Kurznachrichten aus dem Baskenland, sowie Informationen für Besucherinnen und Besucher über die Entwicklung der Webseite.
Von Waffen, Sexismus, Fischzucht und Folter
Zu den wichtigsten Themen im Baskenland 2017 gehörten Ereignisse, die sich „außerhalb“ abspielten: die Schließung des AKW Garoña direkt vor der Grenze und das Unabhängigkeits-Referendum in Katalonien. Und was noch? Die Waffenabgabe von ETA war ein großer Schritt im „Friedensprozess“, aber auch der einzige. Sonst: Schnellzug wird weitergebaut, AKW wird zu Fischfabrik, ein Folterbericht und ein Vergewaltigungsprozess machen Furore, Massentourismus steht heftig zur Debatte, Korruption ist überall.
Baskisch-deutsche Initiative im Interview
Im Jahr 2010 gründeten in Bilbo lebende Baskinnen und Deutsche den Kulturverein BASKALE, der seine Philosophie bereits im Namen tragen sollte: BASK und ALE – eine fruchtbare Mischung von Erfahrungen aus zwei unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen. In einem Interview des Nachrichten-Blogs BASKINFO gibt die Mitstreiterin Amaia Urrutikoetxea Auskunft über das bisher Erreichte und die nächsten ehrgeizigen Projekte der wachsenden Organisation, die zuletzt auch Rosa Luxemburg bekannt gemacht hat.
Bilbao beste Stadt Europas!
Bilbaos Bürgermeister Juan Mari Aburto nahm in London den Award für „die beste Stadt Europas des Jahres 2018“ entgegen, der von der englischen „Academy of Urbanism“ jährlich vergeben wird. Bereits 2016 durfte sich eine baskische Stadt mit diesem Titel schmücken: San Sebastian. Für Bilbao ist es nicht die erste internationale Anerkennung. Es ist schon fast Gewohnheit, Preise zu bekommen oder internationale Großveranstaltungen austragen zu dürfen wie die Basketball-WM oder Klippenspringer Cups.
Die scheinbare Lösung aller Probleme
Kaum ein Museum hat so zum wirtschaftlichen Aufschwung einer Stadt beigetragen wie das Guggenheim in Bilbao. Die baskische Industriestadt war ein schmutziger und kontaminierter Flecken. Die Schwerindustrie wurde auf Anweisung von Brüssel geschlossen. Erst als Architekt Gehry 1997 damit beauftragt wurde, am Ufer des Flusses den avantgardistischen Kunsttempel aus Titan und Stahl zu errichten, wendete sich das Blatt. Doch ist nicht alles Gold was silbern glänzt. Prekarität dominiert den T-Sektor.
Zwischenstand nach Spieltag acht
Fußballerisch war die neue Fußball-Saison 2017-2018 für die baskischen Clubs nach acht Spieltagen bisher sehr durchwachsen. Das gilt für Liga wie für Europa-Wettbewerbe. Nach dem Abstieg von Osasuna war die Zahl der baskischen Vertreter von fünf auf vier geschrumpft, in der Frauenliga von drei auf zwei: Athletic Bilbao, Deportivo Alavés, Real Sociedad und SD Eibar, bzw. Athletic und Real (in alfabetischer Reihenfolge). In der zweiten Liga vertritt Osasuna allein die baskischen Interessen.
Rosa in Bilbao – nicht nur in Berlin
Nach 2015 und 2016 ist für den 20.Januar 2017 die dritte Rosa-Luxemburg-Konferenz in Bilbao (Bilbo) geplant. Ins Leben gerufen wurde die überparteiliche Konferenz vom baskisch-deutschen Kulturverein Baskale und von einer Gruppe von Personen aus der baskischen Linken, die sich zum Zweck der Konferenz zusammengefunden hatten. Ziel der Konferenzen war und ist die Diskussion aktueller Themen aus den Bereichen Feminismus, Sozialismus und Unabhängigkeit – Themen für emanzipatorische Bewegungen.
LETZTE GRENZE – Kunst und Kultur
Wo vor 2000 Jahren die Römer vorbeikamen, wo sich vor 800 zwei Königreiche gegenüberstanden, wo vor 60 Jahren noch ein Schlagbaum stand, wo die Mikeletes genannte Polizeitruppe Schmuggel und illegalen Grenzübertritt verhindern sollte – dort haben verschiedene Künstlerinnen und Künstler in der Natur große Skulpturen aufgestellt, im Buchenwald und auf den Weiden. LETZTE GRENZE heißt das Kunst- und Kulturprojekt, das nach 2016 bereits in seinen zweiten Durchgang geht – auf Baskisch: AZKEN MUGA.
Donostia – Wrocław: erst Feiern, dann Feuern!
Das polnische Wrocław war neben dem baskischen San Sebastián europäische Kulturhauptstadt 2016. Kaum gehen das Jahr und die Kultursubventionen zu Ende, folgt in Polen nun auf das Feuerwerk der kulturelle Kahlschlag. Alleine am Polski Theater sollen jetzt 11 Beschäftigte gekündigt werden. Dazu kommt, dass es sich bei ihnen allesamt um Mitglieder der syndikalistischen „Arbeiterinnen-Initiative“ (IP) handelt, die zuvor gegen Kürzungen und die Arbeitsbedingungen im Theater mobil gemacht hatten.