Der rote Pfadfinder zurück in Baranbio
Der Spanienkrieg-Freiwillige Fritz Teppich war gerade zwei Monate alt als die Kommunistin Rosa Luxemburg vor 100 Jahren in der Reichshauptstadt ermordet wurde. Er war einer der ersten Ausländer, die aus eigenem Antrieb zur Verteidigung der spanischen Republik in den Süden zogen. Ausgerechnet ins Baskenland. 100 Gründe für Baskultur.Info, die letzten Jahre Revue passieren zu lassen, in denen das antifaschistische Erbe von Fritz Teppich im Baskenland wieder zu Tage gefördert und gepflegt wurde.
Fritz Teppich stammte aus einer liberal gesinnten jüdischen Familie. Aus den Wirren der Weimarer Republik wurde er von der besorgten Mutter zur Ausbildung nach Frankreich geschickt. Später kam er über Belgien ins Baskenland, um nach dem faschistischen Staatsstreich vom Juli 1936 die spanische Republik zu verteidigen und den internationalen Faschismus zu bekämpfen.
Als der Berliner Fritz Teppich sich dem republikanischen Widerstand in Spanien gegen den faschistischen Militäraufstand anschloss, tat er dies nicht als Mitglied der später berühmt gewordenen Internationalen Brigaden, die auf der ganzen Welt für den Kampf gegen den Faschismus angeworben wurden. Die Geschichte jener Brigaden begann im August 1937, als der Krieg im Baskenland bereits verloren war. Der Einsatz von Fritz Teppich jedoch hatte sein Datum bereits mehr als ein Jahr zuvor, nur wenige Wochen nach dem Militärputsch der rechten Generäle um Franco und Mola am 18. Juli 1936. Bereits am 5. September setzte er per Boot vom französisch-baskischen Hendaia (frz: Hendaye) ins spanisch-baskische Pasaia (span: Pasajes) über.
Sogleich ließ er sich in ein baskisches Bataillon eingliedern, eine anarchistische Miliz war es, mit der er auf baskischer Erde am Spanienkrieg teilnehmen sollte. Für ihn begann eine jahrelange Odyssee, quer durch den gesamten Spanienkrieg, mit Aufenthalten in Gefängnissen und Konzentrationslagern, mit anschließender Verbannung in Portugal. Doch wie hatte diese historische Irrfahrt begonnen?
Fritz Teppich wurde im November 1918 in Berlin geboren. Bereits in jungen Jahren erlebte er die politische Polarisierung der deutschen Nachkriegs-Gesellschaft und den stark verankerten Antisemitismus – als jüdisches Kind. Seine Sozialisation führte über zionistische Scouts zu sozialistischen Pfadfindern. Letztere sollten seine Biografie stark beeinflussen, denn bis zu seinem Tod blieb er sozialistischen Ideen treu. Infolge des eskalierenden Judenhasses in Deutschland zog Fritz‘ Mutter die Notbremse und schickte ihn und seinen Bruder Hans ins sichere Frankreich, um dort eine Ausbildung zu machen. Nach deren Ende verdingte er sich in Brüssel und versuchte, so gut es ging, die weltpolitischen Ereignisse zu verfolgen. Nur wenige Tage nach dem faschistischen Militärputsch vom Juli 1936 erfuhr er von den Vorgängen in der spanischen Republik und zögerte nicht, sich dem antifaschistischen Widerstand anzuschließen. Für ihn und seine Genoss*innen war klar, dass es nicht nur um die spanische Republik ging, sondern darum, den Vormarsch des Faschismus in ganz Europa aufzuhalten. Spanien war eine Etappe, eine mehr als wichtige Etappe, dieser Krieg durfte nicht verloren gehen. Je länger der Krieg andauerte, desto deutlicher wurde über die darin involvierten Kräfte, dass es sich um das Vorspiel zu einem noch größeren Krieg handelte. Als er loszog war Fritz Teppich knapp 18 Jahre alt.
