Letzte Hinrichtungen unter Franco
Das Jahr 2015 bringt für den spanischen Staat und seine Regionen einen wichtigen Jahrestag, der mit absoluter Sicherheit sehr unterschiedlich begangenen werden wird. Am 20.November sind es vierzig Jahre, dass der General, Putschist, Diktator und Verantwortliche für die Massenexekution von mehr als 100.000 Menschen an Altersschwäche gestorben ist. Während die einen an seine Gräueltaten erinnern, trauern viel zu viele auch 4 Jahrzehnte danach noch Franco und seiner autoritären Führung nach.
(2015-09-29) Der Franquismus, oder auch: der spanische Faschismus, konnte in vierzig langen Jahren nicht aufgearbeitet werden. Nicht ein einziges Kriegsverbrechen, nicht ein einziges Verbrechen gegen die Menschlichkeit konnte je angezeigt oder vor Gericht verhandelt werden, weil eine General-Amnestie zur General-Amnesie geführt und jegliche historische Rechenschaft verhindert hat. Obwohl die internationale Gesetzgebung mit eindeutigen Formulierungen verbietet, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit jemals verjähren. Der spanische Staat hat diese internationale Vereinbarung zwar ratifiziert, dennoch blieb und bleibt diese Unterschrift ohne juristische und politische Konsequenz. Auch wenn Instanzen der UNO dies ein ums andere Mal einklagen, ändert sich nichts im Lande von Cervantes, Goya, Durruti und Picasso.
Exekutionen vor dem Tod des Generals
Knapp zwei Monate, bevor der von seinen Anhänger/innen ehrfurchtsvoll „Generalisimo“ genannte Franco starb, ging von den faschistischen Staatslenkern der Befehl zur Liquidierung von elf linken Militanten aus, die 1975 nicht weniger als die Speerspitze einer starken oppositionellen Bewegung waren, die sich spätestens seit den 60er Jahren trotz Verboten, Zensur, Folter und Repression formiert hatte, sowohl in Form von Arbeitskämpfen wie auch in Form bewaffneter Gruppen verschiedenster Ideologien. Ein internationaler Aufschrei bescherte sechs der elf Verurteilten die Aussetzung der von Kriegsgerichten verordneten Todesstrafen, die übrigen fünf wurden gnadenlos vor die Erschießungs-Kommandos geführt. Am 27. September 1975, genau 54 Tage vor Francos Tod, wurden an drei verschiedenen Orten die letzten Exekutionen des Regimes ausgeführt. Diese Toten wurden seither nie vergessen, sie wurden zum Fanal eines absterbenden politischen Systems, das sich dennoch über die Jahrzehnte gerettet hat.
Auch in der deutschen Presselandschaft, wennauch nur perifer, wurde an den historischen Jahrestag erinnert. „Vor 40 Jahren: Am 27. September 1975 ließ der spanische Diktator Franco fünf Widerstandskämpfer - zwei Basken, drei Spanier - an verschiedenen Orten exekutieren“, schreibt der Journalist und Historiker Ingo Niebel in seinem F-Account. „Der staatlich verordnete Mord kam auf die Titelseite der Bild am Sonntag. Es folgten vier Sonderseiten. Da der Wahlbaske Juan ‚Txiki‘ Paredes im Moment der Exekution das Lied der baskischen Soldaten (Eusko Gudariak) aus dem Bürgerkrieg sang, titelte die BamS im Innenteil: ‚Juan sang die Hymne der Basken und starb‘. Das Exekutionskommando der Guardia Civil bestand aus Freiwilligen. Sie hatten sich abgesprochen, keine Salve abzufeuern, sondern Einzelschüsse in Bauchhöhe abzugeben, damit der gebürtige Extremeño besonders leiden musste. Als er den ‚Gnadenschuss‘ erhielt, lebte er noch. Seitdem gedenken Basken am 27. September den Menschen, die wie Txiki und Angel Otaegi im Kampf für ein freies Baskenland fielen. Auch in Katalonien haben heute Vertreter der linken katalonischen Unabhängigkeitsbewegung Txiki an seinem Hinrichtungsort bei Barcelona geehrt. Eine besondere Geste an einem Tag, an dem Katalanen die Weichen für ihre Zukunft als eigenständiger Staat in Europa stellen werden“.
