Kirolak bedeutet Sport
Wussten Sie, wieviele Pelota-Versionen es gibt? Nein? Der Artikel gibt Auskunft über das sportliche Geschehen im Baskenland. Alphabetisch angeordnet sind nicht nur die bekanntesten Namen aus Fußball und Radsport, zu Wort kommen auch die typisch baskischen Sportarten wie Pelota und Holzhacken, sowie die überaus populären Ruderwettbewerbe. Auch und insbesondere Frauen im Sport – ansonsten oft die Stiefkinder auf Seite 27 der Sportberichte, erhalten Raum und Nennung.
Wer ist wer im baskischen Sport? Athletinnen und Athleten, Teams und Besonderheiten der baskischen Sportlandschaft, von Pelota bis Rudern, von Holzfällen bis Fußballspielen.
Acero, Eneko
Der Surfer Eneko Acero (*1977) gewann 1999 den europäischen Surf-Titel, nachdem er zuvor alle Einzelwettbewerbe gewonnen hatte. Mittlerweile leitet er eine Surfschule.
Añorga KKE (Frauen-Fußball)
Das mittlerweile in der zweiten Liga spielende Frauen-Fußball-Team Añorga Kirol eta Kultur Elkartea gewann 1992, 1995 und 1996 die spanische Meisterschaft und dreimal den Pokal: 1990, 1991,1992. Die Frauen-Abteilung von Añorga (Stadtteil von Donostia / San Sebastián) leistete Pionierarbeit im Frauen-Fußball.
Aranburu, Aritz
Aranburu ist ein Surfer aus Getaria (*1985), 2007 wurde er Europameister und nahm seither mehrfach an der World Tour teil. Für das Jahr 2007 wurde er von der baskischen Regierung als bester baskischer Sportler geehrt. In der Saison 2010/2011 besiegte er im Duell den 11-maligen Weltmeister Kelly Slater.
Arconada, Luis Miguel
Arconada (*1954) verbrachte seine ganze Karriere als Torhüter bei Real Sociedad San Sebastián, von 1974 bis 1989. Zwischen 1977 und 1985 hütete er das Tor der spanischen Auswahl, unter anderem im Finale der Europa-Meisterschaft gegen Frankreich 1988. Arconada spielte für La Real 551 Spiele, 414 in der Liga. 1981 und 1982 gewann er mit dem Team die beiden einzigen Liga-Titel, 1987 den Pokal. Bis heute gilt er als Torhüter-Legende von Real Sociedad. International erlebte er je zwei Welt- und Europameisterschaften.
Astarloa, Igor
Baskischer Radrennfahrer, der 2003 sensationell die Straßen-Weltmeisterschaft gewann. Nachdem er 2009 seine Karriere beendet hatte, wurde er 2010 des Dopings überführt.
Athletic Club de Bilbao (Frauen)
Das Frauenteam von Athletic, bei dem nur im Baskenland geborene Spielerinnen aktiv sind, konnte in der seit 1988/89 ausgespielten spanischen „Super-Liga“ große Erfolge erzielen. Die Frauen-Abteilung ging 2002 aus einer Fusion mit Leioa EFT hervor, bereits im ersten Jahr gewann das Team die Meisterschaft. Die letzten Liga-Spiele wurden im Stadion San Mames ausgetragen, dabei kamen bis zu 35.000 Zuschauer/innen, bis heute ein Rekord im Frauen-Sport. Insgesamt fünf Mal gewann Athletic Femenino die Meisterschaft: 2003, 2004, 2005, 2007 und 2016. Dazu kommen drei zweite und fünf dritte Plätze. Auf europäischer Ebene gab es bisher keine Erfolge.
