Die Kategorie GESCHICHTE beinhaltet folgende sechs Themenbereiche: 1. allgemeine Geschichte des Baskenlands, Königreich Navarra; 2. Krieg, Gernika, Diktatur, historische Erinnerung; 3. Migration, Diaspora; 4. Aktueller Friedens-Prozess; 5. Historische Persönlichkeiten; 6. Deutsche Spuren im Baskenland.
Die ignorierte Frauenarbeit
Bisher wurde davon ausgegangen, dass nur wenige Frauen als Journalistinnen von den Kriegsschauplätzen aus über den Spanienkrieg 1936-1939 berichteten. Dem widerspricht ein Universitäts-Professor. Er hat eine umfassende Forschungsarbeit vorgelegt, in der dokumentiert ist, dass damals 183 Reporterinnen durch das Land zogen, die Fronten besuchten und Soldaten interviewten. Ihre Berichte zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass sie die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung aufzeigten.
Tödliche Kriegsspiele der Nazis
Zornotza (spanisch: Amorebieta) liegt 20 Kilometer östlich von Bilbao. Während des Spanienkrieges im Frühjahr 1937 kamen die aufständischen Truppen mit Hilfe ihrer deutschen und italienischen Verbündeten aus genau dieser Richtung. Mit dem Angriff auf Durango hatten die Faschisten eine neue Offensive begonnen, deren Ziel die Einnahme der baskischen Hauptstadt war. Zornotza wurde aufgrund seiner strategischen Lage beim Vormarsch auf Bilbao von der aufständischen Luftwaffe mehrfach heftig angegriffen.
Leben und Alltag 1522
Aus Anlass des 500. Jahrestags der militärischen Eroberung des Königreichs Navarra im Jahr 1522 durch das kastilische Imperium zeigt das Generalarchiv in Pamplona eine Ausstellung, in der Besucher*innen anhand archäologischer Funde erfahren, wie die Menschen, die das alte baskische Königreich verteidigten in den Burgen und Festungen lebten, arbeiteten und starben. Ausgangspunkt ist die Festung Maya oberhalb des Dorfes Amaiur im nördlichen Navarra, im Grenzgebiet der Staaten Spanien und Frankreich.
Rassistische Migrations-Politik
Der Bidasoa-Fluss bildet die natürliche Grenze zwischen Iparralde und Hegoalde, dem nördlichen und südlichen Baskenland. Auf “französischer Seite“ liegt Hendaye (Hendaia), auf der südlichen Seite Irun. Verbunden sind die beiden Orte durch die “Internationale Santiago-Brücke“ – mit dem Wegfall europäischer Grenzkontrollen ein problemloser Transit. Dschihadismus, Pandemie und Abschirmung gegen afrikanische Migration haben diese Grenze erneut zum Hindernis gemacht. Den Bidasoa zur tödlichen Falle.
Keine Front, viele Erschießungen
Es mag erstaunlich klingen, aber in verschiedenen Regionen und Provinzen des spanischen Staates gab es nach dem franquistischen Militärputsch vom 18. Juli 1936 keine Front und keinen Krieg. Das heißt, jener Krieg fand nicht im ganzen Staat statt, sondern hatte stark regionalen Charakter. In all jenen Gebieten, die sich sofort den Putschisten anschlossen, gab es keinen Krieg. Dazu gehören – aus baskischer Sicht – Navarra und Araba. Dennoch gab es auch hier viele Tote durch faschistische Erschießungen.
Friedhof Polloe Donostia
Das Madrider “Tal der Gefallenen“ – Diktator Francos Mausoleum – zeichnet sich dadurch aus, dass neben faschistischen Soldaten willkürlich auch republikanische Tote dort begraben liegen. Putschisten und republikanische Opfer in einer Gruft. Zur großen Überraschung der baskischen Öffentlichkeit geschah Ähnliches 85 Jahre lang auf dem Polloe-Friedhof von Donostia. Fast unbemerkt. Bis die linke EH Bildu der Sache nachging und das Institut Aranzadi den kleinen Skandal der Kriegs-Aufarbeitung bestätigte.
Vernichtung durch die Legion Condor
Xabier Irujo, Historiker und Leiter des Zentrums für Baskische Studien an der Uni Nevada, hat zehn Jahre lang alle verfügbaren Einzelheiten des Angriffs auf Gernika recherchiert, für sein Buch "Gernika, 26. April 1937". Er gilt als der beste Kenner der Kriegsverbrechen der Legion Condor in Bizkaia. "Auf eine Gräueltat folgt immer eine Lüge, Franco hat die Bombardierung angeordnet, das ist dokumentiert", so Irujo bei der Präsentation des Buches "Gernika. Genealogy of Lie". Ein Rückblick auf Gernika.
Legion Condor vs Durango, Eibar, Gernika
Genau 85 Jahre sind vergangen, seit Bizkaia und Teile Gipuzkoas mit einer Serie von Terror-Bombardierungen überzogen wurden, die das Land im Frühjahr 1937 verwüsteten. Nacheinander wurden Durango, Eibar und Gernika angegriffen. Die "experimentelle" Bombardierung von Gernika mit Spreng- und Brandbomben zerstörte 85% der Stadt. Gernika erlebte drei Faktoren gleichzeitig: Terror gegen Zivilbevölkerung, ein Test der Waffen und Bomben-Effektivität und ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Hitler.