Nur diejenigen, die ihn ermordeten, wissen, wie Angel Otaegi seiner Erschießung entgegensah (1). Weder jemand aus seiner Familie noch sein Anwalt durfte ihn an diesem Morgen begleiten. Die vorhergehende Nacht verbrachte er umringt von Militärs, am frühen Morgen wurde er von acht freiwilligen Polizisten erschossen. Von Jon Paredes, genannt Txiki, wissen wir mehr, weil zwei Anwälte und sein Bruder Mikel bei seiner Erschießung in Sardanyola (Katalonien) durch einen Trupp Freiwilliger der Guardia Civil anwesend waren. Jon Paredes „Txiki“ sang die baskische Hymne „Eusko Gudariak“ als er von Kugeln durchlöchert wurde (2).
Franco ließ morden bis er starb. Fünf Jahre zuvor hatte er jene ETA-Aktivisten begnadigt, die zum Tode verurteilt worden waren im Prozess von Burgos (3), der für internationales Aufsehen gesorgt hatte. Im September 1975 hingegen, falls sein Geisteszustand das überhaupt noch erlaubte, gab Franco die Zustimmung zur Erschießung der drei FRAP-Aktivisten Xose Humberto Baena, José Luis Sánchez Bravo und Ramón García (4), sowie der beiden Basken Txiki und Otaegi. Insgesamt waren es elf Personen, die von verschiedenen Kriegsgerichten zum Tode verurteilt wurden, bei sechs von ihnen wurden die Todesstrafen schließlich in lange Haftstrafen umgewandelt. Unter ihnen waren Jose Antonio Garmendia Tupa aus Gipuzkoa, der bei seiner Verhaftung von der Polizei schwer verletzt worden war, und Manuel Blanco Chivite aus Donostia (span: San Sebastian) von der FRAP.
Txiki, geboren in der spanischen Region Extremadura, lebte seit seinem zehnten Lebensjahr in Zarautz (Gipuzkoa) und schloss sich sehr jung der Untergrund-Organisation ETA an. Das erzählt sein Bruder Mikel, der zu jener Zeit selbst der Organisation angehörte. Eine seiner ersten Aufgaben war, Pilar de Borbón, die Schwester des damaligen Prinzen Juan Carlos de Borbón zu beobachten, die zusammen mit ihrem Mann Luis Gómez Acebo in Zarautz Urlaub zu machen pflegte. Offenbar plante ETA, Gómez Acebo zu entführen und gegen baskische Gefangene auszutauschen. Die Polizei vereitelte das Vorhaben, als es sich bereits in fortgeschrittener Phase der Vorbereitung befand.
Im August 1974 floh Jon Paredes „Txiki“ nach Ipar Euskal Herria (das nördliche Baskenland, im französischen Staat), um einer Verhaftung zu entgehen. Nach seiner Rückkehr war er sieben Monate lang mit Aufgaben der Infrastruktur von ETA beschäftigt, zusammen mit Jose Luis Bujanda aus Donostia. Bei der Polizei waren Txiki und Bujanda aufgrund ihrer unterschiedlichen Körpergröße unter dem Namen “Tip y Coll” bekannt (5). Beide mussten im Januar 1975 erneut fliehen. „Ich wurde bereits einen Monat später in Pamplona (Iruñea) festgenommen, bei einem gescheiterten Treffen. Txiki ging mit einem ETA-Kommando nach Barcelona“, erzählt Bujanda. Im Zug auf dem Weg in die katalonische Hauptstadt befand sich auch Mikel Lejarza, El Lobo (Der Wolf), ein Polizei-Spitzel, der in die Untergrund-Organisation eingeschleust worden war. Laut Polizeibericht war Txiki angeblich an einem tödlichen Attentat gegen einen Polizeiinspektor in Donostia und an einem Überfall in Barcelona beteiligt, bei dem ein weiterer Polizist starb. Es war Juli 1975 und Txiki war 21 Jahre alt.
