Die Rubrik GESELLSCHAFT bietet Raum für gesellschafts-politische Themen aller Art: Aktuelles, Sozialpolitik, politische Repression, historische Untersuchungen, gesellschaftliche Analysen, baskische Kooperativen-Bewegung, alternative Projekte und Vorschläge.
Gegen Patriarchat, Sexismus und Ausbeutung
Der bevorstehende Internationale Frauentag wird mit früheren Mobilisierungs-Tagen nicht vergleichbar sein. Das hoffen jedenfalls Hunderte von feministischen Frauengruppen, die seit Monaten und Jahren auf dieses Datum zuarbeiten. Auch im Baskenland gab es in jeder Großstadt Vollversammlungen, in Gewerkschaften wurde über die Tragweite der Mobilisierung diskutiert. Von Teilstreik ist die Rede, aber auch von Generalstreik, zu dem einige Gewerkschaften und Frauen-Organisationen aufgerufen haben.
Sonnenenergie im größten besetzten Stadtteil
Dem besetzten Stadtteil Errekaleor in der baskischen Hauptstadt Gasteiz wurde der Strom abgeschnitten. Nun setzen die Bewohner*innen auf erneuerbare Energie, um sich selbst zu versorgen. Dazu wurde eine Spendenkampagne gestartet zur Anschaffung der notwendigen Solarzellen. Gleichzeitig heizen die bürgerlichen Parteien im Stadtrat die Stimmung an, bezeichnen die Besetzer*innen als „gewalttätig“ und setzen alles daran, die Häuser abreißen zu lassen. Ein weiterer Konflikt scheint vorprogrammiert.
Immer wieder die Falange
Eine Gruppe von Neonazis bedroht im Baskenland linke Aktivist*innen. Die Gruppe „Falange Vasconavarra” (Baskisch-Navarrische Falange) versichert, bis zu 100 Mitglieder zu haben. Über soziale Netze wurden zuletzt mithilfe von Fotos immer wieder linke Treffpunkte als potentielle Angriffsziele markiert – und danach tatsächlich mit Sprühereien und Sachbeschädigungen attackiert. Die Naziführer weisen jegliche Verantwortung zurück und geben sich als „ordnungsliebende Partei“. Bisher ohne Personenschaden.
Per Hungerstreik zu mehr Sozialhilfe
Verschiedene Kollektive, die das Thema Armut thematisieren und für die allgemeine Einführung der Sozialhilfe RGI eintreten, haben in Bilbao einen Hungerstreik begonnen. Anlass war die Weigerung der baskischen Regierung, die unzureichende Sozialhilfe so zu erhöhen, wie das Gesetz es eigentlich vorschreibt. Stattdessen wurde „nur“ die Inflationsrate angewandt, was eine Steigerung von lächerlichen 0,8% ausmacht. Ein Drittel der Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze, 10% sind von Ausgrenzung bedroht.