Athletic Club de Bilbao (Männer)
Fussballclub in Bilbao, bei dem ausschließlich Baskinnen und Basken spielen, eine Tatsache, die ihn weltbekannt gemacht hat. Im Jahr 1898 von englischen Ingenieuren gegründet, ist Athletic neben dem FC Barcelona und Real Madrid der einzige Verein, der immer in der ersten Liga spielte. 24 Mal wurde der Club Pokalsieger, acht Mal spanischer Meister, zuletzt 1984. Zwei Mal stand der Verein in europäischen Finalen, 1977 im damaligen UEFA-Cup gegen Juventus Turin, 2012 gegen Atletico Madrid, beide Male ging Athletic als Verlierer vom Platz. 2015 gewann das Team gegen den FC Barcelona den spanischen Supercup.
Beloki, Joseba
Beloki (*1973) war Radrennfahrer, der seit 1993 als Profi fuhr. Berg- und Zeitfahren zählten zu seiner Spezialität. 2002 wurde er Zweiter bei der Tour de France hinter dem später disqualifizierten Armstrong, insgesamt dreimal kam er bei diesem Rennen aufs Podium. Ein schwerer Sturz wurde zum Wendepunkt seiner Karriere, er kam nicht mehr zu seiner Form zurück. Unregelmäßigkeiten brachten ihn in Dopingverdacht, unrühmlich beendete er seine Karriere.
Bera Bera (Frauen-Handball)
Bera Bera ist das Handball-Team aus Donostia (San Sebastian), seit 27 Jahren in der ersten Liga. Das Team gewann viermal die spanische Meisterschaft (2013-2016), fünfmal den Pokal und sechsmal den Supercup. 2008 wurde ein europäisches Halbfinale erreicht. Erfolgreichste Spielerin war Eli Pinedo, die 2016 nach 16 Jahren ihre Karriere beendete.
Bilbao Basket
Der Basketball-Club wurde im Jahr 2000 gegründet mit dem ausdrücklichen Ziel, ein Team in die erste Liga zu bringen. Lange Zeit herrschte der Hauptaktionär diktatorisch, die Sponsoren wechselten fast halbjährlich wegen diversen Bankrotts. Größter Erfolg waren das Europa-Finale 2013 und das Meisterschafts-Finale gegen Barcelona 2011.
Club Atlético Osasuna
Fußball-Club aus Pamplona (bask: Iruñea), 1920 durch Fusion zweier Clubs gegründet, der Begriff „Osasuna“ ist baskisch und bedeutet Gesundheit. Osasuna wurde wie Real Madrid, FC Barcelona und Athletic Bilbao nie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und gehört folglich zu gleichen Anteilen den Klubmitgliedern. Der Verein trägt seine Heimspiele im Stadion El Sadar vor 20.000 Zuschauer/innen aus (1967 eröffnet) und unterhält seit 1982 die Fußballschule Tajonar, in der Nachwuchsspieler ausgebildet werden. Bekanntester Ex-Spieler ist Javi Martinez (Athletic Bilbao, B.München).
In der Saison 1934/35 spielte Osasuna erstmals in der 1.Liga, insgesamt waren es (bis 2017) 27 Spielzeiten in der Ersten. Beste Ränge waren zwei vierte 1990/91 und 2005/06. Im Jahr 2000 kehrte Osasuna in die 1.Liga zurück, stieg 2014 ab und schaffte 2016 erneut den Aufstieg. Größter Erfolg des Clubs war das Finale des spanischen Pokals 2005 gegen Betis Sevilla (1:2 n.V. verloren). Osasuna nahm viermal am UEFA-Pokal teil. 2006/07 scheiterte er in der Champions League Qualifikation gegen den Hamburger SV und spielte den UEFA-Cup. Dort traf er im Viertelfinale auf Bayer Leverkusen. Das Hinspiel wurde auswärts 3:0 gewonnen, das Rückspiel 1:0. Erst im Halbfinale schied Osasuna gegen den späteren Sieger FC Sevilla aus.