Am 3. April 1974 wurde bei einem Attentat in Azpeitia (Gipuzkoa) der Guardia Civil Polizist Gregorio Posadas Zurrón getötet. Die direkte Verantwortung dafür wurde drei ETA-Mitgliedern zur Last gelegt, darunter Jose Antonio Garmendia, der im August desselben Jahres nach einem Schusswechsel in Hernani festgenommen wurde. Eine Polizeikugel hatte dabei sein Gehirn so schwer verletzt, dass eine neurochirurgische Operation durchgeführt werden musste. Angel Otaegi, Bewohner des Azpeitia-Ortsteils Nuarbe, wurde für schuldig befunden, dem Kommando Unterschlupf gewährt zu haben. Als die Polizei sein Haus umstellte, beschloss er, sich zu stellen. Seine Cousine Mertxe Urtuzaga erzählt, dass der Kommandochef der Polizeieinheit bei der Festnahme zu Otaegi sagte: „Schade, dass du nicht versucht hast zu fliehen. Wir hätten dich getötet“. Es war November 1974 und der 33jährige Angel, einziger Sohn von Maria, kam nicht mehr lebend nach Nuarbe zurück.
Das Franco-Regime entschied, die zwischen 1974 und 1975 festgenommenen und verschiedener Attentate bezichtigten Aktivisten von ETA und FRAP von Kriegsgerichten aburteilen zu lassen, das heißt von militärischen Tribunalen. Was Garmendia und Otaegi betrifft, fand der Prozess am 28. August 1975 im Artillerie-Regiment Nummer 63 in Burgos statt. Nach fünfstündiger Dauer verhängte das Tribunal unter Vorsitz von Oberst José Urtubia Ramirez gegen beide die Todesstrafe. Die Angehörigen der beiden Angeklagten wurden nicht in den Zuschauerraum vorgelassen, ebenso wenig die von Menschenrechts-Gruppen entsandten Beobachter/innen.
Jon Paredes Txiki erfuhr vom Urteil gegen Otaegi und Jose Antonio Garmendia im Gefängnis Modelo von Barcelona, wo er auf den Prozess wartete, der wegen des Überfalls in Barcelona gegen ihn stattfinden sollte. Auch in seinem Fall reichte dem Gericht ein einziger Prozesstag, um ihn zum Tod zu verurteilen. Das Urteil, in dem Txiki nicht zur Last gelegt wurde, die tödlichen Schüsse abgegeben zu haben, wurde am 19. September vom Oberst der Artillerie Antonio Vergés unterzeichnet. Für die Anwälte Marc Palmés und Magda Oranich war von Anfang an klar, dass Txiki exekutiert werden sollte. „Das Verfahren war speziell auf ihn zugeschnitten. Wir wussten alle, dass sie ihn umbringen würden“, erklärte Oranich. Was ihnen allein blieb, war die Unterzeichnung eines Dokuments des Anwalts Miguel Castells, in dem beantragt wurde, Jon Paredes nicht mit der Garrotte zu töten. (6)
In der Zwischenzeit gab es in Euskal Herria starke Mobilisierungen für die vom Tod bedrohten jungen Leute. Am 28. August fand ein Generalstreik statt, der von vielen Demonstrationen begleitet wurde, wobei sechs Demonstranten Schussverletzungen davontrugen. Am 31. August erschoss ein Polizist aus unmittelbarer Nähe den jungen Jesús García Ripalda, Aktivist der kommunistischen Bewegung des Baskenlands bei einer Demonstration im Stadtteil Gros in Donostia. Auch als das Verfahren gegen Txiki anstand, gab es einen breit getragenen Generalstreik, obwohl die christdemokratisch-nationalistische PNV, die damals noch im Exil war, ausdrücklich dagegen war. Nach Bekanntwerden der Urteile, kam es zu Mobilisierungen in mehreren Ländern Europas, auch zu Besetzungen spanischer Botschaften, wie zum Beispiel in Lissabon, wo das Botschaftsgebäude brannte. Papst Paul VI und der UNO Generalsekretär Kurt Waldheim schickten Telegramme an Franco und baten um Rücknahme der elf Todesurteile. Francos Reaktion war, dass er fünf der elf Urteile bestätigte.