Im Baskenland
Das anarchistische Bataillon tauschte Fritz Teppich - mit dem baskischen Alias Alfredo T. Salutregi - bald gegen ein sozialistisches, wo er sich ideologisch besser zu Hause fühlte. Sein Weg führte ihn durch viele Teile des Baskenlandes. Von Gipuzkoa nach Bilbao und schließlich in die Berge von Baranbio in der Südprovinz Araba (span: Alava). Fritz Teppich erlebte den Rückzug der improvisierten baskischen Armee Richtung Kantabrien, wo sich in der Hafenstadt Santoña ein Teil der Verbände den italienischen Franco-Helfern ergaben. Ein weiterer Teil setzte den Kampf in Asturien fort, Fritz Teppich setzte mit dem Schiff über nach Frankreich, um von dort erneut den Kampf aufzunehmen für die immer kleiner werdende Republik. Fritz Teppich erlebte Katalonien, Valencia und das Ende des Krieges, dem sich nur sechs Monate später – wie befürchtet und erwartet – der von den Nazis angezettelte 2. Weltkrieg anschloss. Nach Kriegsende flüchtete er zu Fuss durch halb Spanien, wurde kurz vor der rettenden französischen Grenze verhaftet und in ein Lager gesperrt.
Welt- und Nachkrieg
Nach der Flucht aus dem Lager ging er zurück nach Belgien, arbeitete als Bäcker und wurde nach dem deutschen Einmarsch als „feindlicher Ausländer“ verhaftet und in ein Lager in Frankreich deportiert. Auch Frankreich war nur kurze Zeit Rückzugsgebiet geblieben, mit dem Nazi-Einmarsch wurde es ebenfalls zur Front. Fritz Teppichs Mutter und sein kleiner Bruder fielen den Nazis zum Opfer. Die letzten Jahre des 2. Weltkriegs verbrachte er als Verbannter in einem kleinen Ort in Portugal, dem bis 1974 ebenfalls faschistischen Nachbarland Spaniens, bevor er Ende der 1940 Jahre wieder Pass und Zutritt nach Deutschland bekam.
Fortan arbeitete er als Journalist für die Nachrichtenagentur ADN der Deutschen Demokratischen Republik und war in den 1980er Jahren in der westdeutschen Friedensbewegung aktiv. Fritz Teppichs Schwester Mela war verheiratet mit Hans Kempinski, dem letzten Besitzer der großen Berliner Hotel- und Restaurationsbetriebe Kempinski, bevor sie von den Nazis „arisiert“ und enteignet wurden. Später bemühte Fritz Teppich sich um die Wiederherstellung der Eigentumsrechte der Kempinskis.
Einladungen aus dem Baskenland
Im baskischen Gernika findet jedes Jahr am 26.April ein Gedenktag statt zur Erinnerung an die Zerstörung der Stadt durch die Nazis im Jahr 1937. Bereits 1987 war Fritz Teppich zum 50-Jahr-Gedenken an das Kriegsverbrechen nach Gernika eingeladen worden. 74 Jahre nach seiner Irrfahrt durch das Baskenland gab es erneut Bemühungen, Fritz Teppich nach Gernika zu holen. Vom Erinnerungs-Verein Ahaztuak 1936-1977 (bask: die Vergessenen) ging diesmal die Initiative aus. Ahaztuak hatte versucht, Fritz Teppich für den offiziellen Gernika-Friedenspreis vorzuschlagen, der jährlich vergeben wird. Weil es sich um den 75. Jahrestag handelte wurde jedoch eine Persönlichkeit von „mehr politischem Gewicht“ bevorzugt. Daraufhin beschloss Ahaztuak einen eigenen Friedenpreis. Über den baskisch-deutschen Kulturverein Baskale ließ Ahaztuak dem damals 94-jährigen Fritz Teppich Ende 2011 eine Einladung für den Gernika-Tag zukommen.
Fritz Teppich nahm diese Einladung wohlwollend zur Kenntnis und kommentierte sie im Kreise seiner Freundinnen und Freunde. Doch zur Reise ins Baskenland sollte es nicht mehr kommen: Nur wenige Wochen nach dem Tod seiner Ehefrau starb er im Februar 2012 in Berlin. Zu einer Ehrenpreis-Übergabe kam es dennoch, denn Sohn Helmut kam in Vertretung seines Vaters in die baskische Stadt.
Auf den Spuren einer Biografie
Für die Aktivist*innen des 2010 gegründeten deutsch-baskischen Kulturvereins Baskale sollte es nicht bei dieser Besuchs-Episode bleiben. Sie begannen, sich intensiver mit Fritz Teppichs Geschichte zu befassen. Insbesondere mit seinem 1996 publizierten Buch „Der rote Pfadfinder“, einer politisch-historischen Autobiografie (1), die eine ganze Reihe interessanter Anhaltspunkte über Fritz' Weg durch das Baskenland enthält. Baskale und Ahaztuak wurden zu verschiedenen Informations-Veranstaltungen nach Berlin eingeladen, um über die baskischen Bemühungen zur Aufarbeitung des Franquismus zu berichten, bzw. über die Nichtaufarbeitung im spanischen Staat. Mit diesem neuen Kontakt zwischen Berlin und Bilbao kam der „rote Pfadfinder“ schließlich zurück an einen Ort seines Engagements für die Republik.