Clemente, Javier
Bei Athletic Bilbao ist Javier Clemente (1950) eine Legende, als Spieler wie als Trainer. Mit ihm als Trainer holte Athletic 1984 seine letzte Meisterschaft, seine Spieler-Karriere musste er wegen Verletzung früh beenden. Die Stationen seiner Trainer-Karriere sind fast unzählig: Español (dreifach), Atletico Madrid, Betis Sevilla, Real Sociedad, Olympique Marseille, Teneriffa, Murcia, Valladolid, Gijon. Bei seinem Lieblingsclub Athletic Bilbao war er in drei Etappen. Daneben coachte er die spanische Nationalelf sechs Jahre lang, auch die von Kamerun und Libyen, mit der er es schaffte, ohne regulären Sieg Afrika-Meister zu werden. Clemente ist in den Medien bekannt und geschätzt als bissiger Kommentator, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Er stammt aus Barakaldo, einige Vorfahren waren Anarchisten.
Deportivo Eibar
Der Fußball-Verein aus der Waffenstadt an der Grenze zwischen Bizkaia und Gipuzkoa wurde 1940 gegründet, während der spanischen Franco-Diktatur. Der Club tingelte regelmäßig zwischen Liga zwei und drei. 2014 wurde sensationall der Aufstieg in die erste spanische Liga erreicht, zur Überraschung aller Fachleute konnte sich das Team des sympathischen Trainers Gaizka Garitano halten, in dessen Stadion gerade mal 6.500 Zuschauerinnen passen. Auch 2017 war Abstieg in Eibar ein Frendwort.
Deportivo Alaves
Fussball-Club der baskischen Hauptstadt Vitoria/Gasteiz, derzeit in der 1.Liga. 1998 stieg der Club nach 42 Jahren wieder in die 1.Liga auf. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war die Finalteilnahme im UEFA-Cupa 2001 mit einer dramatischen 4:5 Niederlage (n.V. mit Golden Goal) gegen den FC Liverpool. 2003 kam ein erneuter Abstieg, die bis in die dritte Liga führte. 2016 überraschend der Wiederaufstieg in die Erste Liga. Der Club spielt im Mendizorrrotza-Stadion vor 20.000 Zuschauer/innen.
Etxeberria, Joseba
Etxeberria (*1977) lernte das Kicken bei Real Sociedad, wurde aber mit 17 Jahren aussortiert und an Athletic verkauft. In Bilbao verbrachte er seine weitere Karriere und wurde zu einem der berühmtesten und wegen seiner Treue beliebtesten Spieler. Für Athletic machte er 514 Spiele, die letzte Saison verzichtete er auf Bezahlung, was ihm bei den Fans einen Heldenstatus verschaffte. 53 Mal war er für die spanische Auswahl tätig.
Frontón
Platz oder Halle, um den baskischen Volkssport Pelota zu spielen. Frontons weisen in der Regel drei Spielwände auf und sind auf der rechten Seite offen für Zuschauer/innen oder Tribünen. Die Frontons in Iparralde haben nur eine Frontwand.
Indurain, Miguel
Baskischer Radsportler (*1964), der von 1991 bis 1995 fünf Mal in Folge die Tour de France gewann, und dazu zwei Mal den Giro de Italia, eine Weltmeisterschaft und einen Olympiasieg errang.
Guerrero, Julen
Seine gesamte fußballerische Karriere verbrachte Guerrero (*1974) bei Athletic Bilbao, trotz verschiedenen Millionen-Angeboten europäischer Clubs, u.a. Real Madrid. Mit 19 debütierte er für die spanische Auswahl, spielte eine Europa- und zwei Welt-Meisterschaften. Einer der legendären Kicker von Athletic.