Baena, Sánchez Bravo und García Sanz wurden auf dem Schießplatz von Hoyo de Manzanares, in den Bergen nahe Madrid erschossen, Otaegi im Gefängnis von Villalón in Burgos und Txiki an der Friedhofsmauer in Sardanyola nahe Barcelona. Laut seinen Mitgefangenen verabschiedete Otaegi sich mit den Worten „Für Euskadi muss ich sterben. Ich bedaure nicht. Es lebe das freie Baskenland! Revolution oder Tod!” Jon Paredes Txiki konnte die Nacht vor seiner Hinrichtung mit seinem Bruder Mikel verbringen. Auf die Rückseite eines Fotos seiner vier jüngeren Brüder schrieb er ein Gedicht von Che Guevara, das sich im Baskenland wie ein Lauffeuer verbreitete: „Weint nicht um mich, wenn ich morgen sterben werde. Nie werde ich unter der Erde sein, ich bin Wind der Freiheit“ (7). Als ihn die Kugeln des Erschießungs-Kommandos trafen, sang Txiki das „Eusko Gudariak“. Sein kleiner Körper war von elf Kugeln durchsiebt.
Nach Hinrichtungen Repression auf der Straße
Die Hinrichtung von Txiki, Otaegi und den drei FRAP-Mitgliedern löste in Euskal Herria ein regelrechtes Erdbeben aus. Nicht nur wegen der Hinrichtungen selbst, sondern auch wegen der Grausamkeit, die das Regime dabei an den Tag legte. Angel Otaegis Mutter war gerade mal fünf Minuten bei ihrem Sohn im Gefängnis von Burgos, als ihr schlecht wurde und sie raus musste, woraufhin Otaegis Tante darum bat, ihn besuchen zu dürfen, was jedoch mehrfach abgelehnt wurde. Auch nach seinem Tod durften sie ihn nicht sehen. Txikis toten Körper nach Zarautz zu bringen, wurde vom zuständigen General in Barcelona verboten. Bei der Trauerfeier in Zarautz wurden sowohl der Pfarrer als auch Txikis Mutter festgenommen. Antonia Manot hatte zum Mikrophon gegriffen und ihre kurzen Worte „Gora Txiki“ mit einem Schrei beendet. Erst zwei Jahre später erhielt die Familie die Erlaubnis, die sterblichen Reste Txikis auf dem Friedhof in Zarautz beizusetzen.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Todesnachricht kam es auf den Straßen Euskal Herrias zu vielen Protesten: Streiks, Demonstrationen ... die Repressionskräfte reagierten auf brutale Weise. In Bizkaia wurden sechs Personen von Polizeikugeln verletzt, in Pasaia zwei Personen von der Guardia Civil und in Donostia ein achtjähriges Kind. Überall in Europa gab es Protestaktionen, unter anderem in Kopenhagen, Stockholm, Rom oder Athen. Gegen das Gebäude der spanischen Botschaft in Ankara wurde eine Bombe geworfen und in Paris wurde ein spanischer Militär angeschossen und schwer verletzt von einer „Internationalen Brigade Juan Paredes Manot“.
In Madrid tötete die bewaffnete Organisation GRAPO am 1. Oktober vier Polizisten (8). Am selben Tag versammelte sich eine Gruppe von Leuten auf dem Oriente-Platz, um Franco und seinem Regime ihre Treue zu zeigen. Der Diktator bedankte sich vom Balkon aus bei seinen Untertanen. Neben ihm stand der damalige Prinz und spätere König Juan Carlos Borbón, von Franco designierter Vertreter der von ihm selbst wiedereingeführten Monarchie. Auf den mitgeführten Transparenten war zu lesen: „Mehr Hinrichtungen“, und „Die Ausländer sind Schweinehunde“.
Zwei Monate später war Franco tot. Es begann die sogenannte Transition, von der in der Geschichtsschreibung gesagt wurde, sie sei der Übergang in eine demokratische Gesellschaft. Zwei Jahre später wurden per Amnestie nicht nur die politischen Gefangenen des Regimes begnadigt, gleichzeitig wurden alle Verbrechen des Krieges und der Diktatur unter den Teppich gekehrt, sodass nie auch nur ein Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden konnte.
