Die Kategorie KÜNSTE umfasst sechs Themenbereiche: Kunst, Musik, Theater, Film, Fotografie und Architektur.
Fotografien von Lucio Vergara
Das Generalarchiv von Nafarroa hat eine Schenkung erhalten: die Fotosammlung "Lucio Vergara". Sie umfasst insgesamt 1.035 bisher unveröffentlichte Bilder des Ortes Arantza im Norden der baskischen Region, aufgenommen von Lucio Vergara Machicote. Lucio Vergara arbeitete als Tischler in der Firma seines Vaters und war ganz nebenbei Hobby-Fotograf, der sich die damals teure Ausrüstung leisten konnte. Seine Fotografien ermöglichen eine visuelle Reise durch Arantza im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.
Twintowers in Bilbao
Der japanische Architekt und Pritzker-Preisträger Arata Isozaki hat seine beruflichen Spuren auf der halben Welt hinterlassen. Auch in Bilbao. Bei der Ausschreibung für das Guggenheim-Museum Anfang der 1990er Jahre unterlag er dem Kanadier Frank Gehry. Dafür durfte er im selben Jahrzehnt über dem ehemaligen Stadtlager mit Zwillingstürmen das Tor zum bilbainischen Himmel konzipieren. Was nicht ohne Probleme vonstatten ging und zu einem Rechtsstreit mit dem Architektur-Kollegen Calatrava führte.
Baskische Mythologie und Geschichte
Das Baskenland im 8. Jahrhundert. Das Christentum verbreitet sich in Europa, der pagane Glaube verschwindet. Als das Heer Karls des Großen auf einem Kriegszug über die Pyrenäen kommt, bittet der Anführer eines Tals eine uralte Göttin um Hilfe. Mit Hilfe eines Blutpakts besiegt er den Feind und gibt dafür sein Leben. Die Handlung von “Irati“ ist eine Mischung aus realer Geschichte (die Schlacht von Roncesvalles) und Figuren aus der baskischen Mythologie. Am 24. Februar kommt “Irati“ in die Kinos.
Der den Wind kämmte
Zwei Jahrzehnte sind seit dem Tod des baskischen Künstlers Eduardo Chillida vergangen, eine bedeutende Figur der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts. Er starb 78-jährig am 19. August 2002 in seiner Geburtsstadt Donostia (San Sebastian). Chillida war vieles gleichzeitig: Architekt, Beobachter, Torhüter und Kunstschaffender. Seine Kunstwerke sind in der halben Welt zu finden. Chillida selbst bezeichnete sich als "Architekt der Leere". Zwanzig Jahre ohne Eduardo Chillida, den Bildhauer, der den Wind kämmte.
Absolute Wirklichkeit Paris
Unter dem Titel “Absolute Wirklichkeit“ (La realidad absoluta) zeigt das Museum Guggenheim Bilbao vom 10. Februar bis zum 28. Mai 2023 eine Ausstellung über das Werk von Joan Miró (1893-1983) im Zeitraum 1920 bis1945. Die Periode beginnt mit dem ersten Paris-Aufenthalt des Künstlers 1919. Beeinflusst von Dadaismus und Surrealismus wendet sich Miró in den 1920er Jahren von der Gegenständlichkeit ab, fügt stattdessen in seine Ikonografie magische Symbole wie Sonne, Mond, Sterne, Augen oder Vögel ein.
Das ungeliebte Museum
Ein Vierteljahrhundert Museumsgeschichte – das muss auf besondere Art gefeiert werden. Dachten sich die Verantwortlichen des Guggenheim Museum Bilbao und konzipierten eine Reise durch 25 Jahre Kunstgeschichte der New Yorker Zweigstelle. Die Ausstellung "Sections/Intersections. 25 Jahre Sammlung des Guggenheim-Museums" führt die Besucher*innen durch alle drei Stockwerke des Titanbaus, um das Jubiläum mit Einzelwerken zu feiern, die unter dem Stichwort “Raum“ jedoch auch im Zusammenhang stehen.
Mauern, die Geschichten erzählen
Eine leere Wand wird zum idealen Lautsprecher derjenigen, die keine andere Möglichkeit haben, sich Gehör zu verschaffen: Wandbilder. In Euskal Herria vor allem von politischem Charakter. Häufig ist die Botschaft nur von kurzer Dauer, in anderen Fällen haben die Werke bleibenden Charakter und erreichen die Kategorie Kunst. Die baskische Stiftung Euskal Memoria für Geschichts-Forschung hat eine große Zahl von Wandbildern in einem Buch zusammengestellt, ein Ausdruck der Arbeit von Xabier Peñalver.
“Alles muss auf den Tisch“
Spanien ist ein demokratisches Land, in dem gefoltert wurde. Das zeigt der Dokumentarfilm “Bi Arnas“ über Iratxe Sorzabal, Gefangene aus der ETA. Ein Gespräch mit dem Produzenten Kima Arzuaga. Im Mittelpunkt des Films stehen Personen aus dem Umfeld von Verhafteten, die von der spanischen Polizei gefoltert wurden. Unter anderem Mari Nieves Díaz, die Mutter von Iratxe Sorzabal. Folter wurde von baskischen Behörden anerkannt und eingeräumt, im spanischen Staat nicht. Von Ralf Streck (Neues Deutschland).