Iribar, José Ángel „Txopo“
Der liebevoll „Txopo“ (Pappel) genannte Torhüter (*1943) ist in Bilbao eine lebende Legende, seine gesamte Karriere verbrachte er bei Athletic. Daneben war er 12 Jahre für die spanische Auswahl aktiv. 1962 wechselte Iribar zu Athletic Bilbao und entwickelte sich dort zu einem der besten Torhüter der Primera División, 1964 wurde er spanischer Nationaltorhüter. Mit seinem Club gewann er 1969 und 1973 den Pokal (damals noch Franco-Pokal genannt) und erreichte 1977 das UEFA-Finale. Insgesamt absolvierte Iribar 49 Länderspiele für sein Land. Er nahm an der Weltmeisterschaft 1966 teil und stand bei allen Vorrunden-Spielen im Tor, darunter bei der 1:2-Niederlage gegen Westdeutschland. Bei diesem Turnier begegnete Iribar der russischen Torwart-Legende Lew Jaschin. Größter internationaler Erfolg Iribars war der Gewinn der Europameisterschaft 1964. Im Dezember 1976, vor dem Ligaspiel gegen Real Sociedad, trugen Iribar und Reals Spielführer Kortabarria die illegale baskische Flagge in den Mittelkreis – es war das erste öffentliche Zurschaustellen der Flagge nach dem Tod von General Franco. Iribar beendete seine Karriere 1980 nach 466 Ligaspielen für Athletic und wechselte in den Trainerstab. Von 1983 bis 1986 trainierte er die zweite Mannschaft Bilbaos, in der Saison 1986/87 die erste Mannschaft. Später coachte Iribar eine Zeit lang die baskische Fußball-Auswahl.
Laiseka, Roberto
Der Radrennfahrer Laiseka (*1969) debütierte 1994 beim Team Euskaltel-Euskadi und verbrachte hier seine Karriere bis zum Rückzug 2007. Seine Erfolge feierte er bei Bergetappen, u.a. bei der Spanien-Rundfahrt. Sein größter Erfolg war der Etappensieg bei der Tour de France 2001, als er die Bergankunft Luz Ardidien gewann.
Lejarreta, Mariano
Radrennfahrer (*1957), der zwischen 1979 und 1992 als Profi fuhr. Er gewann 52 Rennen, seine Epoche war geprägt von den ersten Direktübertragungen aus dem Radsport. 1982 gewann er die Spanien-Rundfahrt, er erreichte einige gute Ergebmisse bei Tour und Giro. Den Klassiker von San Sebsatian gewann er dreimal.
Lizarazu, Bixente
Französisch-baskischer Fussballer (*1969), der nicht nur bei Bayern München spielte und mit Frankreich Weltmeister wurde, sondern auch ein Jahr bei Athletic Bilbao aktiv war, dem Club, bei dem nur Basken spielen.
Llorente, Fernando
Der Fußballer (*1985) stammt aus Navarra wurde aber in der Talentschule von Athletic Bilbao ausgebildet, bevor er 2005 in der ersten Liga debütierte und in den nächsten Jahren zum Torjäger wurde. 2013 schied er in Unfrieden aus Bilbao und schloss sich Juventus Turin an, wo er in zwei Jahren zwei Meisterschaften gewann, dann aber Richtung FC Sevilla aussortiert wurde. Der Erfolg in Andalusien blieb aus, Llorente wurde nach England weiter gereicht zu Swansea. In Südafrika wurde er 2010 Weltmeister (mit 40 Minuten Einsatz), Europameister 2012 wurde er ohne Spielminuten.
Martinez, Javi
Das Fußballspiel lernte Javi Martinez (*1988) in Clubs zwischen Logroño und Navarra. Von Osasuna kam er 2006 nach Bilbao zu Athletic, wo er 6 Jahre erfolgreich spielte, bevor Bayern München seine hohe Ablöse zahlte, um ihn aus seinem Vertrag herauszukaufen. Martinez wurde mit der spanischen Elf Welt- und Europameister, mit Bayern gewann er die Championsleague und weitere Titel.
Mayo, Iban
Radrennfahrer (*1977), der von 2000 bis 2007 als Profi fuhr und guter Bergfahrer war. Er gewann die Baskenland-Rundfahrt 2003, die Dauphine Liberé 2004, daneben die Alpe d'Huez-Etappe der Tour 2003 und eine weitere beim Giro. Wegen Doping wurde er zwei Jahre gesperrt und beendete deshalb seine Karriere 2008.