40 Jahre Erinnerung
Am 40. Jahrestag der Hinrichtungen der fünf spanischen und baskischen Militanten hatte eine ganze Reihe von Organisationen in Galicien, Katalonien, in Spanien und insbesondere im Baskenland dazu aufgerufen, der vom Regime Ermordeten zu gedenken und daran zu erinnern, dass der Übergang in die Demokratie mangels politischen Willens auch nach 40 Jahren noch nicht vollendet werden konnte. Die spanische Justiz hat – zumindest in Navarra – versucht, diese Erinnerung zu kriminalisieren und zu verbieten, indem sie das Gedenken als „Verherrlichung von Terrorismus“ diffamierte. Einem navarrischen Gericht war es zu verdanken, dass die Veranstaltung dennoch durchgeführt werden konnte. Der spanische Staat steckt seit 40 Jahren in einer Krise, die staatlichen Organe haben es nie geschafft, sich über den Autoritarismus hinwegzusetzen, geschweige denn, ihn aufzuarbeiten und durch gesellschaftliche Modelle zu ersetzen, die den Begriff „demokratisch“ eher verdienen. Erst dieser Autoritarismus hat die Gesellschaft in Katalonien dazu gebracht, sich vom spanischen Einheitsmodell abzuwenden und auf Eigenständigkeit zu setzen. (Ibai Ukondo / Red.Baskultur)
ANMERKUNGEN:
(1) Der folgende Texte basiert zu großen Teilen auf einem Artikel von Gotzon Aranburu, veröffentlicht in der Tageszeitung Gara am 26. September 2015. Er stellt allerdings keine Übersetzung dar, sondern eine überarbeitete Fassung. Originaltitel: „40 años de los fusilamientos de Txiki y Otaegi, Franco murió matando” (40 Jahre nach der Hinrichtung Txiki und Otaegi. Franco starb mordend).
(2) „Eusko Gudariak“ ist ein baskisches Volkslied, das 1932 geschrieben wurde und während des Krieges von 1936 zu einer Art baskischer Hymne wurde. Nach Francos Tod stand im Baskenland zur Diskussion, ob das Lied die offizielle baskische Hymne werden sollte, was nicht geschah. Gesungen wird es heute vor allem von linken Kräften in Erinnerung an die Opfer des Krieges.
(3) Die Untergrund-Organisation ETA – Euskadi ta Askatasuna, Baskenland und Freiheit – wurde 1959 gegründet, als sich eine Gruppe von jüngeren Leuten von der Jugendorganisation der baskisch-nationalistischen Partei PNV abspaltete, weil sie mit deren Politik im Exil nicht einverstanden waren. Praxis der ersten Jahre waren demonstrative Aktionen wie das Aufhängen der verbotenen baskischen Flagge und Sabotage. Ende der 60er Jahre ging ETA zur bewaffneten Aktion über.
(4) FRAP, Frente Revolucionario Antifascista y Patriota (Revolutionäre antifaschistische patriotische Front): eine von der marxistisch-leninistischen KP Spaniens 1973 gegründete Organisation, die bis 1978 bewaffnet gegen die faschistische Diktatur Francos kämpfte.
(5) Tip y Coll waren zwei Komiker, die zwischen 1967 und 1995 über das spanische Fernsehen bekannt waren. Sie zeichneten sich aus durch ihre von der franquistischen Zensur bewachten Form des Humors und durch ihre unterschiedliche Körpergröße.
(6) Garrotte, spanisch: garrote vil. Eine Garrotte, im Deutschen auch Halseisen, Würgeisen oder Würgschraube genannt, ist ein Hinrichtungsinstrument, bei dem der Verurteilte an einen Holzpfahl gefesselt wird, dabei wird ihm von hinten eine Schraube ins Genick gedreht. Die Garrotte wird bis heute als Folterinstrument verwendet.
(7) Original auf Spanisch: Mañana cuando yo muera/ no me vengáis a llorar/ Nunca estaré bajo tierra/ soy viento de libertad.
(8) GRAPO, Grupos de Resistencia Antifascista Primero de Octubre, Antifaschistische Widerstands-Gruppen Erster Oktober. 1975 gegründete bewaffnete Organisation.
FOTOS:
(1–7) Die Fotos sind von der Gedenkfeier auf dem Friedhof Zarautz, am Grab von Jon Paredes Manot „Txiki“, im Jahr 2011. In jenem Jahr konnte die Veranstaltung zum ersten Mal ohne Störung durch Ordnungskräfte stattfinden, die sich in diesem Fall auf entfernte Beobachtung beschränkten. Alle Bilder Foto Archiv Txeng (FAT).