Schützengräben von Baranbio
Neben weltpolitischen Einschätzungen beschreibt Fritz Teppich in seiner Autobiografie viele Orte, durch die er im Baskenland kam. Manche Orte oder Institutionen existieren heute nicht mehr, sie wurden zerstört oder später abgerissen. Ein Ort war bis dahin jedoch völlig unerforscht. Beim Lesen des „Roten Pfadfinders“ stach den Mitarbeiter*innen von Baskale der kleine Ort Baranbio (span: Barambio) ins Auge, über den sich heute auf einem hohen Viadukt die A68-Autobahn von Gasteiz nach Bilbao windet. Erst seit den 1980er Jahren, vorher lag Baranbio abgeschieden in einem engen Tal zwischen der Altube-Höhe und dem Städtchen Orozko, an der Grenze zwischen den baskischen Provinzen Araba und Bizkaia.
„Im Februar 1937 wurde ich an eine leichte Oerlikon-Luftabwehr-Kanone abkommandiert; wohl ein halbes Dutzend dieser neu entwickelten Waffen waren aus der Schweiz herbeigeschmuggelt worden“, schreibt Fritz Teppich im „Roten Pfadfinder“ seine baskischen Erfahrungen. „Im Zusammenhang mit meiner Versetzung wurde ich zum Korporal befördert. Mit einem zweiten Miliciano, der mir beigeordnet worden war, bezog ich mit dem modernen, dennoch nur 2.500 Meter weit reichenden Schnellfeuergeschütz Position auf einem Berggipfel über Barambio im Süden von Bilbao“.
Wichtig zum Verständnis der damaligen Situation ist, dass die Provinz Araba im Krieg von Beginn an auf Seiten der Franquisten stand. Das hatte zur Folge, dass es in jener Provinz praktisch keinen Krieg gab. In der nördlich liegenden Atlantik-Provinz Bizkaia hingegen kam es zu heftigen militärischen Auseinandersetzungen, insbesondere zu Luftangriffen durch die italienische und nazideutsche Luftwaffe (Legion Condor). Um einem Vormarsch der Aufständischen aus dem südlichen Araba vorzubeugen, ließ die baskische Regierung deshalb an der Provinzgrenze Verteidigungsanlagen errichten. So gab es in Baranbio eine Baracke, in der Milizionäre untergebracht waren, auf den Bergen wurden Bunker, Stellungen, Abwehrgeschütze und Schützengräben angelegt. Dorthin wurde Fritz Teppich zum Einsatz geschickt.
Doch wurde es weder gefährlich noch besonders 'unterhaltsam' für den Berliner. Die Franquisten zogen es vor, den Angriff gegen Bizkaia oben an der Küste durchzuführen, in Baranbio passierte rein gar nichts. Fritz Teppich erinnert sich lediglich an jenen 26. April 1937, als in großer Höhe eine Schwadron Militärflugzeuge über Baranbio hinwegdonnerte. Tage später erfuhr er dann vom mörderischen Schicksal der Stadt Gernika.
Geschichtsarbeit
Neugierig geworden machten sich Mitarbeiter*innen von Baskale auf die Suche nach jenen Stellungen von Baranbio. Was sich anfangs als nicht einfach herausstellte. Denn Baranbio ist so klein, dass es nicht einmal ein Rathaus gibt, auch keine andere Behörde. Wichtigste Informationsquelle wie in allen baskischen Dörfern sind deshalb die Gaststätten. Im einzigen Orts-Restaurant Hordago kannte man natürlich den Ortsvorsteher, der dort gelegentlich einkehrte. Ein Telefonkontakt – und schon kam eine Verabredung zustande. Der freundliche Vorsteher war auch gleich bereit zu einer Bergwanderung und führte die Baskale-Leute zu den Schützengräben über Baranbio. Ein erster Schritt war gemacht, weitere sollten folgen.