Oiartzun KE (Frauen-Fußball)
Im Jahr 1981 wurde die Frauen-Abteilung des Sportclubs in der gipuzkoanischen Kleinstadt Oiartzun gegründet, sie gehörte zu den ersten im Baskenland. Umgehend stellte sich der Erfolg ein, von drei Pokalfinalen wurden zwei gewonnen. Als Ende der 80er Jahre die spanische Frauenliga gegründet wurde, war Oiartzun KE unter den ersten Meisterinnen (1991). Als 2001 die Superliga gegründet wurde fehlte es an Mitteln, weiterhin erstklassig zu bleiben. Erst 2015 stieg das Team wieder in die Erste auf und müht sich seither um den Klassenerhalt gegen starke Teams wie Barca, Atletico, Español, Vallecano, Athletic oder Valencia.
Olano, Abraham
Höhepunkt der Karriere des Radrennfahrers Olano (*1970) war der WM-Sieg 1998. Daneben gewann er verschiedene Straßenrennen, Rund- und Zeitfahrten, darunter die Spanien-Rundfahrt. Seine Profi-Laufbahn begann er 1992 und beendete sie zehn Jahre später.
Olazabal, José María
Olazabal (*1966) aus Hondarribia ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten baskischen Golfer. 1994 und 1999 gewann er die Masters-Turniere in Augusta und nahm sieben Mal am Ryder-Cup teil, bei vier Siegen.
Pelota
Typisch baskisches Ballspiel mit verschiedenen Varianten und zwei oder vier Akteuren. Die bekanntesten Versionen sind Pelota Mano (Hand), Pelota Palo (Holzschläger), Cesta Punta und Remonte (strohgeflochtener Korb). Mit einer Ausnahme wird in einem Feld mit drei Wänden gespielt. In praktisch jedem baskischen Dorf ist ein offener Frontón oder eine Pelota-Halle zu finden. In Iparralde bestehen die traditionellen Frontóns aus einer einzigen Frontwand. Vor allem die Meisterschaften von Pelota Mano finden in der Bevölkerung und in den Medien allergrößte Beachtung. Ausgetragen werden Txapelketak (Meisterschaften) im Doppel, sowie zwei Einzel-Turniere (Cuatro y Medio / Manomanista). Frauen-Pelota war zwischen den 20er und 50er Jahren in USA beliebt, dort wurde mit einer Art Tennisschläger gespielt. Neuerdings wird im Baskenland erneut Frauen-Pelota promoviert in den Disziplinen Cesta Punta und mit der Hand.
Pichichi
Der reale Name des Fußballers war Rafael Moreno Aranzadi. 1892 geboren war er einer der besten Fußballer der 20er Jahre. 1913 debütierte er bei Athletic, er spielte 17 Endrunden-Spiele der spanischen Meisterschaft (zu jener Zeit gab es in Spanien keine Liga, die Meisterschaft wurde in einer Endrunde ausgespielt) und 72 bei der Bizkaia-Meisterschaft, bei denen er sagenhafte 62 Tore erzielte. Mit Athletic gewann er vier spanische Pokale und fünf Regional-Meisterschaften. Pichichi – baskisch: Pitxitxi – erzielte am 1.März 1913 das erste Tor im neuen Stadion San Mames. Er hatte die Gewohnheit, sich bei den Spielen ein weißes Taschentuch auf den Kopf zu binden. Mit 29 Jahren beendete er 1921 seine Karriere und wurde Schiedsrichter. Ein Jahr später starb er, wahrscheinlich an Typhus. Als Anerkennung für seine Leistungen als Torschütze wird die „Torjäger-Kanone“ der spanischen Liga (der in einer Saison die meisten Tore schießt) bis heute „Pichichi-Trophäe“ genannt, zum ersten Mal 1953 verliehen. Im Athletic-Stadion San Mames steht eine Büste von Pichichi, die Spielführer aller Teams, die zum ersten Mal im Stadion spielen, legen vor Spielbeginn einen Blumenstrauß ab.
