas“ ist eine Reportage, die den Umkleideraum von Lazio Ende der sechziger Jahre portraitiert, das Team, das den ersten Scudetto der Vereins-Geschichte gewann, als der Club völlig zerstritten in Händen zweier Clans war und die Spieler ständig eine Pistole bei sich hatten. Heute definieren sich dieselben Spieler als „Trupp offensichtlich Verrückter“.
„Le Terrain“ (Agnès und Xabi Molia, Frankreich, 2014, 74 Min. Französisch mit spanischen Untertiteln) In den marginalisierten Stadtteilen der großen französischen Städte stellt der Fußball eine der wenigen Hoffnungen für sozialen Aufstieg dar, eine der wenigen Möglichkeiten, sich dafür zu rächen, am falschen Ort geboren zu sein. Dort, wo die Republik versagt, wo die öffentlichen Behörden praktisch nicht anwesend sind, und wo die Schulen am Abgrund stehen, drückt sich der Wunsch voranzukommen darin aus, gegen einen Ball zu treten. Und manchmal kann einer dank dieser Tritte zum Held werden. In diesem Kontext ist das Fußballfeld weit mehr als eine Talentfabrik. Es ist wie ein Heiligtum, eine Gegen-Gesellschaft, die den Druck und die Zerwürfnisse zwischen den Nachbarn wiederspiegelt. „Le Terrain“ dokumentiert während einer ganzen Fußballsaison den anonymen und fundamentalen Kampf, der die Spieler zum Sieg (oder auch nicht) gegen das Gesetz des Plattenbaus führt.
„Gascoigne“ (Jane Preston, Großbritannien 2015, 90 Min. Englisch mit spanischen Untertiteln) Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien tauchte eine neue Figur auf, die den Fußball-Olymp besteigen wollte: Paul Gascoigne. Ein talentierter und rebellischer junger Mann, der mit seinen Tränen nach der Niederlage im Halbfinale zum Idol ganz Englands wurde. Seit jenem Moment wurde Gascoigne zu einem Symbol für das Beste und Schlechteste im Fußball gleichzeitig, er zog das Interesse der Regenbogenpresse auf sich. Klasse und Extravaganz auf dem Rasen und Alkoholprobleme außerhalb des Stadions kennzeichneten eine Karriere, die dieser Film dokumentiert, mit Aussagen des Protagonisten als Leitfaden.
„Gol de Cuba” (Remo Beutels, Belgien 2013, 70 Min. Castellano) Das kleine Dorf Zulueta ist die Wiege des kubanischen Fußballs. Seit spanische Einwanderer ein Jahrhundert zuvor den Fußball auf die Insel brachten, haben die Bewohner von Zulueta die Tradition aufrecht erhalten, das Spiel wurde zu ihrer Lebensform. Im Sommer 2010 war das gesamte Dorf im Bann der Weltmeisterschaft. Auf diesen Event warten sie alle vier Jahre und niemand genießt ihn so wie sie, nicht auf Kuba und vielleicht an keinem anderen Ort der Welt.
„Una meravigliosa stagione fallimentare“ (Mario Bucci, Italien 2015, 90 Min. Dt: Eine wundervolle Saison im Bankrottzustand. Italienisch mit spanischen Untertiteln) Der Hintergrund: 2013, eine Stadt im Süden Italiens verseucht vom Skandal der Fußballwetten, ein bankrotter Club, der Spenden braucht, um den Transport des Teams in andere Städte zu finanzieren, eine ultimative Kampagne, um den Club zu retten, der auf den untersten Plätzen der zweiten Liga vor sich hinkrebst, Versteigerungen zu Gunsten des Clubs bei denen sich keine Käufer einfinden ... und zuletzt die Unterstützung der gesamten Fangemeinde. „Eine wundervolle Saison im Bankrottzustand“ beschreibt die unglaubliche Geschichte, wie sich ein Team und eine Stadt aus Liebe zu ein paar Farben gegen alle Widrigkeiten stemmen. Der Film erhielt den ersten Preis beim internationalen Fußball Film Festival 11mm in Berlin. (Link)
ANMERKUNGEN:
(1) Thinking Football Film-Festival, Stiftung Athletic Bilbao (Link)
(2) Futbolistas de Izquierdas, von Quique Peinado, Verlag-Edition Léeme, 2014
(3) Das 11mm Fußball-Film-Festival ging 2016 in seine 13. Ausgabe (11mm FFF). Die im Programm gezeigten Filme waren Vorschläge von anderen FFFs. Über die einzelnen Filmtitel sind Links zu den Festival-Webs zu finden. (Link)
(4) Mendi Film Festival Bilbao: seit 2014 veranstaltetes Film-Festival, das Berge (mendi) zum Thema hat. (Link)
FOTOS:
(1) Thinking Football Film Festival, Logo 2015
(2) Stadion Athletic Bilbao: Fans zeigen ein Transparent “Welcome Refugees”. (Foto Archiv Txeng – FAT)
(3) San Mamés ist der Name des neuen Stadions von Athletic Bilbao (FAT)
(4) Szene aus einem Europacup-Spiel in Bilbao (FAT)
(5) Szene aus einem Europacup-Spiel in Bilbao (FAT)
(6) Spiel-Foto aus dem baskischen Fernsehen ETB1
(7) Spiel-Foto aus dem baskischen Fernsehen ETB1