Euskara

Beschrieben wird hier die Geschichte der baskischen Sprache, des EUSKARA, seiner Entwicklung und Verbote, sowie die aktuelle Sprachpolitik in den verschiedenen Regionen des historischen Baskenlandes: Navarra, Iparralde, Autonome Gemeinschaft Baskenland.

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Wege zur Universal-Sprache

Es heißt, die vom polnischen Augenarzt Zamenhof entwickelte Esperanto-Sprache sei eine der großen gescheiterten Utopien des 20. Jahrhunderts. Am 14. April 2017 jährte sich zum 100. Mal der Todestag jenes Sprachschöpfers, dessen Traum es war, eine universelle Sprache zu schaffen. Es gibt Gründe, dass Zamenhof nach Hochs und Tiefs in der Esperanto-Entwicklung heute zufrieden sein könnte. Die Tageszeitung Gara taucht in die Geschichte der Kunst-Sprache ein und setzt sie in Zusammenhang mit dem Euskara.

alde01Wer nicht lernen will …

Die baskische Sprache, das Euskara, ist nicht nur die älteste existierende Sprache im europäischen Raum, auch zeichnet sie sich aus durch eine Struktur und Deklination, die kaum vergleichbar ist mit anderen Sprachen. Da ist von 35 Fällen die Rede, eine Besonderheit ist, dass die zur Orientierung wichtigen Präpositionen nicht autonom im Satz stehen, sondern angehängt sind. Worte in ihrer Bedeutung zu identifizieren heißt somit erkennen, was Stamm und Anhängsel ist. Da hilft kein Wörterbuch.

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Hoffen auf den neuen Gemeinde-Verbund

Im Baskenland beherrschen viele Menschen die baskische Sprache, benutzen sie aber dennoch nicht. Dieses Phänomen wiederholt sich in allen sieben historischen Baskenland-Provinzen, nördlich und südlich der Pyrenäen. In den drei Provinzen von Iparralde, dem sog. französischen Baskenland ist die Situation umso dramatischer: nur 20% der 300.000 Einwohnerinnen beherrschen die baskische Sprache. Dazu genießt das Euskara (mit Ausnahme der Ikastola-Privatschulen) in dem Gebiet keinerlei legalen Status.

irujo01Xabier Irujo – baskischer Historiker

In einem am 22. Mai 2016 in der baskischen Presse publizierten Interview analysiert der Historiker und Sprachforscher Xabier Irujo die Hintergründe des Niedergangs der baskischen Sprache im 19. und 20 Jahrhundert. Er erläutert die Bemühungen, das Euskara am Leben zu erhalten und zu revitalisieren. Insbesondere geht es um die Anstrengungen, die im Exil für die baskische Sprache angestellt wurden. Xabier Irujo ist Historiker und Ko-Direktor des Zentrums für Baskische Studien an der Universität Nevada.

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Dilemma der Minderheiten-Sprachen

Auch wenn sie von Hunderttausenden – oder wie im Fall von Katalonien – von Millionen gesprochen werden, haben Sprachen wie Baskisch oder Katalanisch einen schweren Stand gegenüber den Weltsprachen Französisch und Spanisch, von denen sie dominiert werden. Migrations-Bewegungen werden deshalb zusätzlich unter sprachlichem Blickwinkel betrachtet. Wie im Baskenland (bzgl. des Euskara) sprechen in Katalonien mehr Personen Spanisch als Katalanisch, Grund zur Besorgnis und zur speziellen Sprachförderung.

eusk001Euskara am navarrischen Hof

Das Staatsarchiv von Navarra stellt in einer seiner Galerien im Monat April einen Briefwechsel aus, der von zwei Staatsbeamten – Martín de San Martín und Machín de Zalba – mit großer Wahrscheinlichkeit im Jahr 1416 geschrieben und unterzeichnet wurde, ein Briefwechsel, der als der längste handgeschriebene Text in baskischer Sprache aus dem Mittelalter gilt. De Zalba war königlicher Schatzmeister von Carlos dem III. (el Noble), in den Briefen geht es um Steuerfragen und private Angelegenheiten.

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Vom Verschwinden bedroht

In einer globalisierten Welt haben es kleine, von relativ wenig Menschen gesprochene Sprachen nicht leicht. Generell tendiert die Welt dazu, sich in der Weltsprache Englisch auszudrücken, was die Anzahl der Sprecherinnen anbelangt, dominiert das chinesische Mandarin. Viele Sprachen sind im Laufe der Zeit in Folge von Kolonialismus und Nichtanerkennung verschwunden. Trotz Minorisierung, Diffamierung und politischen Verboten hat sich das baskische Euskara bisher erfolgreich gegen diese Gefahr gewehrt.

lapurdi01Überraschender Bücherfund in Kopenhagen

Nicht im Baskenland selbst, sondern in der Königlichen Bibliothek der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wurde eines der ältesten in der baskischen Sprache Euskara geschriebenen Bücher entdeckt, das jahrhundertelang als verschwunden galt. Zu jener Zeit gab es kein allgemein gültiges Euskara, die Sprache wurde in verschiedenen Dialekten praktiziert, sogenannten Euskalkis. Auch das wiedergefundene Buch war in laburdinischem Dialekt geschrieben, einer nordbaskischen Dialektvariante.

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