Kurznachrichten aus dem Baskenland, sowie Informationen für Besucherinnen und Besucher über die Entwicklung der Webseite.
Alles außer Königsviren!
Katerstimmung im September. Nach langen Ferien, der fünften Corona-Welle und Zwangsurlaub innerhalb der Staatsgrenzen müssen alle wieder dahin, wo es am meisten weh tut: zur Arbeit, zur Schule, in die Fabrik, ins Büro. Nur die Massen im Stadion fehlen noch. Die Mehrheit ist geimpft, fehlt die Risikogruppe Nummer 1, die jetzt wieder auf den Schulbänken Platz nimmt. Eine unverantwortliche Covid-Politik hat Teile der Jugend in Konfrontation oder Verzweiflung getrieben. Es werden Scherben gezählt.
Der Alarm ist vorbei!
Wer das Ende des Alarmzustands im Staat mit dem Ende der Coronavirus-Pandemie verwechselt, kann böses Erwachen erleben. Die vierte Welle rauscht weiter, die Schutzmaßnahmen verlieren ihre legale Basis. Rette sich, wer kann! Alle Hoffnung liegt auf den Schultern der Milliarden-Gewinner, die den Impfmarkt kontrollieren. Von den Ursachen der Pandemie ist längst keine Rede mehr, die Fleischproduktion läuft auf Hochtouren, der Begriff Zoonosen ist nur 1% der Bevölkerung bekannt. Heraus zum 1. Mai!
Sommerloch und Covid-Hoch
Auch wenn es niemand erwartet hat, zu befürchten war es wohl: Partylaune und die Rückkehr des Tourismus haben dem Baskenland die fünfte Corona-Welle beschert. Mit Namen Delta – und Lambda steht vor der Tür! Wider besseres Wissen träumen viele dennoch von Auslandsreisen, dabei bieten die Berge und Täler von Gipuzkoa und Navarra einen unschlagbaren Erholungsfaktor. Und die Landpensionen könnten sich wirtschaftlich erholen. Klima, Corona, Kolonialismus: Können wir das beim Reisen alles ausblenden?
Bitte keine Scherze mit A!
April, der Gernika-Monat, der Elgeta-Monat. April, der Monat der unsäglichen Scherze. April, der Monat der vierten Corona-Welle und der Massenimpfungen in Messezentren. April, Sieg der Franquisten und Einweihung des Franco-Mausoleums. Gurs, Etxebarrieta, Gagarin, NATO-Gründung, Martin Luther King, Rosenberg-Todesurteil, Eduardo Galeano, Petra Kelly. Segovia-Flucht, Polizeimord Iñigo Cabacas und erzwungener Baustopp in Itoiz. Picasso stirbt, ETA wird entwaffnet, die zweite Republik wird ausgerufen.
Delta! Delta! Hier Euskadi!
Die Zeit der Maskenpflicht ist vorbei, zumindest auf der Straße. Und drinnen kontrolliert ohnehin niemand. Die Zeit des Reisens ist angebrochen, auf der Suche nach den letzten Viren, die noch zur Ansteckung dienen können: Mallorca steht hoch im Kurs. Reisende aus aller Welt bringen die Tierchen wieder in die Reiseziele. Woher das Böse kam, daran erinnert sich kaum jemand mehr. Niemand will wissen, wie künftige Seuchen zu verhindern sind. Partys und Besäufnisse von 16 Monaten müssen nachgeholt werden.
Im Zeichen der Frauen
Ein Jahr nach dem Pandemie-Lockdown haben Frauen so viele Gründe wie nie zuvor, an ihrem internationalen Kampftag auf die Straße zu gehen und das Ende patriarchaler Verhältnisse zu fordern. Neben den Armen sind Frauen die großen Leidtragenden der Pandemie, die Pflegenotstände wie in Kriegszeiten deutlich gemacht hat. März ist der Monat, in dem die Solidaritätsläufe für die baskische Sprache, Korrika, gestartet werden. März ist der Monat der Pariser Kommune und des Unfalls im US-AKW Three Mile Island.
Reisen mit angezogener Handbremse
Auch wenn alle von Urlaub und vom Ablegen der Gesichtsmasken reden – diese Leidensgeschichte ist noch lange nicht vorbei. Dass die Reise-Veranstalter mit den Hufen scharren, versteht sich von selbst. Dass notgeile Touristen buchen was das Zeug hält ist ebenfalls keine Überraschung. Dabei sind die Zahlen ambivalent: hier hoch und dort runter. Bilbao schaut sich die Eurocopa von ferne an – wer hätte das vor 18 Monaten geahnt. Mit etwas Mühe lässt sich der Pandemie also doch noch Gutes abgewinnen.
Impf-Skandale ohne Ende
Ein Jahr Pandemie. Bis Sommer sollte das Virus in Europa mit Spritzen zurückgekämpft sein. Dieses Ziel ist in weite Ferne gerückt. Längst ist die Impfung zur Klassenfrage geworden: Politiker, Pfaffen und Militärs drängeln sich um den goldenen Schuss. An der Basis hingegen wollen viele gar nicht. Die Pharma-Industrie macht deutlich, dass sie nicht nach gesundheitlichen, sondern nach kapitalistischen Prinzipien funktioniert. Ein Jahr verloren, an Erfahrung gewonnen. Von China lernen heißt Lockdown.