Die Kategorie KÜNSTE umfasst sechs Themenbereiche: Kunst, Musik, Theater, Film, Fotografie und Architektur.
Fußball-Filmfest Athletic, 10. Ausgabe
Thinking Football Film-Festival 2022 – die erste Gelegenheit nach der Coronavirus-Pandemie, zur Essenz des Filmfests der Stiftung Athletic Bilbao zurückzukehren. Nach zwei Jahren von Absagen und Notprogramm wurde nun die zehnte Ausgabe des Fußball-Film-Festivals vorgestellt. An insgesamt sechs Kinotagen zwischen dem 19. und 25. September sind 15 kürzere und längere Filme zu sehen. Wie gewohnt werden Fußball-Hintergründe, interessante Persönlichkeiten, sportliche Erfolge oder Schicksale vorgestellt.
Rohe Kunst im Titanbau
“Jean Dubuffet und die Schönheit des Gewöhnlichen“ ist seit Ende Februar im Guggenheim-Museum Bilbao zu sehen. Die Ausstellung zeigt den Kampf des Künstlers gegen die Vorherrschaft der Kunst-Akademiker und gegen die Vorstellung von Kunst als Übernatürlichem. Dubuffet entwickelte ein Konzept der “Rohen Kunst“, abseits der bestehenden ästhetischen Ideale. Rohe Kunst bedeutete neue Darstellungsformen, naiv, aus verschmähten Stoffen, eine Provokation im damaligen Status Quo. “Inbrünstiges Feiern“.
Itziars Sohn - Itziarren semea
Im Jahr 1969 wurde in baskischer Sprache ein Lied mit dem Titel “Itziarren Semea“ (Itziars Sohn) veröffentlicht. Grundlage für den Liedtext war die wirkliche Geschichte eines mehrfach verhafteten und gefolterten baskischen Aktivisten. So wurde das Lied zum Plädoyer gegen Folter. Itziars Sohn war einer von vielen, die während des Franquismus in den Folterkellern der Guardia Civil schwer misshandelt wurden. Systematische Folter sollte den baskischen Widerstand brechen und das soziale Umfeld schwächen.
Meinungsstreit in Gasteiz
Werke von Banksy und Obey, zwei Street-Art-Künstler, die ihr Handwerk auf der Straße gelernt haben und mittlerweile auf dem Kunstmarkt gehandelt werden, könnten in Vitoria-Gasteiz von Reinigungskräften übermalt werden, sollten sie an einer Hauswand erscheinen. Urbane Kunst ist seit ihrem Entstehen mit Illegalität behaftet. Darauf pocht der Bürgermeister. Doch kaum jemand bezweifelt, dass es sich um Kunst handelt. Graffiti-Künstler*innen, Wandmaler*innen und Expert*innen sprechen über "Straßenkunst".
Simone Veil 2022 in Muskildi
Pastoral bedeutet eigentlich seelsorgerisch und wird Priestern als Aufgabe zugeschrieben. Im französischen Baskenland – Iparralde – handelt es sich um ein Volkstheater, das jedes Jahr den Ort wechselt. Das Pastorala-Theater hat ebenfalls einen religiösen Ursprung, der über die Jahrzehnte langsam weltlichen Themen gewichen ist. Spielort war in diesem Jahr Muskildi, ein Dorf südlich der Stadt Maule. Thema war Simone Veil (2027-2017), Holocaust-Überlebende und spätere Präsidentin des Europa-Parlaments.
Black is Beltza, Teil zwei
In den fast vierzig Jahren seiner künstlerischen Laufbahn war Fermin Muguruza mehr als der Frontman der Rockgruppen Kortatu und Negu Gorriak. Er produzierte eine Reihe von Musikprojekten mit unterschiedlichen Künstler*innen und machte sich auch im Filmgeschäft einen Namen. “Black is Beltza“ wurde zum Historien-Comic, zu einer Ausstellung und zum Film. Der Tod seines Bruders Iñigo hat Fermin in eine persönliche Krise gestürzt, die er mit einem zweiten “Black is Beltza“-Film zu überwinden versucht.
Kreativer Dialog zweier Giganten
Die Ausstellung "Jorge Oteiza und Eduardo Chillida. Dialog in den 50er und 60er Jahren" ist seit Februar 2022 im Museum San Telmo von Donostia zu sehen. Zum ersten Mal werden Werke der beiden baskischen Künstler, die zu den wichtigsten Vertretern der europäischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts gehören, gemeinsam ausgestellt, zwei Jahrzehnte nach ihrem Tod. Die Kunstschau zeigt Parallelen und Differenzen im künstlerischen Schaffen, sowie zwei unterschiedliche, wenn nicht gegensätzliche Charaktere.
Die Familie Lucarini
Ende des 19. Jahrhunderts liessen sich drei aus Italien stammende Brüder mit dem Familiennamen Lucarini in Bilbao nieder. Sie kamen aus Pietrasanta in der Toskana. Alle drei waren Marmor-Arbeiter, die ihr Handwerk in den Marmor-Brüchen von Carrara gelernt hatten. Zwei von ihnen (und einige ihrer Nachkommen) wurden zu bekannten Bildhauern, deren Werke bis heute in verschiedenen Städten des Baskenlandes zu bewundern sind. Die Nähe zum Anarchismus zeichnete die Familie auch in schweren Kriegszeiten aus.