Real Sociedad San Sebastián
Fussball-Club aus der baskischen Stadt Donostia (Gipuzkoa), bei dem früher ebenfalls nur Basken spielten, mittlerweile auch Ausländer und Spanier. Nach wie vor spielen jedoch viele in Gipuzkoa ausgebildete Spieler bei Real. Der Club wurde 1909 gegründet und war 1928 Gründungs-Mitglied der spanischen Liga und gewann die spanische Meisterschaft 1981 und 1982, sowie 1909 und 1987 den spanischen Pokal. Der Club spielte früher im Atocha-Stadion, seit dem Neubau 1993 in Anoeta (32.000 Z). 2007 stieg der Club nach 40 Jahren in der Ersten Liga ab und konnte erst drei Ajhre später wieder aufsteigen. 2013 kam La Real in die Champions-League, konnte aber kein Spiel gewinnen.
Rojo, Txetxu
Rojo (*1947) ist der Athletic-Kicker mit den zweitmeisten Spielen (541), er verbrachte seine ganze Karriere in Bilbo. Für die spanische Auswahl spielte er 18 Mal, sein Abschiedsspiel 1982 bei Athletic ging gegen die englische Landesauswahl. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Trainer, erst bei Athletic, später bei Vigo, Osasuna, Lérida, Zaragoza, Rayo Vallecano und erneut bei Athletic.
Saski Baskonia
Saski Baskonia wurde 1952 in Gasteiz-Vitoria gegründet als eine von mehreren Sport-Abteilungen des Clubs und gehört seit 20 Jahren zu den Größen der spanischen Basketball-Liga, die drei Mal gewonnen werden konnte. Dazu sechs Mal der Pokal und vier Supercups, auf internationaler Ebene 1996 den Europacup der Pokalsieger. Seit Jahren ist Baskonia regelmäßig in der Euroliga dabei, zwei Mal unter den Final Four. Wie im Basketball üblich wechselt der Club regelmäßig den Namen, je nach aktuellem Sponsor.
San Antonio (Handball)
Der Handball-Club San Antonio Sociedad Deportiva wurde 1995 in Pamplona gegründet und war 20 Jahre in der ersten spanischen Liga, bis zu seiner Auflösung im Jahr 2013 wegen finanziellen Problemen. In den letzten 14 Jahren seiner Existenz gewann der Club zweimal die spanische Meisterschaft, zweimal den Pokal, drei Supercups, auf europäischer Ebene eine Championsleague und zwei Pokalcups.
Somarriba, Joane
Joane Somarriba Arrola (*1972) war baskische Radrennfahrerin und wurde mehrfach Weltmeisterin. 1991 machte sie erstmals international auf sich aufmerksam mit dem Sieg beim baskischen Etappen-Rennen Emakumeen Bira (Frauen-Rundfahrt), das sie 2000 wieder gewann. 1994 wurde sie erstmals spanische Meisterin im Straßenrennen. In den folgenden Jahren legte Somarriba ihren Schwerpunkt auf Etappenrennen, 1999 und 2000 gewann sie den Giro d’Italia Femminile, 2000, 2001 und 2003 die Grande Boucle Féminine (Tour de France), sowie 2005 die „Trophée d’Or Feminine“. 2003 wurde sie Weltmeisterin im Einzelzeitfahren in Hamilton, Kanada. 1996, 2000 und 2004 nahm Joane Somarriba an Olympischen Spielen teil, ohne Medaillenerfolg. Schon 1992 hatte sie an den Olympischen Spielen teilnehmen wollen, erlitt aber im Vorfeld einen Bandscheibenvorfall, sodass sie bis 1993 pausieren und fast ihre Karriere beenden musste.
