Die Kategorie GESCHICHTE beinhaltet folgende sechs Themenbereiche: 1. allgemeine Geschichte des Baskenlands, Königreich Navarra; 2. Krieg, Gernika, Diktatur, historische Erinnerung; 3. Migration, Diaspora; 4. Aktueller Friedens-Prozess; 5. Historische Persönlichkeiten; 6. Deutsche Spuren im Baskenland.
Kurswechsel gegen baskische Aktivistinnen?
Eine baskische Tageszeitung prophezeit unter Berufung auf Insider-Kreise, dass die Zeiten der spanischen Ausnahme-Gesetzgebung gegen baskische Aktivistinnen vorbei sei. Dazu wird eine Reihe juristischer Entscheidungen aufgeführt, die in den vergangenen Wochen in der Audiencia Nacional gefällt wurden, dem Nachfolge-Gerichtshof der franquistischen Sonderjustiz. Nach dieser Interpretation rückt die Justiz ab von Urteilen, die nach den politischen Vorgaben der Regierung Urteile um jeden Preis suchten.
Es ist unser Recht – Gure Esku Dago
„Gure Esku Dago“ ist ein neues politisches Objekt am baskischen Horizont. Gure Esku Dago (Es liegt in unserer Hand / Es ist unser Recht) ist eine überparteiliche Bewegung und Organisation, die sich das Entscheidungsrecht der baskische Bevölkerung auf die Fahnen geschrieben hat. Streben nach Unabhängigkeit und Entscheidungsrecht wurden in der Vergangenheit immer mit politischen Organisationen in Verbindung gebracht. Gure Esku Dago liegt quer zu dieser Vorstellung und sucht Einschließlichkeit.
Innerstaatliche Konflikte
Im Baskenland sind seit 2011 die Bedingungen gegeben, den Konflikt zwischen der Region, der Untergrundorganisation ETA und den Regierungen in Madrid und Paris politisch zu lösen. Aber nur die ETA scheint zu Verhandlungen bereit zu sein. Deshalb stagniert der Prozess. – Der folgende Text wurde publiziert von der Bundeszentrale für Politische Bildung, er stammt von dem Historiker und Baskenland-Kenner Ingo Niebel, der bereits mehrfach zu baskischen Themen publizierte.
Die Suche nach Verbündeten
Die Geschichte der baskischen Regierung im Exil nach 1937 beginnt als eine Chronik der Hoffnung. Gleichzeitig ist es die Bilanz eines Scheiterns, denn das baskische Ansinnen passte nicht ins internationale Panorama der Nachkriegszeit der 50er Jahre. In der Stunde der Wahrheit standen Aguirre und seine Regierung alleine da. Denn nach 1945 ging es nicht um die Beseitung der übrigen faschistischen Regimes, sondern um eine anti-kommunistische Front gegen die UdSSR, für die Franco durchaus nützlich war.
Wege zur Erinnerung
Das im Auftrag der baskischen Regierung im Aufbau begriffene Erinnerungs-Institut „Gogora“ hat Ende 2015 eine Denkschrift präsentiert, in der die wichtigsten Daten zu den Orten des Krieges von 1936 im Baskenland (ohne Navarra) zusammengefasst sind – vom Sitz der baskischen Regierung bis zu den Schlachtfeldern des Krieges, auf denen sich die in aller Geschwindigkeit neu formierte baskische Armee „Eusko Gudarostea“ den franquistischen Truppen und seinen europäischen Verbündeten entgegen stellte.
Österreicher als Kämpfer für Franco
Mitte Juli 2016 jährt sich der Ausbruch des Spanischen Kriegs von 1936 bis 1939 zum 80. Mal. Noch sind lange nicht alle Aspekte dieses militärischen Aufstands erforscht, der in einem Völkermord endete. Dass rund 1.400 Österreicher damals für die linke Republik mitkämpften war bisher kaum bekannt. Auch nicht, dass im Lager der spanischen Faschisten 140 Österreicher aktiv waren. Ein zweiter Aspekt dreht sich um die Aufarbeitung des Franquismus und die Darstellung des Diktators in Spanien selbst.
Der Kreuzzug Hitlers in Euskadi
Die Bombardierung Gernikas durch die deutsche Luftwaffe am 26. April 1937 zeigte beispielhaft die Nazi-Präsenz an der Seite der Aufrührer gegen die spanische Republik. Sie war eines von vielen Anzeichen für die Anwesenheit deutscher Truppen und Geheimdienste auf baskischem Boden. Während Hegoalde und Iparralde in den Händen der Faschisten waren, startete am 19. Oktober 1940 der Geheimdienst- und Sicherheitschef des Deutschen Reiches, Heinrich Himmler, Donostia persönlich einen offiziellen Besuch ab.
Deutsche Rente für spanische Faschisten
Mitglieder der Blauen Division, dem franquistischen Freiwilligen-Bataillon, das während des 2. Weltkrieges mit den Nazis kollaborierte, erhalten seit mehr als einem halben Jahrhundert Pensions-Zahlungen von der Regierung der BRD. Die Zahlungen belaufen sich aktuell auf 100.000 Euro und werden gezahlt an 41 ehemalige Kämpfer, 8 Witwen und einen Waisen. Das steht in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke. Die linke Formation bezeichnet den Vorgang als „Skandal“.