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Das Logo von BASKULTUR zeigt eines der kulturellen Highlights des Baskenlandes: die Zanpantzar, ländliche Figuren, die in der Vor-Karnevalszeit mit dem Lärm großer Kuhglocken traditionell den Winter vertreiben und die Kräfte des Frühlings wecken sollen. Gruppen von zehn bis zwölf Zanpantzar marschieren mit Glocken an den Hüften im Gleichschritt.

Ursprünglich aus den Navarra stammend, hat sich die Tradition mittlerweile praktisch auf das gesamte Baskenland verbreitet, zu verschiedensten Jahreszeiten und Anlässen kommen die Zanpantzar zum Einsatz. Die Zanpantzar, auch Joaldun, Kaldurroak, Ttuntturroak oder Txantxurroak genannt, sind traditionelle Figuren der baskischen Kultur, konkret aus den navarrischen Dörfern Zubieta und Ituren, zwischen Elizondo und dem gipuzkoanischen Tolosa. In der letzten Januarwoche kündigen sie mit der Lärm großer Kuhglocken (Joaleak) den Beginn des Karnevals an.

Der Ursprung dieser ländlichen Tradition ist unbekannt, Ähnlichkeiten gibt es mit Bräuchen in anderen Ländern Südeuropas, z.B. den Mamuthones auf Sardinien, den Kurenti in Ost-Slowenien oder den Kukeri in Bulgarien. Diese Ähnlichkeiten beziehen sich auf Kleidung, Funktion des Tanzes und die Rolle der Kuhglocken, denen es zukommt, mit viel Lärm die Natur zu "erwecken" und die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Dafür ziehen die Zanpantzar bereist im Januar von Ituren nach Zubieta, um dort ihren Tanz aufzuführen, später umgekehrt. Eine Theorie spricht von einer Ähnlichkeit zu einer Figur namens Heiliger Pansard aus dem französischen Mittelalter, der Heilige des Pansens (Bauch). In den Dörfern Ituren und Zubieta selbst hat der Name Zanpantzar keinerlei Wurzeln. Vieles spricht für eine Tradition aus dem nördlichen Baskenland, Iparralde, eng mit dem Karneval verbunden. 

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Die Mitglieder der Zanpantzar-Gruppen, auch Joaldunak genannt, tragen Unterröcke mit Spitzen, Sandalen, Westen aus Schaffell um Schultern und Taille, bunte Halstücher (meist blau kariert), konische Hüte mit Bändern, Wedel aus Pferdeschwanz und jeweils zwei große Kuhglocken auf Nierenhöhe. Diese Glocken klingen im Takt der Zanpantzar-Schritte im Gleichklang. Früher waren es ausschließlich Männer, die als Zanpantzar auftreten durften, das hat sich längst geändert. Frauen gehören heute gleichberechtigt zu den bunten Auftritten. Kleine Unterschiede weist die Kleidung der Zanpantzar der beiden Dörfer dennoch auf, eine Differenz in der Kleidung, die vor allem die jeweiligen Bewohner/innen zur Kenntnis nehmen werden. 

Mit der Verbreitung der Zanpantzar-Figuren auf alle baskischen Regionen und Jahreszeiten sind sie in den vergangenen Jahren zu einer Art euskal-universellem Symbol geworden, immer gerne gesehen und beliebt. Bis hin nach Bilbao gibt es Gruppen, die sich in Auftritten üben. Die Joaldunak-Zanpantzar stehen für die ländliche Tradition des Baskenlandes, die bis heute in vielen Formen und Events ihren Ausdruck findet, in Schäferhund-Wettbewerben, in landwirtschaftlichen Ausstellungen, oder Vorführungen traditioneller Berufe als Sport.

Grund für die Redaktion Baskultur, den Zanpantzar im Portal ebenfalls einen anerkennenden Platz einzuräumen.

 

 

 

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