Traineras
Traineras sind Ruderboote mit 13 Männern oder Frauen besetzt plus einer Person am Steuer. Früher waren die Boote mit Rudern oder Segeln im Fischfang eingesetzt, der Begriff stammt aus dem Raum der kantabrischen Küste. Heute sind die Traineras Teil eines beliebten Sports im Baskenland und an der gesamten spanischen Nordküste. Von April bis September finden abwechselnd Regatten statt, an denen Boote aus Galicien, Asturien, Kantabrien und dem Baskenland teilnehmen, und verschiedene Meisterschaften ausspielen.
Valverde, Ernesto
Obwohl in Extremadura geboren lernte Valverde (*1964) das Fußball-Spiel im Baskenland, weshalb er als Baske gilt. Erste Station war Deportivo Alavés, dann Español Barcelona, mit dem er 1988 gegen Leverkusen das UEFA-Finale spielte. Danach kamen zwei Jahre beim FC Barcelona ohne großen Erfolg. Der war ihm hingegen in den 6 Jahren bei Athletic Bilbao beschieden (19990-1996), in 188 Spielen machte er 50 Tore. Danach begann Valverde 1997 seine Trainerkarriere bei den Amateuren von Athletic Bilbao, 2003 übernahm er die Profi-Mannschaft. Nächste Stationen waren Español Barcelona, der griechische Club Olympiacos, Villreal, erneut Olympiacos und Valencia. Mit seinen Teams erreichte er ein UEFA-Finale und mehrere Titel. 2013 kam er zurück zu Athletic, wo er mittlerweile zum Trainer mit den meisten Spielen der Geschichte geworden ist.
Zarraonandia, Telmo
Der legendäre Mittlelstürmer Telmo „Zarra“ wurde 1921 in einem Arbeiter-Vorort geboren und spielte nur für Athletic Bilbao in der ersten Liga, von 1940 bis 1955. Mit den 251 Liga-Toren, die er in dieser Zeit schoss war er bis vor Kurzem der beste Torschütze der spanischen Liga, bis er 2014 von Lionel Messi abgelöst wurde. Für Athletic erzielte er unerreichbare 336 Tore. Kein anderer war wie er sechsmal der beste Torjäger, kein anderer wie er erzielte 22 Hattricks. Das vielleicht wichtigste Tor seiner Karriere schoss er jedoch nicht für Athletic, sondern bei der WM in Brasilien 1950 für die spanische Auswahl, bei der er 20 Mal eingesetzt wurde. Im Viertelfinale machte er gegen Favorit England das Tor zum 1:0. Mit Athletic wurde er 1943 Meister und sechmal Pokalsieger. Zarra starb 2006 mit 85 Jahren.
Zubizarreta, Andoni
Seine Karriere als Torhüter verbrachte Zubizarreta „Zubi” (1961) bei Deportivo Alavés, Athletic Club, FC Barcelona und Valencia, insgesamt 17 Jahre lang in der ersten Liga. Dabei erlebt er die „Ära Cruyff“ und das „Dreamteam“ bei Barca. Für die spanische Auswahl spielte er 126 Spiele. Er spielte verschiedene Welt- und Europa-Meisterschaften, gewann mit Barca den ersten UEFA-Meisterpokal Nach seiner aktiven Zeit wurde er Manager und Fernseh-Kommentator, aktuell (2017) ist er Manager bei Olympique Marseille.
ABBILDUNGEN:
(1) Baskische Raquetistas in USA (Ausstellung Bilbao)
(2) Joane Somarriba (perso.wanadoo.es)
(3) Lizarazu und Zidane (dailymail.co.uk)
(4) Fahnenprotest Iribar (colgadosporelfutbol.com
(5) Frauen-Traineras (ikapero.com)
(6) Fronton in Aoiz (asfalto.uribe.com)
(7) Baskische Raquetistas (Ausstellung Bilbo)
(8) Joane Somarriba (ciclo21.com)