Die Kategorie KULTUR umfasste von Beginn an die Themenbereiche Euskara (baskische Sprache), Literatur, Wissenschaft, Gastronomie, Sport und Tradition. Später kam die Rubrik "Wirtschaft Soziales" hinzu.
Im Schatten der Tour
Die Fußball-Saison 2022-2023 war zweifellos eine besondere und wird in die Geschichte der Kickerei eingehen, zum Guten wie zum Schlechten. Eine Saison-brechende Weltmeisterschaft wird vorläufig einmalig bleiben, falls nicht die Saudis Milliarden auf den Tisch legen. Den baskischen Fußball hat es wenig berührt. Was mehr denn je deutlich wurde in diesem Fußballjahr ist, dass in diesem Weltsport nicht nur die oft beschworenen “elf Freunde“ eine Rolle spielen, sondern auch die Aufsteller, die Trainer.
Zwischen Stagnation und Frust
Nach wie vor erfordert es große Anstrengungen, die baskische Sprache Euskara zu erhalten, ihre Kenntnis und ihren Gebrauch zu fördern. Von Zeit zu Zeit wird die Entwicklung mit Studien überprüft. Die Daten der 7. Sozio-linguistischen Erhebung ergeben unterschiedliche Ergebnisse: Stabilität in der Region Baskenland (Euskadi), eine leichte Verbesserung in der Region Nafarroa und eine schrittweise Verschlechterung in Iparralde wider. Im Süden ist Euskara offizielle Sprache, im baskischen Norden nicht.
Trotz Schutz verkommen, abgerissen, missachtet
Der Großraum Bilbao war das erste Industrie- und Bergbau-Zentrum des Staates, die Gegend zwischen Bilbao und der Nervion-Mündung bei Santurtzi ist voller Zeugnisse dieser industriellen Tätigkeit. Viele Grundstücke und Fabrikanlagen sind verlassen. Obwohl in den letzten zehn Jahren Juwelen der baskischen Industriegeschichte rechtlich geschützt wurden, sind viele von ihnen stark gefährdet, einige wurden sogar abgerissen, berichtet der Baskische Verband für Industriekultur und öffentliche Arbeiten.
Wirtschaftlicher Erfolg in Iparralde
“Eusko“ ist der Name des bedeutendsten alternativen Zahlungsmittels in Europa. Seine Nutzer*innen und Unterstützer*innen haben sich eine günstige Situation zunutze gemacht und einen großen Erfolg erzielt, indem sie in Iparralde (französisches Baskenland) ein breites Spektrum von wirtschaftlichen Aktivitäten zur Teilnahme an diesem Projekt animiert haben: Produzent*innen und Konsument*innen. Der Schlüsselfaktor für den Erfolg der Alternativwährung war das kämpferische Engagement der Gemeinschaft.
Auf Kredit und Risiko gebaut
Die baskische Finanzkasse hat im Jahr 2023 bisher 550 Millionen Euro mehr eingenommen als geplant. Die Ziffer der Beitragszahler zur Sozialversicherung hat im Mai mit mehr als einer Million einen Rekordwert erreicht. In der Folge erhöhte die baskische Regierung ihre Wachstums-Prognose für das Jahr auf 1,6%. Die Arbeitgeber teilen den Optimismus jedoch nicht. Die Anhebung der Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation droht mit einem komplizierten Herbst. Nur der Tourismus bleibt eine sichere Garantie.
Baskisch, Literatur, Kultur
"Vor 40 Jahren haben wir von einer baskischen Kultur, wie wir sie heute haben, nicht einmal geträumt". Der Schriftsteller Anjel Lertxundi (Orio, * 1948) zieht eine positive Bilanz bei der Entwicklung der baskischen Sprache, Literatur und Kultur im Allgemeinen. Lertxundi gilt als einer der großen Erneuerer des Erzählens in baskischer Sprache. Sein umfangreiches vielfältiges Werk ist von Experimentierfreude geprägt, er benutzt Elemente aus verschiedenen Stilen und Epochen und fügt sie neu zusammen.
Neu-Beschreibung Santimamiñe
Unter den zahlreichen baskischen Urzeit-Höhlen ist Santimamiñe eine der ältesten und die bekannteste. Sie wurde 1916 entdeckt und wegen Schäden an den Höhlenmalereien später für den öffentlichen Besuch geschlossen. Eine neue aktualisierte Broschüre enthüllt alle Geheimnisse dieser legendären Höhle, im Biosphären-Reservat Urdaibai gelegen, zwischen Bermeo und Gernika. Die Publikation fasst die Forschungen über die Höhle, ihre Umgebung und die Geschichte ihrer urzeitlichen Bewohner*innen zusammen.
Rioja und baskischer Txakoli
Die Önologin Ana Martín (Bilbao) gilt als eine der Geburtshelferinnen des neuen Txakoli-Weins, einer typisch baskischen Produktion. Als überzeugte Verfechterin der Arbeit in den spanischen und baskischen Weinkellern hat sie wissenschaftliche Methoden in die Weinproduktion eingebracht. Nach 1995 war Ana Martín als Beraterin für die Provinzverwaltung Bizkaia mit der Neu-Entwicklung des traditionellen baskischen Txakoli-Weins beschäftigt. Bis 2000 arbeitete sie 5 Jahre lang am Wiederaufleben des Txakoli.