Die Kategorie GESCHICHTE beinhaltet folgende sechs Themenbereiche: 1. allgemeine Geschichte des Baskenlands, Königreich Navarra; 2. Krieg, Gernika, Diktatur, historische Erinnerung; 3. Migration, Diaspora; 4. Aktueller Friedens-Prozess; 5. Historische Persönlichkeiten; 6. Deutsche Spuren im Baskenland.
Eine neue Generation aus Afrika
Die Bilder, die diesen Artikel begleiten, stammen nicht aus Miami oder Minnesota, dem Ort, an dem George Floyd lebte. Sie stammen aus Bilbo und erinnern daran, dass George Floyd bei einer Polizeikontrolle zu Boden geworfen wurde, dass ein rassistischer Polizist das Knie auf seinen Hals setzte bis er erstickte. Das ist ein Jahr her. Die afrikanische Community im Baskenland ist mittlerweile gut organisiert und mobilisierte zum Gerichtsgebäude, um gesellschaftlich-institutionellen Rassismus anzuklagen.
Navarras Hauptstadt zur Zeit der Eroberung
Die Gründung der Stadt Pamplona im Norden der iberischen Halbinsel wird den Römern zugeschrieben, abgeleitet von Pompeyo. Das Gebiet in der südlichen Pyrenäen-Ausläufern wurde schon damals von baskischen Stämmen besiedelt. Sie nannten die Stadt Iruñea, was auf Baskisch schlicht “die Stadt“ bedeutet. Seit dem 9. Jh. war es Hauptstadt des Königreichs Navarra. im Jahr 1521 wurde Navarra definitiv militärisch erobert und verlor seine Eigenstaatlichkeit. Ein Streifzug durch die damalige Stadt und Zeit.
Hintergründe der Hexenverfolgung
Im Mittelalter wurden Frauen verfolgt, nachdem sie beschuldigt wurden, böse Frauen oder Hexen zu sein. Angeklagt durch kirchliche und weltliche Institutionen, aber auch durch verschiedene Sektoren der Bevölkerung. In den baskischen Territorien dauerte diese Verfolgung lange an. Die vermeintlichen Hexen wurden als Vasallinnen des Teufels gebrandmarkt. Die Kirchenführung definierte, was für Glaube und Gesellschaft gefährlich sei, wer und wie zu bestrafen sei: Folter, Scheiterhaufen. Vor allem gegen Frauen.
Makabre Reiseroute an der Nordküste
Am 26. April 2021 jährt sich zum 84. Mal die Vernichtung der baskischen Stadt Gernika-Lumo, ausgeführt von der nazideutschen Legion Condor im Dienste der aufständischen National-Katholiken mit General Franco an der Spitze. Wenige Wochen nach dem Massenmord in Gernika war der Krieg im Baskenland vorbei (Juni 1937), im restlichen Spanien sollte er noch weitere zwei Jahre dauern. Kaum bekannt ist, dass die Faschisten noch in Kriegszeiten einen makabren Kriegs-Tourismus anboten, an der Bizkaia-Küste entlang.
Folter und Mord durch die Guardia Civil
Luis Cobo, Luis Montero und Juan Mañas waren drei junge Spanier, die fälschlicherweise für Mitglieder von ETA gehalten wurden. Von der Guardia Civil wurden sie gefoltert, verstümmelt, erschossen, verbrannt ... Vier Jahrzehnte später warten ihre Angehörigen immer noch darauf, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt und dass sie offiziell anerkannt werden als Opfer von staatlicher Gewalt. Folter gehört seit dem Franquismus zum spanischen Polizei-Alltag, Folterkeller sind Teil der Kasernenstruktur.
Von ETA zu EH Bildu
Josu Urrutikoetxea (1950, Ugao, Bizkaia) war den größten Teil seines Lebens in den politischen und militanten Strukturen der baskischen Linken aktiv. Er gilt als eines der ältesten ETA-Mitglieder. Bereits 1971, noch in der Franco-Diktatur, ging er in den Untergrund. Jahre später war er in der Organisation ein Befürworter einer Konfliktlösung über Verhandlungen. 2020 führte die Zeitung Gara ein Interview mit Urrutikoetxea. In Paris, wo er seit seiner vorläufigen Freilassung auf einen Prozess wartet.
Afrika und den Atlantik überlebt
Mariam ist eine Frau aus Kamerun, die in Bilbao von einer Aktivistin zu Hause aufgenommen wurde und ihrem Grenzübertritt nach Frankreich plant. Sie erzählt von ihrer fast vierjährigen Reise, auf der Flucht vor Gewalt und Armut. Mariam, die bereits fünf riesige Länder durchquert hat, hat sich zum Ziel gesetzt, über die Grenze zu ihren Verwandten in Frankreich zu gelangen. Sie ist 36 Jahre alt und hat einen Traum. Ihre Erinnerung umfasst 10.000 km Reise, mit viel Kummer, aber auch mit guten Freunden.
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit
Der Aberri Eguna (baskisch: Tag des Vaterlandes, in Bezug auf das historische Baskenland, Euskal Herria) ist ein Fest des baskischen Nationalismus, das jährlich am Ostersonntag stattfindet. Er wird gefeiert in den sieben baskischen Provinzen nördlich und südlich der Pyrenäen (Iparralde, Hegoalde), sowie in der baskischen Diaspora weltweit. Der Aberri Eguna geht zurück auf den Begründer des baskischen Nationalismus, Sabino Arana, der im Jahr 1895 auch die Baskisch Nationalistische Partei PNV gründete.