Geschichte

Die Kategorie GESCHICHTE beinhaltet folgende sechs Themenbereiche: 1. allgemeine Geschichte des Baskenlands, Königreich Navarra; 2. Krieg, Gernika, Diktatur, historische Erinnerung; 3. Migration, Diaspora; 4. Aktueller Friedens-Prozess; 5. Historische Persönlichkeiten; 6. Deutsche Spuren im Baskenland.

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Antifranquistischer Kampf nach dem Krieg

Bekannt ist, dass rechte Generäle am 18. Juli 1936 im spanischen Staat einen Militärputsch anzettelten, der in einen dreijährigen Krieg mündete. Bekannt ist auch, dass die Nazis mit ihrer Legion Condor in diesem Konflikt eine entscheidende Rolle spielten. Weit weniger bekannt ist, dass der Krieg in Spanien mit dem Sieg der Faschisten und Franco nicht zu Ende war, sondern dass es einen Guerrilla-Kampf gab, der das diktatorische Regime noch mehr als zwei Jahrzehnte lang beschäftigte: der Maquis.

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Prozess ohne Partner

2011 erklärte die baskische ETA das Ende ihres bewaffneten Kampfes. Die politischen Organisationen der baskischen Unabhängigkeits-Bewegung setzen auf Friedensverhandlungen mit dem spanischen und dem französischen Staat. Diese aber verweigern sich. Nach jahrelanger Haft aufgrund fragwürdiger politischer Prozesse kann der baskische Politiker Arnaldo Otegi 2017 zum ersten Mal an der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin teilnehmen. Um dem Publikum die Motivation der baskischen Linken zu erklären.

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Faschistische Monumente werden abgewickelt

Abriss oder Neubestimmung. Diese Frage wird in der Bevölkerung Iruñeas (span: Pamplona) seit Sommer 2016 eifrig diskutiert. Objekt der Auseinandersetzung ist ein gigantisches Monument, das Größte in Euskal Herria, das zur Ehrung der Gefallenen des Spanienkrieges errichtet wurde. Obwohl sein offizieller Name neutral formuliert ist, werden mit diesem Gebäude-Denkmal nur die Gefallenen auf Seiten der Franquisten geehrt. Die Basilika des Vatikans stand Modell beim Bau des Monuments in der Hauptstadt Navarras.

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Baskische Fluchthelfer

Das Flüchtlingselend in Süd-Ost-Europa ist auch im Baskenland ein wichtiges Thema. Institutionen haben sich längst zur Aufnahme bereit erklärt, doch die Zentral-Regierung öffnet die Riegel nicht. Zivilgesellschaftlich hat sich eine starke Solidaritäts-Bewegung formiert, die „herzlich willkommen Flüchtlinge“ auf ihre Fahnen geschrieben hat. Zuletzt wurde in einem Akt von zivilem Ungehorsam versucht, Flüchtlingen direkt zu helfen. Auch wenn der Versuch scheiterte, es wird nicht der letzte gewesen sein.

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Leben und Tod der Journalistin Juanita Mir

Am 5. August 1937 wurde die Journalistin Juanita Mir von Francos Schergen erschossen, zusammen mit 14 anderen Verurteilten an der Friedhofsmauer von Derio. Die in Iruñea (Pamplona) geborene Juanita lehnte Gewalt und Krieg radikal ab, sie prangerte die Brutalität der Franquisten an und bezahlte ihre Worte mit dem Leben. Trotz dieses hohen Preises, den sie für die baskische und republikanische Seite bezahlt hatte, geriet sie in Vergessenheit – wie viele Frauen aus dem antifaschistischen Widerstand.

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Surrealistische Polizeiaktion im Baskenland

Der sog. Friedensprozess im Baskenland treibt immer exotischere Blüten. Zuletzt wurden im französischen Baskenland fünf bekannte Persönlichkeiten verhaftet, die damit beschäftigt waren, ETA-Waffen unbrauchbar zu machen, die ihnen von der Untergrund-Organisation zur Vernichtung übergeben worden waren. Was als gute Aktion gedacht war, wurde zur Verhaftungs-Nummer, denn Frankreich und Spanien setzen nach wie vor auf polizeiliches Vorgehen und schließen Verhandlungen jeglicher Art kategorisch aus.

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Blinde Flecken der Kriegs-Aufarbeitung

Nicht nur Männer waren von der franquistischen Repression betroffen. Weniger bekannt und erforscht ist, dass der spanische Diktator Franco auch baskische Frauen erschießen und in der Provinz Bizkaia zwei zusätzliche Gefängnisse ausschließlich für Frauen einrichten ließ. Über das Frauen-Gefängnis Saturraran in Mutriku ist einiges bekannt, deutlich weniger über die Anstalten in den Kleinstädten Zornotza (Amorebieta) und Durango, in denen viele Spanierinnen und weniger Baskinnen eingesperrt waren.

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1937: Keine Evakuierung baskischer Kinder

Spanienkrieg im Baskenland. Als sich bei der baskischen Regierung im Frühjahr 1937 die Einsicht durchsetzte, dass der Krieg nicht zu gewinnen war, griff sie zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Tausende von Kindern wurden in nicht-faschistische Länder gebracht, um sie zu schützen und zurückzuholen, sobald die Kriegsfolgen absehbar wären. Zu den Zielländern gehörten Belgien, Frankreich, die UdSSR, Mexiko und England. Auch die USA, dort gehörte Albert Einstein zum Aufnahme-Komitee für die baskischen Kinder.

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