Auf alten Fotos aus der Kriegszeit sind die baskischen Landschaften nur schwer wiederzuerkennen. Denn in den 1930er Jahren gab es auf den meisten Hügeln und Bergen keine Wälder, weil alles für Industriezwecke abgeholzt worden war. Heute jedoch ist der Baumbestand sehr gut, besonders in jener Gegend. Die Reste der Verteidigungsanlagen liegen heute in einem dichten Buchen- und Kiefernwald. Ihnen war bei der ersten Baskale-Begehung anzusehen, dass sie Jahrzehnte lang nicht beachtet worden waren. Bäume trieben ihre Wurzeln in die Stellungshöhlen oder Bunker, bei Sturm fiel gelegenlich eine Kiefer über die Schützengräben. Zudem wurde in den schwierigen Jahren der Nachkriegszeit (1940er) verzweifelt nach Eisen aller Art gesucht. Wer sich kein neues leisten konnte, musste sich nach gebrauchtem umsehen, da kamen die mit Eisenstäben und Beton gebauten Anlagen gerade recht. Viele Stellungen wurden abgebaut, übrig blieben nur die Schützengräben oder zumindest ihr grober Verlauf.
Antifaschismus und Erinnerung
Weil Erinnerungsarbeit nicht nur Archivarbeit ist, sondern auch einen praktischen Anteil haben kann, stellte Baskale noch im selben Jahr einen Arbeitstrupp von Freiwilligen zusammen, die auf den Hügel stiegen, um das Gelände um die Verteidigungsanlagen etwas zu ordnen und die Bunker zu säubern und zugänglich zu machen. Danach wurde eine Plakette angebracht, die an Fritz Teppich, den Krieg und das antifaschistische Geschichts-Bewusstsein erinnerte.
Es sollte nicht die letzte Arbeitsbrigade gewesen sein. In den Folgejahren kamen auf Einladung von Baskale im Sommer regelmäßig Gruppen von jungen Deutschen – von der Jugendgruppe der Falken oder vom BDP – die sich stark für die Geschichte von Krieg und Diktatur in Spanien und im Baskenland interessierten. Und die bereit waren, auch Hand anzulegen. So wurden die Anlagen nach und nach aus der wildwüchsigen Natur freigeschaufelt und sichtbar gemacht. Groß war die Überraschung im Jahr 2015, als Baskale feststellen musste, dass der Kiefernwald um die Verteidigungsanlagen abgeholzt worden war. Der Waldeigentümer hatte seinen Besitz geltend gemacht und die Kiefern gefällt. Fast 80 Jahre danach lag plötzlich alles wieder frei wie damals: die Anlagen ohne den Schutz eines Waldes. Zum Abtransport des Holzes wurde schweres Gerät eingesetzt, dafür waren provisorische Waldpisten angelegt worden. Ein Teil der Schützengräben ging dabei unwiderruflich kaputt.
Dennoch gingen die freiwilligen deutschen Brigadeneinsätze weiter, bis sich schließlich eine Gruppe von ehrenamtlichen baskischen Kriegshistorikern für die Geschichte interessierte. Dabei handelt es sich um Zuarbeiter der Wissenschaftlichen Gemeinschaft Aranzadi, die im Auftrag der baskischen Regierung dafür verantwortlich zeichnet, die materiellen Reste des Krieges zu konservieren bzw. Exhumierungen vorzunehmen (2). Üblicherweise geht diese Freiwilligen-Gruppe in ehemalige Gefechtsgebiete, um Gegenstände aus jener Zeit aufzustöbern: alte Waffen, Munition, Kleider, oder improvisierte Gräber und menschliche Reste, die dann von Anthropologen von Aranzadi ausgehoben werden. Diese Freiwilligen machen in Wochenendarbeit auch alte Verteidigungsanlagen wieder zugänglich und stellen Schilder auf, damit auch Schulklassen sich ein Bild des damaligen Krieges machen können. Im Baskenland hat fast jedes Kind einen Opa oder eine Oma, die im Krieg damals zu Tode kam oder heftig leiden musste. Um diese Erinnerung wach zu halten werden die Verteidigungsruinen gepflegt.
Nach einer ersten Inspektion wurde ein Termin mit dem Bürgermeister der Landkreisstadt verabredet. Der sollte nachforschen, wie die Besitzverhältnisse des Waldes sind, gleichzeitig sollte überlegt werden, ob der Ort beschildert werden kann. Auch wenn – wie sich bestätigte – der Wald in Privatbesitz ist, hat die Gemeinde das Recht, dort Wege anzulegen und Schilder aufzustellen. In ländlichen Gebieten gibt es viel Bereitschaft zur Aufnahme solcher Initiativen, hinter denen meist freiwillige Arbeit steckt.
