Die Kolumne

Tagesstimmungen einfangen – Unglaubliches kommentieren – billige Anekdoten zum Besten geben – bissig sarkastisch kommentieren – dem Leid auf den Grund gehen – dem Banalen die Stirn bieten – die Wahrheit aussprechen (prawda, verflucht!) – die Stimmung auf den Höhepunkt treiben – alles nur kein ordentlicher Journalismus: hier sind Sie richtig! Hier arbeitet die Satire-Abteilung von Baskultur.info auf Hochtouren. Wir haben aus der Übertreibung eine Regierung gemacht. Bitte beißen Sie sich fest!

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Hurra, die Schule brennt!

Die Coronavirus-Pandemie zieht sich dahin. Die zweite Welle (seit August) macht keine Anzeichen von Rückgang. Langsam zeigen sich die wirtschaftlichen Folgen der Covid-Krise: Läden, Gaststätten und Unternehmen schließen. Die Impfspritze ist in weiter Entfernung. Die Schulen wurden wieder geöffnet und zum neuen Dauerthema oder Dauerkonflikt, weil zu wenig Personal mit zu wenig Material einer unbekannten Situation gegenübersteht. Kaum geöffnet mussten einige Einrichtungen wieder geschlossen werden.

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Ultrarechte probt den Covid-Aufstand

Die Zahl der Infizierten und Toten durch Coronavirus im spanischen Staat nimmt immer weiter ab. Ein Zeichen dafür, dass die Schutzmaßnahmen Wirkung zeigen. Umstritten ist, ob der Shutdown nicht zu spät erfolgte, was in der Folge zu mehr Ansteckungen und Sterben geführt hätte. Ganz perfide geht die spanische Ultrarechte vor: mit Unwahrheiten greift sie die Regierung an, erst zu spät reagiert zu haben und nun regional ungleiche Maßstäbe anzulegen bei der phasenweisen Rückkehr zur Normalität.

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Das Böse ist immer und überall

Alarm in baskischen Altersheimen. Alarm in den Krankenhäusern, die vermehrte Einweisungen erwarten. Alarm beim Fußball, wo die neue Saison mit aus dem Urlaub zurückgekehrten Infizierten begann. Alarm in der Gastronomie, die sich nicht mit reduzierten Öffnungszeiten abfinden will. Alarm auch im Tourismus-Bereich, der erneut eine schwarze Wolke vor sich sieht. Ein zweiter Lockdown ist ausgeschlossen, weil die Wirtschaft das nicht überleben würde, so die Politik. Von Ausgangssperre ist die Rede.

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Streik, wenn sonst nichts hilft!

Dem Baskenland steht ein Herbst-Winter der Streiks bevor. Die Metaller wollen wieder einen Tarifvertrag, die Fußballerinnen einen Mindestlohn, die Lehrerinnen der Privatschulen bessere Verträge und die Pensionäre eine Mindestabsicherung. Reallohn geht verloren. Die Einkommens-Schere klafft immer mehr auseinander. Wo Verhandlungen scheitern ist Streik angesagt. Von Generalstreik ist die Rede. Und im März sind die Feministinnen wieder an der Reihe.

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Die neue Normalität der Rückfälle

Nach vier Wochen “neuer Normalität“ ist eines klar: alle Appelle an die Vernunft der Bevölkerung, die neue Freiheit nicht zu übertreiben, waren umsonst. Vor allem die jüngere Generation ist in kürzester Zeit in alte Exzesse zurückgefallen. Vom ersten Tag an waren die Strände maßlos überfüllt, Binnentourismus ist Trumpf. Medien bestätigen der Regierung Kontrollverlust, scheuen sich aber davor, neue Lockdowns zu fordern. Die Wirtschaft würde Amok laufen. Das Kaninchen starrt reglos auf die Schlange.

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Missing

Im Baskenland verschwinden jedes Jahr mehr als 2.000 Personen. 60% sind Jugendliche, die sich wegen Stress oder Streit aus ihrem Umfeld verabschieden, oder unbegleitete jugendliche Migranten. Ansonsten sind es vor allem ältere Menschen, die beim Spaziergang aus Desorientierung den Weg verlieren und nicht zurückkehren. Die meisten Fälle klären sich innerhalb von 48 Stunden auf. Positiv oder negativ. Nackte Zahlen – anonyme Statistik. Ihre Anonymität verliert das Zahlenspiel, wenn es sich um eine bekannte Person handelt.

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Neue Normalität oder alte Grausamkeit

Das Baskenland blickt zurück auf 99 Tage Alarm-Zustand, Einschluss, Ausgangssperre, Angst vor Ansteckung, Kollaps in Krankenhäusern, Statistik-Fälschung und Massensterben in Altersheimen. Niemand kann sagen was die „neue Normalität“ bringen wird. Begonnen hat der Kampf um die Bezahlung der entstandenen Rechnungen: Millionenverluste in Wirtschaft und bei Steuer-Einnahmen, Millionen Menschen werden verschärft in die Armut getrieben.

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Medizin ist Männersache

An der Fakultät für Medizin und Krankenpflege der baskischen Universität wurde auf Antrag von Studierenden ein Gemälde abgenommen. Auf dem Bild war die Geschichte der baskischen Medizin bis Mitte der 1950er Jahre dargestellt, in Form der wichtigsten Vertreter des Sektors, einschließlich Anthropologen und anderen Wissenschaftlern. Die einzigen weiblichen Figuren, die auf dem Gemälde zu sehen sind: die Statue einer nackten Frau, zwei Nonnen und eine anonyme Frau mit Kind. Viele Studentinnen fanden die Darstellung sexistisch, diskriminierend, beleidigend.

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