100 Jahre: Fritz Teppich und Rosa Luxemburg
Am 26. November 2018 wäre Fritz Teppich 100 Jahre alt geworden. Für den Eigenverlag Fritz-Teppich-Bibliothek Potsdam ein Grund, den schon lange ausverkauften „Roten Pfadfinder“ neu aufzulegen. Zwei Monate später, im Januar 2019, jährt sich zum 100.sten Mal der Mord an Rosa Luxemburg. Erneut laufen die Ereignisse zusammen. Denn seit vier Jahren organisiert der Baskale-Kulturverein in Bilbao eine Rosa-Luxemburg-Konferenz mit baskischen Themen (Feminismus, Sozialismus, Katalonien, Rosa Luxemburg, Waffenindustrie). Ursprung der bilbainischen Initiative war, dass zur Konferenz in Berlin regelmäßig baskische Vertreter*innen eingeladen wurden. Das legte die Wiederholung des Namens für die Konferenz in Bilbao nahe. Sie sollte ein Ort sein zur Diskussion von Themen, die sonst nur unzureichend beleuchtet werden. 2019 nun machen sich einige der Organisator*innen der Bilbao-Konferenz auf die Reise nach Berlin, um der dortigen Konferenz beizuwohnen. Vor allem aber, um sich an der Demonstration aus Anlass des 100. Todestages von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu beteiligen.
Bilder aus Baranbio
Erneut ist Fritz Teppich nach Baranbio zurückgekehrt. Kurz vor der Berlin-Reise haben sich Baskale-Mitarbeiter*innen noch einmal aufgemacht, um Fritz Teppichs Bunker erneut in Augenschein zu nehmen und das abgefallene Erinnerungsschild wieder anzubringen. Bei der an dieser Stelle verlinkten Fotoserie handelt es sich um Aufnahmen vom Aufstieg zum Verteidigungshügel (Bilder 1 bis 8), den Anlagen selbst (Bilder 9 bis 57) sowie von alten Bauernhäusern um Baranbio und den Nachbarort Ziorraga herum, die bereits zu Kriegszeiten existierten. Die Ruinen der Mannschafträume waren bereits bei früheren Besuchen aufgefallen. Neu entdeckt wurde ein ehemaliges Munitionslager unterhalb der Schützengräben. Es handelt sich um einen etwas versteckt liegenden unterirdischen Tunnel mit einer Länge von 15 Metern, der noch gefahrlos begehbar ist (Bilder 59 bis 87). Auf zwei Bildern (106 und 107) ist das Gelände zu sehen, auf dem in Baranbio die provisorische Unterkunft für die Milizionäre stand. Dazu ein Bild der inzwischen geschlossenen Gaststätte Hordago von Baranbio (109). Die Internet-Verbindung zur Bilderreihe Baranbio des „Foto-Archiv-Txeng“ ist zu finden unter dem folgendem Link (Link).
ANMERKUNGEN:
(1) „Der rote Pfadfinder. Der abenteuerliche Weg eines Berliner Juden durch das 20. Jahrhundert“, Fritz Teppich. 1996. Hg. Verlag Elefantenpress; 2018 Neuauflage Eigenverlag Fritz-Teppich-Bibliothek Potsdam.
(2) Aranzadi: Die Wissenschafts-Gesellschaft Aranzadi wurde 1947 gegründet mit der Absicht, die Arbeit der im Franquismus verbotenen Gesellschaft für Baskische Studien fortzuführen. Ihr Zweck ist die wissenschaftliche Erforschung von Natur und menschlichem Wirken. Ihren Namen hat die Gesellschaft von Telesforo de Aranzadi, einem bekannten Anthropologen und Ethnologen (1860-1945). Besondere Bedeutung kommt Aranzadi heutzutage bei der Aushebung von Massengräbern aus der Zeit des Spanienkrieges und der Identifizierung der dort gefundenen Opfer des Faschismus zu.
ABBILDUNGEN:
(1) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(2) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(3) Fritz Teppich (Ahaztuak 1936-1977)
(4) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(5) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(6) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(7) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(8) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)
(9) Baranbio (Foto-Archiv-Txeng)